Kapitel 31

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Sein warmer Atem umhüllt mich mit Liebe. Ich wusste selbst nicht, das so viel Kitsch in mir existiert.

„Ariana." Beschämend reiße ich mich von Luan los. Zum Kuss kam es nicht. Selbst er scheint in Verlegenheit gebracht zusein, immerhin waren unsere Lippen nur wenige Millimeter von einander entfernt.
Sie haben förmlich nacheinander geschrien.

Adrian, der uns dabei gestört hat, scheint es recht gleichgültig zu sein. „Ariana, wie geht es dir?" Lächelt er. Ich versuche zu Lächeln, aber ich spüre wie das Blut in Luan kocht.
„Alles gut und bei dir?" Ich trete dabei einen Schritt weiter nach vorne und näher zu Adrian. „Hast du Lust später noch was mit mir und Elena zu machen?" Merkt er gar nicht wie wütend er Luan macht?
„Hat sie nicht." Ertönt die Raue Stimme von Luan. Adrian erscheint neben ihm wie ein kleiner Junge.
„Sie kann selbst sprechen! Du bist nicht ihr Vater." Pöbelt Adrian zurück.
Adrian ist mittlerweile wie ein Besterfreund für mich geworden, aber er muss wirklich aufpassen was er von sich gibt.

Ich muss zugeben, das wenn ein Mädchen so viel Zeit mit Luan verbringen wollen würde, wie es Adrian bei mir tun will, würde ich sie vermutlich umbringen. Ich bin kein Mensch der gerne teilt.

„Was willst du von meinem Mädchen?" Errötet starre ich zu Luan. Alles in mir beginnt an zu kribbeln. Selbst Adrian ist erstaunt darüber. Lächelnd nickt er mir zu und wendet sich von uns ab. Ich habe das Gefühl, dass er ihn nur so provoziert hat, damit ich sehe, dass ich wirklich wichtig für Luan bin.
Er hat mich wirklich als sein Mädchen betitelt.
Wortlos greife ich zu seiner Hand. Still entfernen wir uns von dem Universitätsgelände.

Nach der Beziehung mit Milad, nach den zahlreichen Nächten die ich mit Tränen vergießen verbrachte und nach dem höllischen Schmerz, dachte ich das ich nie wieder lieben könnte. Den Schmerz den ich damals empfand, zerriss mich bis zu den Adern. Ich weinte so viel, das mir selbst die Luft wegblieb. Es gab viele Jungs die mich in dieser Zeit kennenlernen wollten, aber ich konnte und wollte es nicht.
Luan ist der erste Junge, der mir wieder ein Lächeln schenken konnte. Wenn ich jetzt so zu unserem verschlungenen Händen schaue, weiß ich das Gott ihn und nicht Milad für mich bestimmt hat.

„Worüber denkst du nach?" Mit gläsernen Augen schaue ich zu ihm. Verwundert blickt er zu mir runter. Lächelnd Gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und entferne mich etwas hastig von ihm. „Na du lahme Schnecke, kommst du mit mir nicht mit?" Rufe ich ihm provozierend zu. Ich strecke ihm die Zunge raus und zwinkere ihm schmackhaft noch zu. „Na warte." Ruft er zurück. Ich sehe nur noch wie klein und schnell seine Schritte werden, mit diesem Tempo hätte ich nicht gerechnet.

Etwas überfordert fange auch ich an mein Tempo zu erhöhen. Ich schaue so oft nach hinten, das mir etwas schwindelig wird. „Ich hab dich gleich, Eisprinzessin." Ertönt es in meinen Ohren. Er greift nach mir, ich versuche noch schneller zulaufen verliere dabei aber mein Gleichgewicht und ziehe ihn mit zum Boden. Wir beiden fallen mit voller Wucht auf dem Boden. Schmerzend öffne ich meine Augen und blicke direkt in seine. Grinsend streicht er meine Strähne weg.

Soziopathen können nicht lieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt