Kapitel 45

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*Luans Sicht*

Elendig beuge ich meinen Oberkörper runter. Ich kann gar nicht damit auf hören nach Luft zu schnappen. Die ganze Nacht habe ich nach ihr Gesucht.. die ganze Zeit und überall.

„Wo bist du nur." Sprechen meine Lippen vor sich hin.

Warum kann es nie so einfach wie in den Filmen sein? Der Junge sucht nach ihr, findet sie, rettet sie und beiden werden glücklich bis am Ende ihrer Tage.
Verabscheue ich Filme deshalb so sehr? Weil sie nichts reales mit sich führen?
Ich erhebe meinen Körper wieder und fahre mir grob durchs Gesicht. Meine Augen brennen, aber mein Herz.. das fühlt sich so leer an.

Hoffnungsvoll hole ich mein Handy aus meiner Tasche, beim Anblick vom Bildschirm verzieht sich meine Miene und auch der letzte Hoffnungsschimmer zersplittert.

Anrufe in Abwesenheit, aber nur von Elena und Chloe. Wie ist dieses Mädchen jetzt auch noch an meine Handynummer gekommen?
Wie soll ich Ariana überhaupt jemals wieder in die Augen blicken? „Ja du Ariana, ach übrigens Chloe hat mich geküsst, aber du musst mir glauben ich wollte das nicht." Soll ich ihr sowas an den Kopf werfen? Wie erbärmlich muss das klingen?

Werde ich überhaupt jemals wieder in ihre strahlenden Augen blicken dürfen?

*Arianas Sicht*

Die Kälte des Bodens kühlt die Hitze meiner Stirn. Ich konnte mich nicht mehr aufrechthalten. Schlaff öffne ich meine Augen. Zwei große schwarze Stiefel spiegeln sich in meinem Pupillen wieder. Panisch dränge ich meinen Körper nach hinten. Zwei große Hände umfassen mein Gesicht und ziehen mich unbequem hoch.

„Eingeschlafen Kleines?" Grinst er. Er ist es wieder, er mit der widerlichen Stimme.

Hatte ich wirklich geschlafen? Wie konnte ich ihn nicht bemerken?
„Hast du nicht Hunger?" Grinst er scheinheilig. Wütend kneife ich meine Augen zu. „Durst?" Fügt er hinzu.
So trocken mein Mund auch ist, lieber sterbe ich als von ihm etwas anzunehmen. Er umfasst mein Kinn und drückt schmerzhaft dagegen.

„Schau mich an wenn ich mit dir rede!" Brüllt er.
Demütigend blicke ich in seine Augen. Siegessicher lächelt er. Ohne jegliches Mitgefühl reißt er mir das Klebeband vom Mund. Ich kann es mir nicht verkneifen ein kleines Zischen von mir zu geben. „Uops war das zu hart?"
Ich öffne leicht meine Lippen und spüre wie ausgetrocknet sie eigentlich schon sind. Er legt seinen dreckigen Finger auf meine Lippe und Haucht „ Schöne Lippen hast du."

Auch wenn ich ihm jetzt am liebsten eine scheuern würde.. traue ich es mich nicht. Ich hätte niemals gedacht, dass mir ein Mensch nur mit den Anblick seiner Augen so viel Angst bereiten kann.

„Willst du mein Gesicht sehen?"
Irritiert blicke ich zu ihm. „Antworte!" Brüllt er. Hastig schüttle ich meinen Kopf. Würde er seine Arme nicht so sehr um meine Schultern schlingen, würde mich das zittern meines Körpers schon längst zum Boden führen.
„Ich zeigs dir, und weißt du was es dann für dich bedeutet?" Lächelt er.

Soziopathen können nicht lieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt