Kapitel 13

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„Was ist denn das? Ein Engel kommt mir hier vom Himmel gefallen, oder was?“ fragte ich sie belustigt. Gespielt böse sah sie mich an. „Das ist nicht so einfach dadrauf zu laufen!“ beschwerte sie sich. „Das dachte ich mir schon.“ kicherte ich. Sie ballte ihre kleinen Hände zu einer Faust und schlug mir leicht auf die Schulter. „Blödmann!“ sagte sie mit vorgeschobener Unterlippe. „Au au! Die Frau schlägt mich!“ rief ich und hielt mir meine Schulter. „Man Hase!“ lachte sie leise und bettete ihr Gesicht an meine Brust. Lächelnd strich ich ihr über die Haare und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. „Willst du mal was cooles sehen?“ fragte sie mich, nachdem sie ihr Gesicht wieder von meiner Brust genommen hatte. Ich nickte und lächelte sanft, als sie freudestrahlend ihre Hand so komisch verbog, wie Miranda es vorhin gemacht hatte. Ein kleiner schwebender Lichtball bildete sich über ihrer Hand und glitzerte geheimnisvoll. „Willst du auch mal was cooles sehen?“ fragte ich sie und sie nickte begeistert. Ich machte die gleiche Bewegung, wie Tatjana eben und der brennende Feuerball bildete sich wieder über meiner Hand. Ich sah Tatjana an, die erst erschrocken einen Schritt zurück tat, dann jedoch gebannt ins Feuer starrte. „Ist das echt?“ fragte sie mich leise, woraufhin ich den Kopf schüttelte. „Hey Turteltäubchen!“ rief Fernando von dem Wagen aus. Der Feuerball löste sich wieder in Luft auf, als ich meine Hand wieder entdrehte. Wir schauten zu Fernando und Miranda rüber, die mit ihrer Hand winkten. Ich nahm Tatjana an die Hand und ging mit ihr zusammen zu den beiden rüber. „Wenn ihr rausfahrt, dann nehmt euch an der Hand und macht diese Bewegung mit der Hand, die wir euch gezeigt haben. Ihr werdet mehr auffallen, als alle anderen. Die Sponsoren werden das lieben!“ sagte Miranda strahlend und gab uns ein Zeichen auf den Wagen zu steigen. Nachdem wir dann aufgestiegen waren zeigten uns die beiden den Daumen hoch. Auch alle anderen Tribute stiegen auf ihren Wagen und machten sich bereit loszufahren. Ich spürte, wie Tatjana sich leicht ängstlich an meine Hand klammerte und einen Schritt näher an mich ran trat. Ich lächelte ihr ermutigend zu und erwiderte den sanften Druck ihrer Hand. Ich wusste, dass sie ein wenig Angst vor großen Menschenmassen hatte und da draußen warten mehr als viele Menschen. Sie musste da jetzt einfach durch, ob sie wollte oder nicht. Ich hörte wie die Hymne anfing zu spielen und die Wagen der ersten Distrikte sich in Bewegung setzten. „Vergesst nicht zu lächeln!“ rief und Miranda hinterher, als auch unser Wagen sich in Bewegung setzte. Die jubelnden Massen waren unglaublich. Das waren mehr Menschen, als ich je gesehen habe. Tausende Sitzreihen waren auf den großen Tribünen, die sich rings um uns auftürmten. Vor uns war ein langer Sandweg, der in einem großen rundem Platz endete. Am Rand standen einige Leute die große Trommeln im Takt der Hymne schlugen. Ich spürte, wie Tatjana ihre Fingernägel zitternd in meine Hand krallte, weshalb ich ihr mit dem Daumen beruhigend über den Handrücken strich. „Hase? Hase!“ Sie wandte ihren Kopf zu mir und sah angstgeweiteten Augen zu mir hoch. „Schalte sie aus. Konzentriere dich nur auf mich.“ Ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und ließ dann meine Hand an ihrer Wange ruhen. Ich spürte, wie sie sich langsam beruhigte und auch für mich die Jubelrufe immer mehr in den Hintergrund rückten, je länger ich ihr in die Augen sah.

Die Tribute von Panem - Panik & CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt