Kapitel 41

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,,Ich kann nicht mehr. Mir ist so kalt und ich hab so durst!" hauchte Tatjana erschöpft und schloss wieder ihre Augen. Hinter mir hörte ich, wie Tobi in seinem Rucksack kramte und mir dann die Decke hinhielt. Ich schnappte sie mir und wickelte sie so gut es ging um Tatjana, um sie warm zu halten. ,,Komm schon, Hase. Du musst stark sein. Bald finden wir Wasser. Ich bin mir sicher!" Leider glaubte ich selber meinen eigenen Worte nicht. An der Umgebung war kein bisschen zu erkennen, dass hier auch nur irgendwo in der Nähe Wasser sein könnte. Zitternd drückte sich Tatjana an meine Brust und krallte sich schwach in die Decke. Sanft strich ich ihr durch die Haare und zog sie behutsam an mich. ,,Wir müssen eine Pause machen." teilte ich den anderen mit, während ich mich vollkommen auf Tatjana konzentrierte. Die anderen ließen sich an einem Baum auf dem Boden gleiten und seufzten auf. Nach ein paar Minuten fingen sie an sich leise zu unterhalten und zu lachen. Sie schienen sich wirklich gut zu verstehen. Hätte ich nicht gedacht. Sie waren so verschieden. Naja. Tatjana und ich ähnelten uns auch kein bisschen und doch war sie die Liebe meines Lebens. Unvorstellbar, was ich ohne sie tun würde.
Gegen Abend regte sie sich wieder, öffnete wieder ihre Augen und setzte sich ein wenig auf. Sie musste geschlafen haben. ,,Wie geht es dir?" fragte ich sie besorgt und strich ihr mit zwei Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie zuckte nur unwissend mit den Schultern und ließ ihren Kopf an meine Schulter sinken. Meine Beine waren inzwischen schon eingeschlafen. Tatjana hatte mehrere Stunden auf ihnen gelegen und obwohl sie eigentlich nicht so viel Gewicht auf die Waage brachte, wurde sie mit der Zeit doch schon ein wenig schwer. Doch ihre Gesundheit war viel wichtiger. Ich wollte sie nicht wecken und auf den kalten Boden legen. Sie brauchte ihre Ruhe. Tobi und Curry dösten inzwischen ein wenig vor sich hin, während Curry seinen Kopf auf Tobis Schulter gelegt hatte und sich ein wenig an ihn kuschelte. Sie hatten sich den großen Schlafsack aus dem Rucksack geholt und über sich gelegt, um in der Kälte ohne Bewegung nicht vollkommen auszukühlen. So wie ich es war. Doch Tatjanas Körper hatte mir wenigstens ein wenig Wärme gespendet. Leise gähnte Tatjana und nahm ihren Kopf wieder von meiner Schulter. Sie drehte sich auf meinem Schoss zu mir und nahm mein Gesicht in ihre kleinen zarten Hände. Liebevoll streichelte sie mir über die Wange, bevor sie sich mir entgegenstreckte und mir einen langen sehnsüchtigen Kuss gab. ,,Danke, Hase!" flüsterte sie leise. Fragend sah ich ihr tief in die Augen. ,,Dass du dich um mich gekümmert hast." fügte sie hinzu, um meine unausgesprochene Frage zu beantworten. Ich schüttelte nur den Kopf. Das war nun wirklich keine große Sache. Und ich hatte ja keine Wahl. Ich konnte sie ja schlecht einfach auf dem Boden liegen und erfrieren lassen. ,,Die sind so süß!" kicherte Tatjana, als sie ihren Blick von mir genommen hatte und zu Tobi und Curry rübersah, die noch immer aneinandergekuschelt vor sich hin dösten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 08, 2018 ⏰

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