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Logan

Mein Handy klingelt und genervt gehe ich ran. Wer auch immer es ist, ich hoffe es ist wichtig, denn normalerweise unterlassen meine Leute anrufe, wenn sie wissen, dass ich arbeite. „Ja?", brumme ich ins Handy, ohne auf die Nummer zu achten. „Logan? Hier ist Sarah...", ertönt ihre zittrige Stimme und schlagartig wird mir flau im Magen. Sie beginnt zu schluchzen und sagt nichts mehr, weshalb ich mich kerzengerade setze und bereits mit dem schlimmsten rechne. „Sarah beruhige dich, was ist passiert?", frage ich. Wieder schluchzt sie. „Wir... Wir waren in dem Café... und Alison ist auf die Toilette... vor einer halben Stunde... nicht mehr da... sie ist weg...", stottert sie. Mir wird eiskalt und meine Hand verkrampft sich schmerzhaft um mein Telefon. Weg?! „Wie weg?! In welchem Café seid ihr?!", belle ich und spüre förmlich durchs Handy wie Sarah zusammen zuckt. „Im Kaiser's...", antwortet sie leise und ich atme tief durch. „Wir sind in 20 Minuten da. Warte auf uns und geh nirgendwo allein hin", befehle ich ihr, bevor ich auflege und aus meinem Büro stürme. Ohne mir die Mühe zu machen irgendwelche Türen zu den Büros von Zayn, Jason, Ryan oder Harry zu öffnen, brülle ich einmal über den ganzen Flur. „Bewegt alle sofort eure Ärsche in die Autos! Alison ist verschwunden!" Schnellen Schrittes laufe ich zum Aufzug und fahre sofort in die Tiefgarage des Bürogebäudes. Dort steige ich in meinen Audi ein und fahre, ohne zu zögern, los. Im Rückspiegel kann ich schon nach wenigen Augenblicke fünf weitere Autos erkennen, die mir folgen und in denen meine Männer sitzen. Über die Freisprechanlage schalte ich auf einen Konferenzanruf und teile ihnen unser Ziel mit, sodass wir keine 20 Minuten später vor dem Café halten. Bereits von hier draußen kann ich die weinende Sarah im Café sitzen sehen, umringt von mehreren Einkaufstüten und die Stirn in die Hände gestützt auf den Tisch starrend.

Fast zeitgleich steigen wir aus und sofort läuft Zayn zu seiner Freundin, um sie in seine Arme zu ziehen und ein wenig zu trösten, damit wir zwischen den ganzen Schluchzern auch verstehen, was sie uns zu sagen hat. Es dauert eine Weile, bis sie sich soweit beruhigt hat, dass sie uns erzählen kann, was passiert ist und mit jeder Sekunde, die vergeht werde ich immer nervöser und ungeduldiger. Wer auch immer Alison in Michaels Namen entführt hat kann bereits außerhalb von San Francisco sein.

Da Alison laut Sarah auf Toilette gegangen ist und dann nicht mehr widergekommen ist durchquere ich sofort den kleinen Flur und sehe mich in der Dametoilette um. Zwei meiner Männer kümmern sich unterdessen um die Herren Toilette und suchen Flur, sowie außen Hof nach beweisen ab. Jedoch nichts. Kein Blut und keine Dinge, die Alison irgendwo verloren hat. Seufzend knalle ich die Türe zu der kleinen Toilettenkabine zu und lehne mich gegen die Wand, als mir ein Tuch auffällt, welches unter den Waschbecken in einer dunklen Ecke auf dem Boden liegt. Kaum habe ich es in der Hand, kann ich mir zusammenreimen, was passiert sein muss. Das Tuch stinkt bestialisch nach Mondschatten, einem natürlichem Gift, welches Menschen für kurze Zeit in einen komatösen Schlaf versetzt und aus meiner Jugendzeit bekannt ist. Nur Leute meines Alter können davon wissen und wissen wie man es nutzt und da gibt es nur einen einzigen, der in Frage kommt. Michael.

Mit dem Tuch in der Hand verlasse ich die Toilettenräume und gehe zurück zu Sarah und meinen Männern. Ich zeige ihnen das Tuch und erkläre ihnen, was passiert sein muss, woraufhin Harry sofort versteht, dass er Michael finden muss. Egal wie. Alisons Leben hängt wahrscheinlich davon ab, wie schnell er gefunden wird und bei Michael zählt jede einzelne Sekunde. Hoffentlich ist dir nichts passiert mein Engel. Wir werden kommen und dich holen.



Alison

Völlig durchgefroren wache ich auf einem kalten Betonboden in einem leeren grauen Zimmer auf. Der Raum wird nur durch das Licht einer einzelnen Neonröhre an der Decke beleuchtet und es gibt keine Fenster, die Tageslicht in den Raum hätten lassen können. Nichts befand sich hier drin, bis auf mir und der schweren Eisentüre mir gegenüber.

Wenn, dann Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt