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Alison

Verschlafen gucke ich auf mein Handy und scrolle durch den Chat, welcher mir beweist, dass es echt war und kein Traum. Logan Black hat mir geschrieben und noch weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Denn woher auch immer er meine Nummer hat, wirklich legal war dies wahrscheinlich nicht und wirklich gefällt mir diese Tatsache auch nicht. Ich meine, wer schreibt bitte einfach jemanden an? Ich ganz bestimmt nicht und wenn, dann über Facebook oder andere Portale, wo man nur einen Namen braucht. Doch andererseits, gefällt mir der Gedanke, dass er wohl allesmögliche getan haben muss, um an meine Nummer zu kommen und somit beweist, dass er sich für mich interessiert. Durch das Klopfen an meiner Tür lege ich das Handy zurück auf den Nachttisch und schaue Sarah dabei zu, wie sie langsam mein Zimmer betritt „Guten Morgen Prinzessin, das Frühstück ist fertig" teilt sie mir mit, woraufhin ich lächelnd nicke „Ich komme sofort" Widerwillig stehe ich auf und lasse mein Handy in meinem Zimmer liegen, um in Ruhe frühstücken zu können. Doch wenn ich ehrlich mit mir selbst bin, kann ich es kaum abwarten nach dem Frühstück erneut zu gucken ob er geschrieben hat und hoffe bis dahin etwas von ihm zu hören.

Eine Stunde später komme ich frisch geduscht und angezogen wieder zurück in mein Zimmer. Mein Blick fällt sofort auf mein Handy, welches ich völlig vergessen habe und sofort schießt Logan mir wieder in den Kopf. Enttäuscht stelle ich jedoch fest, dass ich keine neuen Nachrichten habe. Statt es dabei zu belassen, entscheide ich mich dazu, diesmal den 'ersten Schritt' zu gehen.

Guten Morgen, hast du gut geschlafen? Schreibe ich und seufze, als ich mein Handy Sperre und zurück auf den Nachttisch lege. Als ich mich auf meinem Bett zurückfallen lasse, vibriert es und sofort greife ich nach meinem Handy, sehe seinen Namen auf meinem Bildschirm.

Guten Morgen, das habe ich und du, Schöne? :)

Immer wieder wiederhole ich seine Nachricht und kann nicht von dem kleinen Wort 'schöne' ablassen. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, als ich schließlich realisiere, dass er mich wirklich schöne genannt hat und ein Grinsen legt sich auf meine Lippen.

Ja ich auch, nur ich habe ein wenig gefroren. Hier in Alaska ist es kälter als bei euch, ich muss mich erst einmal wieder an das Klima hier gewöhnen.

Wäre ich bei dir, würdest du nicht frieren. ;)

Bei dem Gedanken, daran ihn hier zu haben, merke ich wie meine Wangen sich erhitzen und rot werden. Auch er scheint dies zu bemerken, denn als ich seine nächste Nachricht bekomme schlucke ich und schaue auf die Uhrzeit. Ich habe tatsächlich wenige Minuten lang einfach nur grinsend auf mein Handy gestarrt.

Habe ich dich jetzt etwa verlegen gemacht? Das wollte ich nicht tut mir leid.

Alison, ich werde mich jetzt meiner Arbeit widmen müssen, melde dich, wenn du mich brauchst.

Mhm vielleicht ein wenig, aber wirklich nur ein wenig. Mach ich. Schreibe ich ihm schnell und bemerke, dass ich wie ein hoffnungslos verliebter Teenager rüberkommen muss. Er hat eine Wirkung auf mich, die ich mir nicht erklären kann und ich will ebenso wenig, dass dies aufhört. Der Gedanke, dass er möchte, dass ich mich bei ihm melde, falls ich etwas brauche, gefiel mir. Auch wenn mir auf Anhieb kein Grund einfällt dies zu tun.

Mit meinem Handy in der Hosentasche laufe ich hinunter ins Wohnzimmer und sehe Sarah abwartend an. So wie ich sie kenne, hat sie bereits etwas für den heutigen Tag geplant und ihr Grinsen verrät sie. „Na Cousine, was hast du heute für uns geplant?", frage ich sie daher. „Wir werden uns mit Josh treffen und gemeinsam in die Stadt fahren. Dort wird im Moment alles weihnachtlich geschmückt, es ist wie in einem Traumland!", teilt sie mir mit und etwas schockiert schaue ich sie an. Josh hat noch nie etwas Gutes bedeutet. Wir drei haben damals fast täglich was zusammen unternommen und es gab am Ende immer Stress. Josh mochte mich für meinen Geschmack damals ein wenig zu sehr als ich ging und gab mir einen Abschiedskuss auf die Wange. Ich fand das wirklich blöd, aber habe es niemandem erzählt. Jetzt ist er 19 und Gott weiß, wie er jetzt tickt. Statt etwas zu antworten steht Sarah vom Sofa auf und zieht mich hinter sich her, in Richtung Flur. Schnell ziehen wir uns Schuhe und Jacke an, bevor wir auch schon das Haus verlassen und ich sofort Josh entdecke. Statt einer Begrüßung ruft Josh bloß „Wow Alison, du siehst ja richtig gut aus" und kommt auf uns zu. Wie peinlich. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken, lasse mir dies jedoch nicht anmerken und begrüße ihn stattdessen „Hallo Josh, es ist auch schön dich zu sehen", schnell umarme ich ihn, aber lasse genauso schnell wieder von ihm ab. „Und Als' wie geht es dir?", fragt mich Josh, woraufhin ich leise brumme. Ich hasse es, wenn er mich so nennt. „Gut, danke Josh", versuche ich ihm gegenüber freundlich zu bleiben und schaue Sarah Hilfe suchend an. „Ich merk schon, ihr beide müsst erst einmal wieder miteinander warm werden", sagt diese jedoch nur und lächelt. Ebenso lächle ich, da ich nicht anders kann, aber am liebsten wäre ich ihr grad an den Hals gesprungen. Ein böser Blick muss wohl reichen. Gemeinsam laufen wir zu Joshs Auto und ich setze mich schnell auf die Rückbank, weil ich auf gar keinen Fall neben Josh sitzen will, weshalb sich Sarah nach vorne setzt. Die ganze Fahrt über spreche ich nur das Nötigste und habe nur eines im Sinn: Ich will den Tag gar nicht mit ihm verbringen. Ich wäre viel lieber in Logans Nähe, aber dieser ist sieben Flugstunden entfernt und somit unerreichbar.

Es ist schon 4 Uhr nachmittags, das heißt, in San Francisco ist es 5 Uhr und wir sitzen in einem Café und trinken eine Tasse Kakao. Noch immer ist Josh bei uns und ich konnte keinen der beiden davon überzeugen, endlich wieder getrennte Wege zu gehen. Während er bezahlen ist und Sarah auf der Toilette, sitze ich allein am Tisch, um auf unsere Sachen aufzupassen. Gelangweilt lasse ich meine Finger über die Tischplatte gleiten, bevor ich mich dazu entscheide Logan eine Nachricht zu schreiben.

Hey, wie geht's dir? Wie war dein Tag bisher?
Ich wollte dich nicht bei der Arbeit stören, also falls es grad unpassend ist melde dich einfach gleich.

Statt mein Handy wieder zu sperren warte ich darauf, dass Logan online kommt und antwortet und muss zu meinem Glück nicht wirklich lange warten.

Du störst nie. Mir geht es gut. Mhh wie ein Tag voller Arbeit so ist. Wie war deiner?

Ach, meine Cousine Sarah hat einen alten Freund eingeladen mit uns den Tag zu verbringen. Begeistert davon bin ich nicht grad.

Was ist das für ein Freund?

Wir kennen uns seit Kindertagen, aber ich habe ihn als normalen Freund angesehen und er mich wohl als ein wenig mehr. Als ich dann weggezogen bin, fiel es ihm schwer sich zu verabschieden.

Wenn du ihn nicht so sehr magst, wieso lässt du dann deine Cousine den Tag mit ihm planen?

Schreibt er. Kurz überlege ich, denn es ist etwas dran. Sarah sollte wissen, dass ich ihn nicht sonderlich mag und somit auf ein Treffen mit ihm verzichten. Daher beginne ich die mir einzig logische Antwort einzutippen.

Ach, ich liebe sie. Sie ist wie eine Schwester für mich, ich wollte ihre Pläne jetzt nicht so kaputt machen.

Die beiden kommen zurück. Bis dann Logan. :)

Pass auf dich auf.

Mit diesen letzten vier Worten in meinen Gedanken, sperre ich mein Handy erneut und verstaue es sicher in meiner Jackentasche. Fast zeitgleich kommen beide zurück und Lächeln mich an. „Wollen wir weiter?", fragt Sarah aufgeregt, woraufhin ich widerwillig nicke und ebenfalls aufstehe. Beiden hinaus Folge.

 Beiden hinaus Folge

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Wenn, dann Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt