Kapitel 11

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Nach mehreren Stunden unausstehlicher Schmerzen war sie endlich fertig. Ich fühlte mich wie ein gerupftes Huhn, so ganz ohne Haare an meinem Körper. Zum Glück hatte ich sie dazu überreden können nicht auch noch meinen Bart abzumachen. Sie half mir die Liege runter und gab mir meine Klamotten wieder, die ich für die letzten paar Stunden ausziehen sollte. Während ich meine Klamotten wieder anzog, sortierte sie ihre ganzen Sachen. Ich wusste gar nicht genau, was sie da benutzt hatte. Ich glaub ich will das auch gar nicht so genau wissen. Als ich mich dann fertig angezogen hatte, gab mir Miranda ein Zeichen ihr zu folgen. Sie führte mich durch die sterilen Gänge in einen großen Raum mit zwei roten Sofas und einem kleinen Tischchen. Sie setzte sich auf eines der beiden Sofa und deutete mir mich auf das andere zu setzten. „Wie fühlst du dich?“ fragte sie mich leicht besorgt. Ihr war wohl nicht entgangen, dass ich die ganze Zeit meine Schmerzen unterdrückt habe. „Nackt. Nackt wie ein geschorenes Schaf.“ antwortete ich ihr. Sie sah mich entschuldigend an. Mir war klar, dass sie einfach nur ihren Job gemacht hat und sie das sonst nicht gemacht hätte. Sie drückte auf einen kleinen Knopf am Tisch und die Tischplatte fuhr nach unten. Sie fuhr nach kurzer Zeit vollbepackt mit Essen wieder hoch. Fragend sah ich Miranda an. „Iss nur. Du musst hungrig sein.“ erwiderte sie und nahm Messer und Gabel in die Hand. Zögerlich nahm ich auch mein Messer und meine Gabel, als sie schon anfing zu essen. Es sah aus wie Hähnchen in Sahnesoße. Der Teller war noch zierlich mit Orangen und irgendeinem Grünzeug geschmückt. Ich zuckte mit den Schultern und nahm den ersten Bissen. Ich schmolz fast dahin, als mir das Essen auf der Zunge zerging. Es war so unbeschreiblich lecker das Essen hier im Kapitol. „Also...“ begann Miranda „Wie du wahrscheinlich weißt, werden für jedes Distrikt für die Eröffnungsfeier Outfits erstellt. Normalerweise werden diese auf eure Arbeit im Distrikt abgestimmt, das heißt bei euch Textilindustrie. Eigentlich machen wir für die Tribute immer irgendwelche verrückten Outfits mit den komischsten Farben. Doch du und Tatjana haben uns inspiriert. Ihr seid so verschieden und passt trotzdem zusammen, so wie schwarz und weiß. Also haben Fernando und ich beschlossen dich in schwarz und Tatjana in weiß zu gestallten. Was hälst du davon?“ erzählte Miranda begeistert. Ich zuckte nur mit den Schultern. Etwas enttäuscht sah sie mich an. „Ein bisschen mehr Freude hätte ich schon erwartet, aber nun ja. Nach dem Essen kleiden wir dich dann ein und treffen uns dann mit Fernando und Tatjana. Iss jetzt aber erstmal in Ruhe auf.“ sagte sie und machte sich selbst auch wieder ans essen.

Die Tribute von Panem - Panik & CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt