Kapitel 24

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„Wer sind Sie." Faucht sie schon förmlich. Ich hätte zwar nicht gleich erwartet, dass sie mich herein bittet, aber etwas Freundlichkeit hatte ich schon erhofft. „Ich ähm, ich bin eine Freundin von Luan." Stolpert es aus meinem Mund. „Luan hat keine Freunde." Sie schlägt mir die Tür vor die Nase, aber ich schaffe es noch sie mit meinem Fuß zu stoppen. Von einer älteren Dame lasse ich mich sicherlich nicht unterkriegen. Solange schon warte ich auf diesen Tag und sie will mich einfach so abwimmeln?

Mit voller Wucht drücke ich die Tür auf und gehe wortlos an ihr vorbei. Sie versucht mich zwar aufzuhalten, aber ich bin um einiges schneller als sie. „Luan. Luaaan. Luuaan." Schreie ich. Beim Anblick von einer grauen Tür, die mit lauter kreuzen geschmückt ist, verstummt mein Schrei. Die ältere Dame schüttelt nur ihren Kopf und lässt mich alleine. Mit meiner schwitzenden Hand greife ich vorsichtig zur Türklinke. „Luan." Haucht es sanft aus mir heraus. Mit zurück gegelten Haaren
sitzt er mit dem Rücken zu mir auf einem großen Sessel. „Luan." Brüchig wiederhole ich mich.
Vorsichtig nähre ich mich ihm an. Was ist nur mit ihm passiert?

Sein Körper erhebt sich und meiner fängt an zu beben. „Hattest du Sehnsucht nach mir, Eisprinzessin?" Erklingt seine Stimme. Sie ist so vertraut und warm. Er dreht sich zu mir. Seine dunklen Augen fesseln mich erneut. „Warum hast du mich alleine gelassen?" Unkontrolliert zieht mein Herz mich näher zu ihm. Luan drückt meinen Körper fest an die Wand und presst dabei seine Hände an meinen. Er beengt mich so sehr, dass ich gezwungen bin ihm in die Augen zuschauen. „Du hast mich vermisst." Flüstert er mir ins Ohr.
Oh ja und wie ich das hab.. „Das stimmt nicht!" Verleugne ich. „Und weshalb zitterst du dann so sehr." Grinsend hebt er seine braue hoch. „Lass mich los." Befehle ich ihm.

„Und dann?" Prüfend mustert er mich. „Man Luan hör auf damit! Bitte komm zurück zur Uni. Ich will endlich wissen was mit dir los ist." Dies auszusprechen hat mir meinen ganzen Stolz geraubt. Er lässt meine Arme los und tritt einen Schritt zurück. „Was soll schon los sein Ariana? Ich bin intelligent genug, ich brauche die ganzen Semesterstunden nicht, ich werde die Prüfungen aus so meistern." Kalt wie immer zeigt er keinerlei Interesse an meinen Gefühlen. „Verschwinde jetzt kleine." Provoziert er.

„Ich weiß alles! Ich weiß, dass deine Eltern durch einen Brand gestorben sind. Ich weiß, dass DU wahrscheinlich der Mörder warst!" Platzt es aus mir heraus. Sein Körper spannt sich zusammen. Er greift zum Sessel und reißt ihn mit voller Wucht auf den Boden. Brüllend haut er gegen die Wand.

Soziopathen können nicht lieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt