Kapitel 3 - ARS

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~PoV Jaebum~

Seit dieser junge Typ aufgetaucht ist, sind nun sicher schon drei Wochen vergangen in den ich ihn immer wie mehr war nahm. Jeden Tag kam er fast um dieselbe Zeit, bestellte die zwei selben Sachen und verschwand wieder. Banal, jeder andere Mensch auf dieser Welt machte wahrscheinlich dasselbe und doch war es bei ihm irgendwie anders. Sei es das lächeln das er mir Tag für Tag schenkte, seine wunderschön dunklen Augen die mich jedes Mal in seinen Bann zogen oder doch das süße kleine Muttermal unter seinem rechten Auge.

Ich wusste es selber nicht und doch fand ich ihn äußerst Interessant. Sollte ich ihn doch einmal Ansprechen so wie es mir Mark fast täglich riet? Was wenn ich etwas dummes sage und er dann nicht mehr vorbeikommt? Immerhin bin ich nicht gerade der Typ der ohne Probleme, einfach so andere Menschen anspricht.

Ich seufzte laut auf und stellte gerade die letzte Tasse ins Regal bevor mein Blick auf die Große Uhr an der Wand verweilte. Kurz vor Neun. Er würde also jeden Moment durch die Tür kommen. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und trommelte rhythmisch mit den Fingern auf dem Tresen umher. Soll ich es wagen? Ich kann ja einfach Hi sagen und hoffen das er etwas entgegnet.

Gebannt starrte ich aus dem Schaufenster als ich ihn plötzlich auf der anderen Straßenseite sah. Automatisch bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen und mein Herz fing an schneller zu schauen. Halt! Das ist neu. seit wann schlägt den mein Herz schneller bloß, weil ich ihn sehe? Blitzartig drehte ich mich um und fasste mir an die Brust in der Hoffnung das ich mich beruhige. Was soll das den du dummes Herz?! Ich habe mich doch jetzt nicht ernsthaft in einen fremden, jungen hutaussehenden Mann verguckt?

Mich selber beschimpfend hörte ich die kleine Glocke an unserer Türe gar nicht und somit auch nicht wie er hineinkam und plötzlich hinter mir stand. „Ehm...ist alles in Ordnung bei ihnen?" Total erschrocken drehte ich mich um und fegte dabei das Glas mit den Cookies vom Tresen. Leise fluchend kam ich hinter dem Tresen hervor und fing an die vielen kleinen Scherben aufzusammeln. Toll, wieso muss mir das ausgerechnet in seiner Gegenwart passieren?

„Ich helfe ihnen" und schon war er dabei mir bei meinem Missgeschick zu helfen. „Das müssen sie wirklich nicht..." versuchte ich ihm zu entgegnen wurde aber gekonnt von ihm ignoriert. „Ich bestehe darauf" antwortete er lächelnd und sammelte dabei die Cookies zusammen. Wieso tut er das? Musste er wirklich auf alles drauf auch noch freundlich sein? Es reicht ja nicht das er gut aussah und ein wundervolles lächeln hatte, nein er muss auch noch freundlich sein. Das liebe Universum meint es nicht gut mit mir.

Gedankenversunken hob ich eine Scherbe nach der andern auf als plötzlich mein Blick auf seiner Hand verweilte. Mit großen Augen starrte ich auf den dominant wirkenden Goldring der sich an seinem linken Mittelfinger befand. Reflexartig griff ich nach seinem Handgelenk um ihn besser zu mustern. Erschrocken blickte er vom Boden hoch und stoppte in seinem Tun.

„Ich kenne dieses Zeichen... ist das nicht das Logo eines Musikers?" fragend schaute ich in sein immer noch verwirrtes Gesicht während ich auf eine Antwort von ihm wartete. Verlegen schaute er zur Seite während seine Wangen einen leichten Rotton annahmen. Warte wieso wird er den jetzt rot? Habe ich was Falsches gesagt?

„W-woher kennst du dieses Logo? Ich habe noch nie jemanden getroffen dem das aufgefallen ist..."

„Machst du Witze? Ich liebe seine Musik über alles" antwortet ich ihm freudig und schaute dabei wieder auf seinen Ring. Er sagte für einen Moment lang nichts mehr und erst jetzt viel mir auf, dass wir fast alleine in dem kleinen Café waren, bloß zwei ältere Damen saßen an einem Tisch und schauten gebannt unserem Schauspiel zu.

Peinlich berührt davon lies ich sein Handgelenk endlich los, griff hastig nach den letzten paar Scherben und verkroch mich wieder hinter meinen Tresen. Auch er stand langsam auf und gab mir die restlichen Scherben und Cookies die ich dankend entgegennahm. „E-entschuldige nochmals... also was hättest du gerne?" während ich ihn fragte warf ich den älteren Damen einen bösen Blick zu, da sie uns immer noch beobachteten.

"Ich nehmen gerne einen Iced Americano..." hörte ich leise vor mir. Nickend drehte ich mich um und machte ihm das gewünschte Getränk bereit. Wie kann man um diese Jahreszeit noch so etwas trinken? Und wo verdammt steckt eigentlich Mark? Der könnte mir nun aus dieser peinlichen Situation raushelfen. Andererseits würde er sich wahrscheinlich zu Tode lachen da ich mich so ungeschickt selber in diese Lage gebracht habe.

Ich drehte mich wieder um und gab ihm seinen Americano den er dankend annahm. Eigentlich wollte ich gerade einkassieren doch er schaute mich gebannt und mit riesen Augen an, so als ob er etwas sagen wollte. "I-ich mag ihn auch..." brachte er dann doch plötzlich aus sich heraus und umschlang seinen Becher mit beiden Händen.

"Ich...äh... er gibt dieses Wochenende ein Konzert hier in der Gegend...also falls du das noch nicht wusstest..." seine Wangen nahmen wieder ein leichtes rot an und sein Blick schwirrte nervös zwischen mir und seinem Becher hin und her. Gerade als ich etwas sagen wollte kam er mir zuvor. "E-entschuldige ich muss jetzt los..." hastig verbeugte er sich vor mir bevor er auch schon durch die Türe huschte und unter der Menschenmenge verschwand.

"W-warte! Du hast noch nicht bezahlt..."zweites flüsterte ich nur noch vor mich hin da er längst verschwunden war. Seufzend lies ich meinen Kopf hängen und stütze mich auf dem Tresen ab. Was war das den Bitteschön? Woher wusste er von diesem Konzert? Ich verfolge diesen Musiker wirklich aufs extremste aber ich hätte nirgends etwas von einem Konzert gehört. Und wieso wurde er so verlegen?

Na gut, jetzt da ich so darüber nach denke habe ich seine Hand doch ziemlich lange gehalten. Sehr lange, verdammt wieso genau habe ich das gemacht? Für einen Mann hatte er aber wirklich sanfte Hände, heiliger was denke ich mir da schon wieder? Ich hob meinen Kopf wieder hoch und schlug mir mit meinen Händen gegen die Wangen um diese Gedanken sofort wieder weg zu bekommen.

Einen Moment verweilte ichso und schloss meine Augen um mich wieder ein wenig zu beruhigen. Also bessergesagt mein Herz, da dies wieder das Gefühl hatte Hochleistungssport in meinerBrust zu betreiben. Wieder etwas ruhiger nahm ich meine Brieftasche hervor undbezahlte den Süßen seine Schulden. So weit ist es also schon gekommen, ichbezahle die Sachen von Fremden.


Verdammt was stellt der kleine bloß mit mir an?

Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt