Kapitel 7 - Date mit bitterem Nachgeschmack

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~PoV Jaebum~

Aufgeregt zupfte ich an meinen Haaren und betrachtete mich dabei in dem kleinen Spiegel unserer Garderobe. Seit ungefähr einer halben Stunde stehe ich jetzt bestimmt schon vor dem Ding da ich einfach nicht zufrieden mit meinem Aussehen war. Sonst machte ich mir nicht solche Gedanken über mein Aussehen, aber heute war es unglaublich wichtig da heute endlich Mittwoch war.

Hochkonzentriert stand ich da, bemerkte gar nicht wie Mark hinein kam und neben ich stand. „Das passt schon Jaebum... du hast schon schlechter ausgesehen als er da war" kommentierte er mein Tun was ich mit einer beleidigten Grimasse entgegnete. Grinsend beugte er sich zu meinem Gesicht. „Er wartet übrigens schon auf dich..." „WAS?! Sag das doch gleich!"

Wie von einer Tarantel gestochen schoss ich in die Höhe, schnappte mir meine Sachen und erhaschte ein letzten blick in den Spiegel bevor ich mich von ihm verabschiedete. Kaum vorne angekommen stach er mir auch schon in die Augen. Mein Herz schlug automatisch schneller bei seinem Anblick.

Anscheinend hatte er sich ziemlich ins Zeug gelegt. Seine Haare waren vorne leicht nach oben gestylt, sein Gesicht zierte eine hauchdünne Schickt Make-up und ich würde meinen Knackarsch darauf wetten, dass er ein unglaublich gut duftendes Parfum trägt. Sein Hals wurde von einem großen Wollschal geschmückt der perfekt abgestimmt auf seinen Mantel war. Er zupfte gerade an seinem Hemd das unter seinem leicht zu groß geratenen Pulli hervorblickte als er merkte, dass ich ihn ansah.

Blitzartig wurde er rot und peilte den Boden an als ich auf ihn zu kam. „Hey...Ehm Du siehst toll aus..." begrüßte ich ihn schüchtern während ich mir verlegen am Hinterkopf kratzte. „H-hey...ah d-danke..." sein Gesicht nahm durch meinen Kommentar nur noch mehr Farbe an was er verzweifelt versuchte hinter seinem Schal zu verstecken.

Mein Gott am liebsten würde ich ihn gleich hier und jetzt flach leg...KNUDELN, Knudeln möchte ich ihn. Verlegen schaute er in meine Augen und lächelte dabei sanft. „W-wollen wir dann mal?" zustimmend nickte ich und machten uns so auf den Weg.

Einige U-Bahn Stationen später kamen wir bei dem Lokal an und setzten uns an einen kleinen Zweiertisch in einer ruhigen Ecke. Anfänglich taten wir uns ziemlich schwer mit reden weswegen lange peinliche stille herrschte, als wir jedoch plötzlich auf das Thema Musik kamen sprudelte es nur noch so aus uns heraus.

Wir sprachen über jehnste Dinge, über seine Lieder, seine Karriereträume in der Musikbranche und über meine Leidenschaft dafür. Nebenbei erfuhr ich, dass er unter der Woche Tiermedizin im ersten Jahr studierte und sich unser Geschäft auf seinem Weg zur Uni befand, weswegen er jeden morgen vorbei kam. Wir unterhielten uns den ganzen Nachmittag ohne die Zeit zu beachten bis es draußen immer wie dunkler und später wurde.

Es herrschte nach stunden des Redens kurz stille während ich auf meinem Handy die Zeit nachschaute lies er geistesabwesend seinen Blick durch das Café schweifen. Plötzlich und aus heiterem Himmel zuckte er erschrocken zusammen und verspannte sich sichtlich. Verwirrt schaute ich ihm in die Augen und fragte was los sei. Es schien als hätte er mich nicht gehört, fing grässlich an zu zittern und sämtliche Farbe verließ sein Gesicht.

„Youngjae? Was hast du den Plötzlich? Geht es dir nicht gut?" meine Stimme klang besorgt während ich nach seiner Hand griff. „K-können wir b-bitte gehen? I-ich m-möchte bitte nach Hause..." verängstigt starrte er auf unsere Hände und presste seine Lippen zusammen. Verstört nickte ich ihm zu, legte den genauen Betrag unserer Schulden auf den Tisch und zog ihn Richtung Ausgang.

Draußen holte er tief Luft als hätte er vorhin keine mehr bekommen und riss mich Richtung U-Bahn. Leicht außer puste stütze ich mich auf meinen Knien ab und wartete auf die nächste bahn. Besorgt beobachtete ich wie er immer noch ängstlich hin und her blickte als würde er etwas suchen.

Was war den plötzlich los mit ihm? Vor was hatte er solche Angst? Und wieso sagte er plötzlich nichts mehr? Gerade als ich ihn all das fragen wollte wurde ich von der einfahrenden Bahn daran gehindert und wurde unsanft von dem kleineren hinein gezogen.

Immer wie mehr Menschen kamen hinein und drängten uns so auf die andere Seite des Wagens sodass ich nun vor ihm stand und er gegen die Türe gepresst wurde. Mühselig versuchte ich ihm ein wenig Platzt zu lassen doch alles drücken und quetschen brachte nicht und so stützte ich mich unweigerlich über seinem Kopf ab um ihn immerhin ein wenig zu schützen.

Er schien einfach gerade so zerbrechlich, ich hatte Angst ihm weh zu tun, wenn ich ihm bloß ein wenig ankam. „Eh...E-entschuldige hast du noch genug Platz?" fragte ich ihn vorsichtig. Abwesend nickte er während sein Blick wieder ängstlich umherschwirrte.

Nun reichte es mir. Mit einer Hand griff ich nach seinem Kinn und zog es nahe an meines damit er mir in die Augen sehen musste. „Ich weiß wirklich nicht was dir solche Angst beschert, du musst es mir auch nicht sagen wenn du nicht willst...aber was es auch ist ich passe schon auf dich auf..." traurig und leicht erschrocken schaute er mir in die Augen während er versuchte etwas zu sagen, lies es aber doch sein.

Dafür schlang er seine Arme um meinen Oberkörper und vergrub sein Gesicht tief in meinem Nacken. Leicht überwältigt über sein plötzliches Handeln starrte ich zuerst auf ihn bevor ich meine freie Hand um seine Hüfte griff, um ihn so noch näher an mich zu ziehen. Ich wusste nicht wieso ich das gerade tue, ich wusste nur das dieser Kleine Sonnenschein Angst hatte und das gefiel mir überhaupt nicht.

Wir verweilten die ganze fahrt so wobei ich bemerkte, dass er wirklich ein wundervoll duftendes Parfum trug. Kurz vor unserer Station löste er sich ein wenig von mir und stütze sich an meiner Brust ab. „W-würdest du mich nach Hause begleiten...?" zögerlich sah er zu mir hoch und krallte seine Finger in den Stoff meines Shirts.

„Natürlich...so hätte ich dich bestimmt nicht gehen gelassen." entgegnete ich ihm lächelnd. Auch er schenkte mir endlich wieder ein Lächeln obwohl ich genau fühlte, dass es erzwungen war. Was bereitete ihm nur solche Panik und nahm ihm dadurch sein wundervolles lächeln?

Beunruhigt griff ich nach seiner Hand und zog ihn durch all die Leute aus dem Wagen. Er blieb kurz stehen und schaute sich um als sein griff um meine Hand fester wurde. Ich drehte mich in die selbe Richtung um herauszufinden was er sah, als ich fast am anderen Ende des Perrons eine Person ganz in Schwarz gekleidet und mit Kappe und Mundschutz erkannte.

Wurde er etwa verfolgt? Aber wieso? Seinem panischen Blick zufolge, schien es fast so zu sein. Hastig zog ich ihn nach draußen während ich immer wieder unauffällig nach hinten blickte um zu sehen ob wir wirklich verfolgt werden. Und tatsächlich tauchte diese Person immer wieder in meinem Blickfeld auf.

Was mache ich jetzt bloß? Ich kann ihn so unmöglich einfach alleine zu Hause lassen. Was wenn er uns bis dorthin folgt und ihn dann überfällt oder gar schlimmeres macht. Nein, das kann ich nicht verantworten auch wenn ich ihn noch nicht so lange kenne.

Auf einmal kam mir eine Idee weshalb ich abrupt stehen blieb. Erschrocken blieb auch er stehen und schaute mich fragend an. „Ich weiß wirklich nicht was hier los ist...aber ich sehe, dass du Angst hast und so werde ich dich bestimmt nicht nach Hause lassen" ermahnend lag mein Blick auf ihm während er beschämt zur Seite starrte. „Du m-musst dir keine Gedanken darüber machen...bitte... ich kann das schon alleine...er versuchte selbstbewusst zu wirken, seine Stimme verriet mir aber das Gegenteil. Sie klang so zerbrechlich und angsterfüllt weshalb ich mir meinen Plan nur noch mehr einbrannte.

Ich mache mir wirklich sorgen um den kleinen obwohl ich ihn nicht kannte, aber irgendetwas in mir sagte, dass ich ihn jetzt nicht alleine lassen kann. „Weist du das was ich vorhin zu dir sagte meine ich vollkommen ernst. Ich möchte das es dir gut geht... deshalb nehme ich dich einfach mit zu mir Ok?" mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte er mich an und wollte gerade etwas sagen als ich ihn aber schon am Handgelenk packte und hinter mir her zog.

Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt