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„Alison! Was zieht man Heut zu Tage bei einem Essen mit den Eltern der Freundin an?", fragt Logan mich völlig aufgeregt und kommt aus dem Badezimmer heraus. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sehe ich ihn vom Bett aus an, wie er nur in Boxershorts vor mir steht. „Ach Logan", ich lache erneut. „Zieh einfach eine Jeans und ein T-shirt an."
Skeptisch sieht er mich an. „Was ziehst du denn an?", fragt er schließlich.
„Eine lockere Hose und ein weißes Croptop", erkläre ich ihm und als ich sehe, dass er mit dem Begriff Croptop nichts anzufangen weiß, stehe ich auf und nehme es aus dem Koffer, um es ihm zu zeigen.
Er seufzt und greift sich in den Nacken. „Das bringt mich auch nicht weiter."
Ich kichere. „Soll ich dir was aussuchen?", frage ich und sofort nickt er. In seinen Augen ist unschwer Erleichterung zu erkennen. Lachend verdrehe ich die Augen und gucke in seinem Koffer, nach einem angemessenen Outfit, für ein ganz normales Mittagessen bei meiner Familie. Ich hole seine blaue destroyed Jeans und ein ganz normales weißes T-shirt herraus und gebe ihm beides. Skeptisch betrachtet er sie, ehe er mich fragend ansieht. „Wirklich?", fragt er unsicher, weshalb ich ermutigend lächle und nicke.
Seufzend gibt er sich zufrieden, weshalb auch ich mich umziehe und dann wieder aufs Bett setze. 

„Gut siehst du aus", stelle ich zufrieden fest, als er zu mir kommt

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„Gut siehst du aus", stelle ich zufrieden fest, als er zu mir kommt. Er betrachtet sich kurz von oben herab. „Danke", sagt er dann.
Gemeinsam gehen wir daraufhin zum Auto und machen uns auf den Weg zu meiner Familie. Da die Straßen für einen Samstag relativ leer sind, halten wir recht schnell vor meinem Elternhaus und steigen aus. Logan atmet noch einmal kurz durch, ehe er mir zur Türe folgt und mich dabei beobachtet, wie ich den Koffer mit den Geschenken abstelle und klingle.
Wie gewohnt müssen wir nicht lange warten, bis sich die Türe öffnet und mein kleiner Bruder zu sehen ist. Prüfend betrachtet er uns, ehe er mich angrinst. „Alison!", sagt er laut und umarmt mich stürmisch, was mich lachen lässt. Kaum hat er sich wieder von mir gelöst ist er auch schon verschwunden und wir hören wie er „Mama, Mama, Mama! Alison und ein Mann sind da!" ruft.

Logan und ich treten daraufhin auch ein und ich greife nach seiner Hand, als ich den Koffer im Flur abgestellt habe, um ihn hinter mir her ins Esszimmer zu ziehen. Dabei schaut er sich neugierig im Flur die Bilder von meiner Familie und mir aus Kindertagen an. Kaum sind wir im Esszimmer entdeckt er meine Eltern, verstärkt seinen Griff um meine Hand und schluckt nervös. Mit meinem Daumen streiche ich über seinen Handrücken und versuche ihn somit ein wenig zu beruhigen. „Hallo Mom, Hallo Dad", sage ich und die beiden drehen sich zu uns um. Sofort beginnt meine Mutter zu strahlen und lächelt uns an. Sie kommt auf uns zu und zieht mich in eine Umarmung, was mein Vater ihr daraufhin gleich tut.
Dann sehen beide freundlich lächelnd zu Logan.

„Hallo ich bin Maria. Alisons Mutter", stellt sie sich vor und hält ihm die Hand hin. „James. Der Vater", fügt Dad daraufhin hinzu. Kurz verlagert Logan sein Gewicht vom einen aufs andere Bein und lässt dann meine Hand los, um die meiner Mutter zu ergreifen und zu schütteln. „Schön Sie kennen zu lernen. Ich bin Logan. Alisons Freund", lächelt Logan die beiden an und sieht dann zu mir, jedoch kann ich nichts sagen, da meine Mutter bereits nach meiner Hand gegriffen hat und mich mit sich in Richtung Küche zieht.
„Komm wir decken den Tisch Alison, lassen wir die Männer allein."

Wehmütig sieht Logan mir hinterher, jedoch nicke ich ihm lächelnd zu, da ich weiß, dass er das schaffen wird.

Angekommen in der Küche schließt meine Mutter die Türe hinter uns und dreht sich grinsend zu mir um. „Wow Alison, da hast du dir aber jemanden gesucht", sagt sie. „Wieso?", frage ich sie verwirrt und sie sieht mich skeptisch an.

„Na der ist älter als du, hat echt viele Tattoos und sieht sehr gut aus. Ist das derselbe Logan, wie von deiner Abschlussfeier? Er kommt mir so bekannt vor." Verlegen grinsend nicke ich. „Ja ist er."

„Oh wow Alison, dann muss er ja eine Menge Geld haben." Sie greift nach dem Kochlöffel und rührt kurz im Essen, wobei ich sie beobachte. Da ich auf das Thema Geld nicht unbedingt weiter eingehen will, brumme ich lediglich. Sie scheint zu verstehen, wie es mir geht und mustert mich kurz, ohne etwas zu sagen. Stattdessen rührt sie weiter im Essen.

„Mom was hast du gekocht?", frage ich daher. Sie grinst stolz. „Ich habe mir Mühe gegeben, Hühnersuppe zur Vorspeise, Rinderbraten als Hauptgang und Crêpe, mit Eis und heißen Himbeeren als Nachtisch." Wow sie hat sich wirklich ins Zeug gelegt.

„Oh Mom! Du solltest doch nicht so einen Aufwand betreiben. Wie lang hast du für das alles bitte gebraucht?" Mit dem Kochlöffel in der Hand winkt sie ab. „Ach das mache ich gern."
Als Dank für diesen Aufwand ziehe ich sie in eine feste Umarmung, ehe ich mich von ihr löse und aus dem Schrank das gute Geschirr hole, welches sonst nur an Festtagen auf den Tisch kommt.

Mit fünf Tellern im Arm laufe ich ins Esszimmer. Logan sitzt mit meinem Dad und meinem kleinen Bruder vor dem Fernseher und die drei spielen irgendein Fußball Videospiel gegeneinander. Logan gegen meinen Bruder und meinen Vater. Es war echt witzig sie so dabei zu beobachten wie sie völlig die Krise kriegen, da sie sich gegenseitig ständig faulen.

Da mir ein Blick auf die Zeitleiste verraten hat, dass das Spiel gleich zu Ende ist, bleibe ich noch kurz stehen und warte darauf, dass sie mir beim Tisch decken helfen können.

Abpfiff. Logan fängt an zu jubeln während mein Bruder und mein Vater Ausreden wie die Spieler haben nicht reagiert suchen, um ihr Verlieren zu entschuldigen.

Ich räuspere mich kurz und alle drei drehen schlagartig ihre Köpfe in meine Richtung. Jedoch reagiert nur Logan und steht sofort auf, um zu mir zu kommen. „Können wir helfen?", fragt er mich und bleibt vor mir stehen.

„Wenn du nicht vom Boden, sondern aus einem Teller essen willst, bestimmt." Ich grinse frech und Logan erwidert das Grinsen.

Mittlerweile sind auch mein Bruder und mein Vater aufgestanden und sehen mich fragend an. „Jacob du kannst Gläser holen und Servietten an die Plätze legen. Dad, du Besteck und Logan du hilfst mir mit den Tellern." Ohne zu zögern erledigen die drei ihre zugetragene Aufgabe und Logan beginnt die Teller auf dem Tisch zu verteilen.

Als er fertig ist sieht er mich fragend an. „Was kann ich noch machen?"

Ich zucke mit den Schultern. „Geh einfach Mal in die Küche. Dort kannst du meine Mom fragen, sie hat bestimmt noch was für dich." Ich gebe ihm einen Kuss und schiebe ihn leicht in Richtung Küche. Gerade als Logan verschwunden ist kommt Jacob zu mir. „Du Ally. Ich mag ihn. Er kann uns gerne öfter besuchen", gesteht er mir und ich muss unweigerlich lächeln.

Ich bin froh darüber, dass Jacob ihn bereits akzeptiert und Spaß mit ihm haben kann. Ich liebe meinen kleinen Bruder und ich könnte nicht vollkommen glücklich sein, wenn ich wüsste er ist es nicht wirklich. Denn wie könnte ich jemanden bedingungslos lieben, der meine Familie nicht liebt und die ihn nicht liebt?

„Miss Matthews das Essen war wirklich sehr lecker", sagt Logan und legt seine Serviette ab. Mom mustert ihn und lächelt dankbar. „Bitte Logan, nenn mich Maria", sagt sie dann jedoch und lässt mich schmunzeln. Kurz nickt Logan, ehe er zu mir sieht. Ich verstehe seine stumme Bitte um ein wenig Zweisamkeit und sehe daher zu meinen Eltern.

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Wenn, dann Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt