Kapitel 10

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Schwungvoll öffnete sich die Tür und eine blauhaarige Frau trat ein. Ich Gesicht war weniger übertrieben als bei anderen mit goldenen Akzenten geschminkt. Mit braunen Augen schaute sie mich zuckersüß an und klimperte mit ihren langen goldenen fake Wimpern. Ihre schätzungsweise brustlangen blauen Haare hatte sie hochgesteckt und ein dunkelbrauner Haaransatz war schon wieder zu sehen. Sie sah im Gegensatz zu vielen anderen im Kapitol noch einigermaßen normal aus. Auch ihre Klamotten waren nicht übertrieben. Sie hatte einfach nur ein schwarzes Top und einen schwarzen Rock mit goldenen Steinchen an. „Du musst also Erik sein. Ich bin Miranda, deine Stylistin und werde dich für die Eröffnungsfeier heute Abend ein bisschen auffrischen." sagte sie mit eine Stimme, die mich an Tatjana erinnerte, bevor sie mit mir zusammen war. Es der erste Schultag, wo ich sie zum ersten mal gesehen hatte. Zu der Zeit waren meine Eltern noch da und wir konnten es uns leisten, dass ich zur Schule ging. Tatjana hatte ihre langen Haare zu zwei kleinen Zöpfchen geflochten und hatte ein von ihrer Mutter selbstgenähtes hellgrünes Kleid an. Als Kind hatte sie noch einen Pony und ihre Haare waren noch hellblond. Schüchtern saß sie in der hinteren Reihe und starrte still vor sich hin, während in den vorderen Reihen die Jungs und Mädchen sich lautstark unterhielten. Sie sah so süß aus, weshalb ich mich in die hinterste Reihe begab und mich neben sie setzte. Jeden Tag kam ich ganz früh in die Schule, um mich neben sie zu setzen. Mit der Zeit wurde sie mir dann immer offener gegenüber und freute sich immer mich zu sehen. Ich erinnere mich noch, wie sie eines Tages von einem gemeinen blonden Mädchen auf dem Schulhof in den Dreck geschubst wurde. Ich war so wütend, dass ich dann dazwischengerannt bin und das Mädchen auch in den Dreck geschubst habe. Es fing an zu weinen und rannte gefolgt von den anderen Kindern, die drum herum standen rein, als es klingelte. „Dankeschön, Erik!" flüsterte Tatjana und gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor sie ihre kleinen Ärmchen um meinen Bauch schlang. „Für dich immer wieder, mein kleines Häschen." flüsterte ich zurück und bekam ein kleines kichern als Antwort. Natürlich hatte mich das blonde Mädchen verpetzt und der Fakt, dass sie Tatjana zuerst geschubst hatte zählte irgendwie nicht als Grund, warum ich sie geschubst hatte. Ich bekam Ärger, aber trotzdem war das einer der besten Tage meines Lebens. Da fing unsere gemeinsame Story praktisch an. Eigentlich müsste ich dem blonden Mädchen dafür danken, aber ich wusste nicht mal, wer sie ist. „Erik? Hörst du mir zu?" fragte mich Miranda. Fragend sah ich sie an. Sie seufzte. „Ich sagte, dass ich dich jetzt erstmal von den ganzen ekligen Haaren befreien werde. Das kann eine Weile dauern." sagte sie leicht angewidert. Ich schluckte. Das könnte schmerzhaft werden. Wenn man die Männer im Kapitol ansah war ich dagegen ein Werwolf. Aus den ganzen Haaren von meinem Körper könnte man irgendwem bestimmt einen Hund im nachhinein stricken. „Und danach will ich dir unsere Idee für deine Klamotten für die Eröffnungsfeier heute Abend vorstellen. Fernando und ich haben uns was ganz besonderes für dich und Tatjana einfallen lassen" erzählte Miranda begeistert weiter. Fernando war dann wahrscheinlich Tatjanas Stylist. „Also dann wollen wir mal loslegen!"

Die Tribute von Panem - Panik & CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt