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Logan

Durch das Gefühl beobachtet und berührt zu werden wache ich auf und als ich verschlafen mehrmals blinzeln muss, strahlt Alison mich glücklich an. Sie hat sich in meinem Arm in meine Richtung gedreht und spielt mit meinen Haaren, während ihr Kopf auf ihrer linken Hand liegt. „Hallo", begrüße ich sie leise mit einem Lächeln auf den Lippen, woraufhin auch sie ein „Hallo" erwidert und lächelt.

„Wie lang hast du mich schon beobachtet?", frage ich sie sanft. Sie grinst. „Eine Weile."

„Und an was hast du dabei gedacht?", will ich von ihr wissen und sie beginnt zu schmunzeln. „Mhm...", sie tut, als müsste sie überlegen, bevor sie schließlich „an vieles...", antwortet. Mir jedoch reicht diese Antwort nicht. Deshalb hake ich mit „Zum Beispiel?" nach und sehe sie abwartend an. Ein freches Grinsen legt sich auf ihre Lippen und signalisiert mir, dass sie spielen will und deshalb so geheimnisvoll tut. Als ich zusätzlich noch eine Augenbraue in die Höhe ziehe und sie weiterhin mustere, beginnt sie schließlich doch zu sprechen. „Mhm, zum Beispiel habe ich mich gefragt, wieso ich dir das Hemd nicht ausziehen durfte...", antwortet sie schüchtern. „Ich wollte nicht, weil ich mich nicht hätte beherrschen können. Ich möchte es lieber bei vielen Dingen langsam angehen." Ich will so gern, aber genauso möchte ich warten. Nicht nur mit dem einen sondern auch mit dem anderen. „Okay..." Ihre Reaktion beweist mir, dass ihr meine Antwort nicht sonderlich gefällt und sie das Thema nicht in Ruhe lässt. „Versuch weiter zu schlafen", nach meinen Worten ziehe ich sie enger in meinen Arm, woraufhin sie ihren Kopf auf meine Brust legt und sich an mich kuschelt. Nach einem kurzen Kuss auf ihren Kopf lege auch mich gemütlich hin und bemerke schließlich nach kurzer Zeit, dass ihr Puls sich verlangsamt und sie wieder einschläft.

Ich selbst kann nicht schlafen, mir schwirren zu viele Gedanken im Kopf herum. Zum einen, dass ich immer öfter das Verlangen habe sie zu beißen und zum anderen, dass sie in vier Tagen wieder zurück nach Mammoth Lakes zu ihrer Familie muss. Ihre Ferien sind fast vorbei und ich muss sie nach Mammoth Lakes gehen lassen, denn würde ich das nicht tun, stünde sehr wahrscheinlich die Polizei bald in meinem Appartement und darauf kann ich sehr gut verzichten. Es reicht schon, dass ich die Polizei aus unseren Geschäften mit der Mafia raushalten muss und Drogen-, sowie Menschenhandel zu vertuschen ist einfacher gesagt, als getan.

Nachdem ich es irgendwann doch noch geschafft habe zur Ruhe zu kommen und zwei Stunden zu schlafen, wache ich wie gerädert auf und seufze als ich die Uhrzeit sehe. Fünf Uhr morgens. So leise wie möglich stehe ich auf, darauf bedacht Alison nicht zu wecken und gehe ins Ankleidezimmer, wo ich mir schnell eine Jogginghose anziehe und daraufhin in die Küche gehe. Mit einem Kaffee bewaffnet setze ich mich kurz in mein Büro, um Mails zu beantworten und schreibe meiner Mutter eine SMS, dass ich die Tage mal wieder vorbeikommen werde. Da sie um diese Uhrzeit noch schläft rechne ich nicht einmal mit einer Antwort und lege mein Handy wieder beiseite. Kaum einer ist um diese frühe Uhrzeit erreichbar, selbst Jason schläft noch. Nachdem alle bisher eingegangenen Mails beantwortet sind stehe ich auf und verlasse mit dem fast leeren Kaffeebecher mein Büro. Mein Weg führt mich zum Klavier, um ein wenig beim spielen zu entspannen. Ich habe über die vielen Jahre hinweg gelernt Klavier zu spielen. Auch Jason spielt neben einigen weiteren Instrumenten Klavier und findet darin einen Weg die Erinnerungen an seine Zeit auf See, als gefürchtetster Pirat der Welt, am Leben zu erhalten. Die Musik ist etwas, was mich mein Leben lang begleitet hat und etwas was mich nicht auffallen lässt. Ich kann immer noch Stücke der Vergangenheit spielen und niemand merkt, dass ich sie mit einer Leidenschaft spiele, die ich aus Erinnerungen an diese Zeit beziehe.

Nach einer Weile bemerke ich, dass Alison im Türrahmen steht und mich wortlos beobachtet. Sie hat sich einen schwarzen Morgenmantel übergezogen und mustert mich von Kopf bis Fuß, dennoch höre ich nicht auf zu spielen. Leisen Schrittes läuft sie auf mich zu, nimmt neben mir Platz, bevor sie auf einmal in das Stück mit einsteigt und mit ihren Fingern über die Tasten schwebt. Überrascht darüber, dass sie so gut Klavier spielt mustere ich sie von der Seite, höre jedoch nicht auf mir ihr zu spielen. Noch nie habe ich dieses Stück mit jemand anderem gespielt und umso überraschter bin ich über seinen schönen Klang, der durch das vierhändige Spiel entsteht. Erst als es zu Ende ist, gucke ich Alison fragend an, wo hat sie gelernt so zu spielen? „Ich habe es mir als Kind mehr oder weniger selbst beigebracht. Schon damals habe ich die klassische Musik aus der Vergangenheit geliebt. Sie erzählt Geschichten aus einer spannenden Zeit, die ich nicht miterleben durfte", erklärt sie mir, ohne eine Miene zu verziehen und starrt weiter auf die Tasten. Ihre Worte lassen sie erwachsen wirken, fast schon surreal. Ich schlucke schwer, bevor mich meine Stimme wiederfindet. „Das war wunderschön Alison." Ich würde dir so gern von der Vergangenheit erzählen, jedoch geht das nicht. Ich weiß, dass wenn ich einmal anfange über Vergangenes zu erzählen, wird sie Fragen stellen. Fragen, die ich, ohne ihr anzuvertrauen, was ich wirklich bin, nicht beantworten kann.

Alison überrascht mich immer wieder und sie bestätigt meine Vermutung, dass sie einfach perfekt ist immer wieder aufs Neue. Nicht nur, dass sie Talente hat, die manche Vampire, die seit Hunderten von Jahren leben nicht beherrschen, sondern auch ihre Art zu denken. Mit 18 schon so erwachsen. „Wieso bist du eigentlich schon wach?", wechselt sie das Thema, schaut mich fragend an. „Ich konnte nicht mehr schlafen und wieso bist du wach?", stelle ich ihr die berechtigte Gegenfrage.

„Ich habe dich neben mir vermisst...", gibt sie leise zu und errötet dabei leicht. Ich schmunzle kaum merklich, d mir diese Antwort gefällt, auch wenn sie äußert überraschend ist. Ich hätte viel mehr damit gerechnet, dass sie durch das Klavierspiel wachgeworden ist und nicht dadurch, dass ich nicht mehr neben ihr liege.

Fragend schaut sie mich an, als ich aufstehe. Statt etwas zu sagen, hebe ich sie hoch und trage sie zurück ins Bett. Sie kichert, als ich sie vorsichtig auf der Matratze absetze, bevor auch ich mich wieder neben sie lege. Plötzlich klettert sie auf meinen Schoß und grinst mich an. Was hat sie vor? Ohne etwas zu sagen beugt sie sich zu mir und küsst mich. „Du wolltest doch gestern Morgen noch nachholen...", haucht sie gegen meine Lippen und klingt dabei ziemlich verführerisch, bevor sie mich wieder küsst. In mich hineingrinsend erwidere ich ihren Kuss leidenschaftlich und packe dabei feste an ihre Hüfte, was sie leise in meinen Mund keuchen lässt. Dieses kleine leise Geräusch löst erneut dieses unfassbar starke Verlangen in mir aus, sodass ich uns ruckartig umdrehe und sie unter mir in die Matratze drücke. Ich küsse sie weiter während ich langsam zu ihrem Hals runter wandere, auf dem ich ebenfalls Küsse verteile. Auf einmal spüre ich wie sich meine Fangzähne schärfen und höre ruckartig damit auf ihren Hals zu küssen. Ich darf sie nicht beißen. Meine Unterbrechung scheint sie nicht zu stören, denn sie zieht meine Lippen wieder an ihre und küsst mich weiterhin, ohne zu bemerken, wie sehr ich mit mir am kämpfen bin. Meine Augen sind rot und sie sieht es nur nicht, da ich sie zwanghaft geschlossen halte und versuche das blau zurück zu holen, während meine Zähne ebenfalls langsam wieder zurück gehen.

 Meine Augen sind rot und sie sieht es nur nicht, da ich sie zwanghaft geschlossen halte und versuche das blau zurück zu holen, während meine Zähne ebenfalls langsam wieder zurück gehen

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