Kapitel 9 - Sorgen

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~PoV Jaebum~

Geschockt und mit roten Wangen hielt ich mir verlegen die Stelle an denen vor kurzem noch seine Lippen lagen. Hat er mir wirklich gerade einen Kuss gegeben? Lächelnd ging ich zurück in meine Wohnung, schloss die Türe und lies mich an ihr zu Boden gleiten.

Verdammt was stellt er bloß mit mir an? Mein Herz rast wie verrückt und das nur wegen dieser Kleinigkeit , nur wegen ihm. Fühlt er etwa das Selbe wie ich? Oder bilde ich mir das nur ein? Wieso sollte er es sonst getan haben? Und das wichtigste, seit wann habe ICH gefühlt für ihn?

Na gut schon lange aber ich wollte es nicht einsehen so wie es mir Jackson vorher gesagt hatte. Da ich gerade an Jackson dachte, ich sollte ihm ja noch sagen wie der Abend so lief sonst quetscht er mich später in der Uni vor allen anderen aus. Flink zog ich mein Handy hervor und verabredete mich mit ihm am Nachmittag.

Soll ich ihm von der komischen Person erzählen die Youngjae verfolg oder lieber nicht? Ich weiß ja selber nicht genau was da los ist. Aber vielleicht hat er mir einen Guten Rat.

Wie abgemacht stand er am Nachmittag vor meiner Türe und empfing ihn grinsend. „Na los JB! Ich will alles wissen jedes kleine Detail!" keine Sekunde nachdem er sich auf mein Sofa warf schoss er schon mit seinen Fragen auf mich und grinste wie ein irrer. „Beruhig dich mal! du führst dich ja wie ein Teenegirl auf" entgegnete ich ihm lachend.

Empört warf er mich einen Blick zu und verschränkte erwartungsvoll seine Arme vor der Brust. „Ist ja gut...eigentlich fing alles super an...wir verstanden uns wirklich gut...doch von einem zum anderen Moment war er wie ausgewechselt. Er schien nervös und hatte riesige Angst und wollte sofort nach hause...Jackson ich hab noch nie jemanden gesehen der solche Angst hatte...in der U-Bahn sah ich dann eine Person die uns gefolgt war... und ja...ich konnte ihn doch so nicht alleine lassen...also hab ich ihn einfach mit zu mir genommen..."

gespannt hing er an meinen Lippen und saugte jedes meiner Wörter in sich. „Er wurde verfolgt? Wieso und weis... HALT! Du hast was?! Du hast den kleinen schon beim ersten Date abgeschleppt?! Habt ihr es getrieben? Oh bitte sag mir nicht hier auf dem Sofa?!" Übertrieben sprang er vom Sofa hoch und stürmte aufgeregt durchs ganze Zimmer.

„HALLO?! Was bitte denkst du von mir?! Natürlich haben wir nicht! Wir haben bloß einen Film geschaut und sind dann eingeschlafen...und am morgen ist er sofort wieder nach Hause ...Na gut zum abschied hat er mir einen Kuss auf die Wange gegeben...aber mehr ist da bestimmt nicht passiert!"

Kaum erwähnte ich den Kuss schrie er freudig auf und lies sich theatralisch fallen um sich dann mit verliebten Augen im Schneidersitz vor mich hin zu setzten. „H-hör auf damit! Ich weiß genau was du sagen willst...lass es, mach mir bloß keine Hoffnung, verstanden!?" genervt und zugleich beschämt schaute ich ihn an während sein Gesichtsausdruck zu einem riesigen Schmollmund wechselte.

„Aber du hast es jetzt auch eingesehen oder?" grinsend strahlte er mich hoffnungsvoll an während mein Gesicht nur noch mehr Farbe annahm. Wieder kreischte er umher und wälzte sich wie ein Hund auf dem Boden. „S-sei doch still! Ich bin hier nicht der einzige verliebte Trottel in diesem Zimmer!" schlagartig bewegte er sich keinen Millimeter mehr und schaute geschockt in meine Richtung.

„W-was meinst du damit?" „Ach komm schon, ich bin doch nicht blind! So wie du Mark jedes Mal anstarrst wenn du in den Laden kommst ist ja gar nicht auffällig..." entgegnete ich ihm ironisch. Wie eine Tomate lief sein Gesicht an und versteckte jenes in seinen Händen. „I-ist das wirklich so auffällig?" brabbelte er in seine Hände. „Mich verwundert es, dass er es nicht schon lange bemerkt hat" antwortete ich ihm lachend.

„Aaaah man...und ich dachte ich verstecke das so gut...was mach ich den jetzt?! Wenn du das schon so gut bemerkte wird es sicher nicht mehr lange gehen bis es auch ihm auffällt...und dann bin ich am Arsch! Ich kann ihn nicht ansprechen...du weist genau wie schüchtern ich bei solchen Sachen werde!" wieder stolperte er auch meine Wohnung und warf mir immer wieder besorgte blicke. Vergnügt schaute ich dem ganzen Schauspiel zu und lachte mich fast zu Tode.

Mark hatte mir vor einer Weile gestanden, dass er Jackson wirklich heiß fand sich aber nicht getraue ihn anzusprechen. Das werde ich ihm aber jetzt bestimmt nicht sagen, diesen Mistkerlen soll es bloß nicht besser ergehen als mir. „Das schaffst du schon...sprich ihn einfach mal an und dann ergibt sich eins nach dem anderen...vertrau mir" unsicher nickte er mir zu als sein Blick auf seine Uhr wanderte.

„Mist, wir müssen los, sonst kommen wir noch zu spät...ah was wirst du jetzt tun wegen diesen komischen Typen?" fragte er mich während er seine Sachen packte und Richtung Flur lief. Ich wusste genau, dass diese Frage noch kommen wird weshalb ich mir schon die ganze Zeit meinen Kopf zerbrach.

„Du weist es nicht, stimmt's?" Wortlos nickte ich während ich die Türe hinter uns verschloss. „Er hat meine Nummer. Ich hab ihm gesagt er soll mich jederzeit anrufen oder anschreiben wenn es wieder vorkommen sollte und er Angst bekommt" mein Hals schnürte sich automatisch zu nur schon bei dem Gedanken, dass er wieder solche Angst bekommen könnte. Ich hoffe wirklich sehr, dass das nicht noch einmal passiert den ich konnte mir beim besten willen nicht vorstellen, dass er sich nur im geringsten wehren könnte.

Angespannt von dieser Vorstellung ballte ich meine Hände zu Fäusten was nicht unbemerkt blieb. Beruhigen legte er eine Hand auf meine Schulter und lächelte mich dabei an. „Keine Sorge...es geht ihm bestimmt gut. Du machst dir bloß zu viele Gedanken..."

„Mhm...hast wohl recht..."

An der Uni angekommen setzten wir uns in eine Reihe und redeten noch eine Weile bevor unser Dozent hinein kam und den Unterricht begann. Ich versuchte mich zu konzentrieren, ihm zu folgen aber irgendwie funktionierte das nicht. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl, etwas sagte mir das diese ganze Sache noch nicht vorbei war. Meine Gedanken lagen wieder nur bei ihm und so nahm ich die Ganze Stunde mehr oder weniger gar nicht wahr. Immer wieder spielten sich Horror Szenarien in meinem Kopf ab was ihm alles geschehen könnte. Sei es das er entführt wird, umgebracht oder vergewaltigt, alles denkbar Schlimme kam mir in den Sinn und dies bereitete mir von Minute zu Minute mehr sorgen.

Wieso verdammt habe ich nicht nach seiner Nummer gefragt?! Dann könnte ich ihm nun schreiben und mich vergewissern das es ihm gut geht.

Nachdem die erste Stunde rum war lagen meine Nerven Blank und meine Konzentration lag irgendwo in einer Ecke. Plötzlich spürte ich mein Handy in der Tasche vibrieren und nahm es blitzschnell hervor. Ich hatte es extra angelassen falls er sich wirklich meldete. Eine unterdrückte Nummer? Ist er das? leicht zögernd nahm ich ab. 

„Hallo?" keine Antwort. 

Ich hörte bloß komische Geräusche und jemanden der schwer atmete. 

„Hallo? Wer ist da?" wieder keine Antwort. 

Ich wollte gerade auflegen als es plötzlich still wurde und mir eine nur all zugute Stimme endlich antwortete.


„J-jaebum...hilf mir..."

Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt