Kapitel 28 - Ungewissheit

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~PoV Youngjae~

Leise vor mich hin singend stieg ich aus seiner Dusche, während ich den gestrigen Abend nochmal vor meinen Augen hatte. Zuerst dachte ich wirklich, er würde mich nicht mehr wollen, würde mich hassen, weil ich ihn so harsch zurückgewiesen hatte doch mit dem, was geschah, hatte ich definitiv nicht gerechnet.

Unweigerlich wurde ich wieder rot bei dem Gedanken, dass er mich an seinem Arbeitsort genommen hat. Na Gut, ich war ja auch nicht ganz unschuldig daran und zu behaupten es hätte mir nicht gefallen, kann ich auch nicht.

Jedoch war er gröber als sonst, noch immer hatte ich schmerzen und das Sitzen war mehr eine Strafe als ein Segen.

Leicht humpelnd ging ich zurück in sein Schlafzimmer und suchte meine Kleider zusammen. Wobei ich so frech war, mir ein Shirt und einen flauschigen Puli von ihm zu stehlen da ich meine Sachen unbedingt waschen musste.

Ein riesiges Atomlächeln zierte mein Gesicht, als ich den mir bekannten Geruch von Ihm einatmete, sodass ich mich noch mehr in den leicht zu großen Puli schmiegte.

Er war kaum eine Stunde weg und schon wollte ich wieder zu ihm, meine Arme um ihn schlingen und ihn glücklich anlächeln damit auch er sein Lachen zeigen konnte.

Doch wir beide hatten Verpflichtungen, weshalb ich seufzend meine restlichen Sachen zusammensuchte, um mich langsam auf den Weg zu machen. Da mir Bambam gestern einen gewaltigen Arschtritt gegeben hat um überhaupt zu Jaebum zu gehen, hab ich ihm versprochen ihn sofort anzurufen, wenn ich es ihm gesagt habe.

Und da ich gestern aber gerade etwas anderes zu tun hatte, musste ich das nun nachholen.

Hastig packte ich all meine restlichen Sachen ein und verließ seine Wohnung einige Minuten später um mich auf den Weg zu Bambam zu machen.

Bei seiner Wohnung angekommen, klingelte ich einige Male, bis er mir endlich die Türe öffnete. Belustigend sah ich ihn sein rotes Gesicht, die Haare total zerzaust, nur in Boxer und einem viel zu großen weißen T-Shirt, dass definitiv nicht seins war. Auch seinen Hals schmückten einige auffällige Flecken, die er gestern noch nicht hatte.

„Morgen Bamie...hattest du etwa eine wilde Nacht?", fragte ich schmunzelnd während er mich stillschweigend hineinlies.

„Sagst ausgerechnet du?", erwiderte er in einem vergnügten Ton, als er mir den Puli ein wenig tiefer zog und so auch meine Markierungen zum Vorschein brachte. „H-hei l-lass das..." ich spürte regelrecht, wie sich die röte in meinem Gesicht verbreitete, als er mich mit einem dreckigen Lächeln anstarrte.

„Komm, setzt dich...ich will alle Details" gespielt empört schlug ich ihm gegen die Brust als wir und auf sein Sofa nieder ließen.

Ich wartete einen Moment, um seine Neugier noch zu steigern, bis ich das Gefühl hatte, er würde mich gleich bespringen und es aus mir raus boxen.

„Also...ich ging in das Café als sie gerade geschlossen hatten und nun ja...zu Beginn war er nicht gerade erfreut, das ich aufgetaucht war...." ich spielte kurz nervös mit meinen Fingern, während er mir bei jedem Wort, dass ich sagte mehr und mehr an meinen Lippen hing.

„Er war böse auf mich und wollte mich nicht mehr sehen, weshalb mir dann einfach etwas herausgerutscht ist..."

„Nämlich das du ihn liebst und ihn willst, oder?"

„J-ja...ungefähr so...", sagte ich kaum hörbar, während mein Blick auf meine Finger fiel. „Woohoooo!! Endlich! Oh mein Gott...und dann? Und dann? Hat er dich zu sich mit genommen um dich dort flachzulegen?" wie ein Fangirl hüpfte er belustigt auf dem Sofa umher um sich, dann wieder im Schneidersitz neben mich zu setzten.

„N-nicht ganz..." meine Wangen glühten förmlich vor Scham, während sich unzählige Fragezeichen bei meinem Freund bildeten. „E-es könnte sein...dass er...na ja also..."

„Spuck es schon Raus Youngjae!"

„Wir haben es im Café getrieben! Auf der Theke..." brüllte ich ihn lautstark an, bevor ich mir sofort eine Hand vor den Mund schlug.

„IHR HABT WAS?!" wurde ich von einer dritten mir bekannten Stimme gefragt.

Erschrocken drehte ich mich Richtung Bad wo ein entgeisterter Yugyeom stand. Auch er trug nur eine Boxershorts und ein Shirt, dass leicht durchnässt von seinen dunklen, nassen Haaren war.

„W-was macht den Gyeomie hier...?" erkundigte ich mich bei Bam, dessen Gesicht langsam einer Tomate glich.

„Das spielt gerade keine Rolle jae-jae...Du hattest Sex mit deinem Bumiehäschen in seinem Café? Echt jetzt? Man, man, man ich dachte nicht, dass du es so dringend gebraucht hast..."

„B-bumiehäschen?! N-nein s-so war das nicht...i-ich wollte nur reden...aber er ist sehr überzeugend, was das betrifft..." am liebsten hätte ich mich von der nächsten Brücke gestürzt vor lauter Scham, doch die beiden waren noch lange nicht fertig mit mir.

„Haha also ist seine 'Zuckerstange' doch groß! Komm, ich will Details! Konntest du überhaupt hier herlaufen, wenn er doch so 'überzeugend' ist?"

„BAM!? H-halt doch die Klappe! Wieso sollte ich dir darüber auch nur ein Wort erzählen?!" lachend schlug er mir auf meinen Oberschenkel, während sich sein teuflischer Partner neben sich setzte und auch dreckig grinste.

„Vielleicht weil ich dich erst zu diesem unglaublich guten Sex gebracht habe?! Ohne mich würdest du mir noch jetzt die Ohren voll weinen wie dringend du ihn wider wil..."

„OMG! Stopp es ist genug! OK? Ja er ist nicht schlecht bestückt...und ich konnte hier herlaufen...mehr oder weniger..." zufrieden grinsend lehnte er sich an Yugyeom, der ihn umarmte, während ich das Gefühl hatte, mein Geist verlasse gerade meinen Körper.

Ich wusste ja, dass es unangenehm werden wird mit ihm zu reden aber sicher nicht in diesem Ausmaß. Und vor allem hab ich nicht mit Gyeomie gerechnet.

Moment, wenn ich gerade dabei bin, wieso verdammt war er eigentlich hier?

Gerade als ich nachfragen wollte, wurde ich durch ein aufgebrachtes Klopfen an der Türe unterbrochen. „Was zum? Erwartest du Besuch?" fragte der große ihn verwundert, während Bambam kopfschütelnd Richtung Türe ging.

Kaum war die Türe offen, sach ich ein mir bekanntes Gesicht.

„Jackson? Was tust du den hie..."

„Weist du, wo Youngjae ist?", fragte sein gegenüber schwer atmend, während er sich am Türrahmen abstütze. „Er geht nicht an sein Handy und ich weiß nicht, wo er wohnt und in der Uni ist er auch nicht"

Jetzt wo er es erwähnte, ich hab heute noch kein einziges mal auf mein Handy geschaut. Neugierig nahm ich es aus meiner Tasche wobei ich entsetzt feststellen musste, dass es gar keinen Akku mehr hatte.

„Ganz ruhig Jackson...er ist hier bei mir...da, siehst du?" keine Sekunde später stand der muskulöse Chinese vor mir und sah mich aufgelöst an.

„Oh...du bist doch Jackson..." ich wollte mich gerade entschuldigen, als er mir traurig ins Wort fiel.

„Youngjae...es ist etwas passiert..."

Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt