Kapitel 25

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Ich sah, wie ihre Atmung sich leicht verschnellerte und sie nervös mit ihren Augen die Umgebung  nach einem Ausweg aus dieser ganzen Aufmerksamkeit abscannte. Ganz Panem hatte die Augen auf sie gerichtet und wartete auf eine Antwort von ihr. Verzweifelt und mit Tränen in den Augen wendete sie ihren Blick auf ihre zitternden Hände, als keiner auf ihren stillen Hilferuf einging. „Ich... ich wünschte er würde es nicht tun.“ stotterte sie leise mit bebender Stimme und sah kurz zu Caesar hoch. „Ist das nicht tragisch? So junge Liebe muss sich so schnell schon wieder voneinander trennen.“ fragte Caesar die Zuschauer und klang dabei sogar ehrlich betrübt. Die Menge murmelte zustimmend. „Nun. Gehen wir doch lieber zu etwas fröhlicherem über. Von deinem Distrikt ins Kapitol ist ja bestimmt eine ganz schöne Umstellung. Was hat dich denn am meisten beeindruckt, seit du hier bist?“ fragte Caesar. Tatjana schien angestrengt nachzudenken, bevor sie ein „Alles.“ hervorpresste. Es klang jedoch irgendwie mehr wie eine Frage, als eine Antwort. „Das ist aber ein bisschen unspezifisch, meinst du nicht? Wie wär's, wenn du uns ein paar Beispiele gibst?“ schlug er vor. Tatjana nickte kaum merklich. „Ähm. Das Essen und... die Duschen.“ sagte sie zögerlich. „Ach ja. Die Duschen. Ich mag es am liebsten, wenn das Wasser ganz warm ist.“ zwinkerte Caesar ihr zu. Tatjana nickte zustimmend. „Bei der Eröffnungsfeier habt ihr aber echt alle Blicke auf euch gezogen. Ich bin mir sicher ihr werdet eine Menge Sponsoren bekommen, nicht war?“ Die Zuschauer brüllten laut und applaudierten wie wild. „Ihr werdet es sicherlich bis zum Ende schaffen, besonders, wenn du den da als Beschützer hast.“ sagte er und zeigte auf mich. Sofort waren auch alle Kameras auf mich gerichtet. Etwas überfordert tat ich so, als würde ich sie gar nicht bemerken. Nach einiger Zeit schwenkten die Kameras endlich wieder zu Caesar und Tatjana und ich konnte mich wieder entspannen. „Also, Tatjana. Wenn du wieder nach Hause kommst warten sicherlich viele Leute auf dich, nicht wahr?“ fragte Caesar. Tatjana nickte nur, anstatt etwas zu sagen. „Deine Geschwister?“ fragte er. Erneut nickte sie nur. „Wie viele waren das noch gleich?“ hakte Caesar erneut nach. „Fünf.“ antwortete Tatjana trocken. Caesar lachte laut und auch ein paar Zuschauer stimmten mit ein. „Fünf! Du meine Güte. Da ist aber sicherlich viel Chaos bei euch Zuhause.“ Tatjana zuckte nur unwissend mit den Schultern. Etwas verwirrt über ihre Reaktion schaute er sie an. „Ich wohne nicht mehr Zuhause. Ich wohne bei Erik.“ meinte sie. „Ah. Natürlich. Apropos wohnen. Wie gefällt die euer Appartement im Trainingcenter. Das ist doch sicherlich ein ziemliches Upgrade zu eurem Haus.“ wieder nickte sie nur. Laut ertönte das Signal und man konnte förmlich sehen, wie die Anspannung von ihr abfiel, als Caesar sie mit einem lautem Applaus vom Publikum verabschiedete und sie zurück auf ihren Platz wies. Dann wurde ich aufgerufen und ich merkte sofort, wie ich mich anspannte, als ich zu Caesar ins Rampenlicht ging und mich gegenüber von ihm hinsetzte.

Die Tribute von Panem - Panik & CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt