Kapitel 3

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Beim öffnen meiner Augen, durchfließt Blut mich mit Wärme. Ich kann förmlich die roten Wangen spüren.
Er aber.. er starrt mich so kühl an. Wie kann ein Mensch nur so viel Kälte ausstrahlen ?
Beschämend reiße ich mich aus seinen Armen heraus.
„Danke." Murmele ich vor mich hin.
Nur ein einfaches „hm," kommt über seine Lippen.

Er dreht sich von mir Weg, aber ich lasse ihn nicht gehen. Ich greife zu seinem Arm. Sein Blick trifft erneut auf meinem, nur diesmal kann ich mehr als nur Kälte sehen.
Ich kann seinem Blick nicht stand halten. Leicht angespannt betrachte ich meine Hand.
Was tute ich da überhaupt ? Auch er scheint verwirrt zu sein. „Ich. Ich. Ähm, ich wollte nur wissen wie du heißt." Stottere ich. Eine bessere Ausrede hätte mir nicht einfallen können?

„Luan." Gibt er stumpf von sich und lässt mich stehen. Ich würde mich jetzt am liebsten selbst Ohrfeigen. Was ist nur los mit mir ? Er hält mich jetzt sicherlich für eine, die so ist wie der Rest meiner inkompetenten Klasse.
Seufzend begebe ich mich zum Hof. Viele Studenten sitzen und lachen miteinander, nur ich kann mich mit niemanden von ihnen identifizieren. Habe ich deswegen nach seiner Nähe gesucht? Weil er eben nicht so ist wie die anderen? Weil ich mich neben ihm nicht wie ein "Freak" fühle ? „Uhff." Seufze ich erschöpft.
Zu viele Fragen..

„Hei." Nehme ich wahr. Ich drehe mich zu der fremden Person.
Es ist ein Junge, vielleicht 1,80 groß. Gut gebaut und lächelt mich zudem auch noch an.
„Hey?" Antworte ich skeptisch zurück. „Ich bin Adrian. Ich sehe dich oft hier alleine sitzen und frage mich jedesmal, weshalb ein Mädchen wie du, so allein ist."
Weshalb ein Mädchen wie ich? Was will er mir damit sagen? Und ihn wirklich wahrgenommen, habe ich auch noch nie.

„Ariana." Sage ich ohne jegliche Reaktion zu zeigen. Auf seinen anderen Sätzen, gehe ich gezielt nicht ein.
„Adrian und Ariana. Passt doch." Seufzt er grinsend. Desinteressiert stehe ich von der Bank auf.
Das wird mir hier langsam zu blöd.
,,Ich muss los." Antworte ich nur und gehe zurück.
Er gehört eindeutig zu der Art von Jungs, die ich bis auf dem Tod nicht ausstehen kann.
Es kann gut sein, dass er vielleicht einfach nur nett sein wollte, aber die meisten Jungs, die schon so auf einen zukommen, sind in solchen Hinsichten geübt. Die probieren es mit der selben Masche solange, bis ein naives Mädchen darauf reinfällt.

Spät am Abend

In der Hoffnung nun ungestört draußen meine Ruhe zu finden, schleiche ich mich aus meinem Zimmer.

Die kühle Luft umhüllt mich. Kleine Glühwürmchen zeigen mir, dass egal wie dunkel es auch sein mag: es gibt immer ein helles Licht, welches einem den Weg weist.
Zufrieden lege ich mich auf den feuchten Rasen und lasse das grelle Licht des Mondes auf mich wirken.
Ich frage mich, warum sich so viele Menschen vor der Nacht fürchten. Ist es nicht die Nacht, die erst erlaubt unsere Gedanken ruhen zulassen ?

„Verfolgst du mich?" Flüstert mir eine raue Stimme zu. Nein, nicht eine, sondern seine!
Ich setzte mich wieder aufrecht hin und versuche ganz "cool" zu wirken.

Soziopathen können nicht lieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt