Kapitel 20

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„Junge junge!“ sagte ich und legte mich schweratmend auf den Rücken auf den kleinen Vorsprung. Ich fühlte mich, wie nach einem Marathon und hatte gefühlt eine Tonne Wasser geschwitzt. „Alles klar da unten?“ rief Curry belustigt zu Tobi runter. Ich setzte mich ein wenig auf und schaute ebenfalls zu Tobi, der nur ungefähr drei Meter über dem Boden abrutschte und wieder runter fiel. „Ficken!“ fluchte er trat erneut wutentbrannt gegen die Wand. „Ich will ja nichts sagen, aber ich glaub klettern ist nicht so dein Ding!“ rief Curry nach unten. Tobi legte seinen Kopf in den Nacken und sah zu uns hoch. „Komm runter und ich zeig dir, wie meine Faust in dein Kinnloses Gesicht klettert!“ schrie Tobi zu uns hoch. Ich konnte nicht ganz definieren, ob er wirklich wütend war, oder ob er nur Spaß machte. Seinem Blick war jedenfalls nichts zu entnehmen. Er erinnerte mich irgendwie an mich. Immer dieses ernste Gesicht, ohne dass man aus seinem Blick schließen konnte, was er wirklich dachte. Nur dass ich nicht so schnell wütend wurde, wie er. Ich krabbelte zu der Leiter neben der Kletterwand, an der man wieder runter kam. Vorsichtig setzte ich meinen Fuß auf eine Sprosse und kletterte dann runter. Ich hörte, wie auch die anderen mir folgten. „Hey. Da kommen die Affen wieder vom Baum gefallen. Willkommen am Boden der Tatsachen.“ lachte Tobi, als wir alle unten angekommen waren. Ich wusste echt nicht was das war, aber es fühlte sich so an, als ob wir uns schon ewig kannten. So, wie wir uns gegenseitig stichelten und Witze schmissen erschien es mir so, als wären wir schon immer die besten Freunde gewesen. Plötzlich hörten wir einen lauten Schrei und drehten uns blitzschnell zu dem lauten Geräusch um. Die Blicke aller Tribute hatten sich auf ein ca. 14 Jähriges, blondes Mädchen gelenkt, die laut weinte und schrie. Sie hatte die Hände in ihre langen Haare vergruben und hockte auf dem Boden. Einige Wächter liefen auf sie zu und versuchten sie dazu zu bringen aufzustehen. Sie griffen ihr unter die Arme und schleiften sie auf eine Tür zu, als sie nicht von alleine gehen wollte. „Lasst mich gehen! Ich will nach Hause! Ich kann das nicht, lasst mich gehen!“ schrie sie immer wieder so laut, dass es jeder hören konnte. Sie versuchte sich gegen die Wachen zu wehren, doch diese hatten sie fest im Griff und ließen das zappelnde Mädchen nicht gehen. Als die Tür dann hinter ihnen zu ging hörte man nur noch, wie ihr schreien sich immer weiter entfernte, bis sie dann überhaupt nicht mehr zu hören war. Wir sahen uns alle etwas geschockt an. Was war das denn gerade? „Ich sag euch: die wird nicht mal die ersten 10 Minuten überleben, wenn die schon nach einem Tag hier komplett ausrastet.“ sagte Tobi ernst. Wir nickten alle zustimmend. Die wird auf keinen Fall das Blutbad überleben, so wie war sicher.

Die Tribute von Panem - Panik & CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt