Kaptiel 19 - Verwirrung

890 81 52
                                    

~PoV Youngjae~

Mit pochenden schmerzen in Kopf und Hüfte wurde ich unsanft durch ein anhaltendes Klopfen an der Türe aus meinem Schlaf gerissen. "Mhm...was ist denn...?" total verschlafen wollte ich gerade aufsitzen als ich daran gehindert wurde.

"Nnhg geh nicht...blieb noch bei mir..." hörte ich meinen schwarzhaarigen Liebhaber neben mir brummen.

Lächelnd gehorchte ich ihm und kuschelte mich wieder an ihn was er zufrieden entgegnete.

"HEI IHR ZWEI PERVERSLINGE! dürfte ich endlich wieder in MEIN SCHLAFZIMMER?" schrie uns Bambam wütend durch die Türe hindurch während er immer noch wie ein irrer dagegen schlug.

Noch leicht benebelt von allem lies ich mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen als ich endlich realisierte, was gestern eigentlich passiert war. Erschrocken erhob ich mich und stolperte aus dem Bett hinaus um dem Thailänder seine Türe zu öffnen. "Na endlich! Oh mein Gott Youngjae! Zieh dir doch was an verdammt...ihr seid so schamlos ehrlich..."

Peinlich berührt sah ich an mir runter und bemerkte erste jetzt, dass ich nur eine Boxershorts anhatte. Schnell griff ich nach dem Shirt das neben mir am Boden lag und zog es mir über um mit meinem wütenden gegenüber aus dem Zimmer zu gehen und Richtung Küche zu laufen.

Das Jaebum immer noch seelenruhig in seinem Bett lag und herrlich vor sich hin schnarchte war ihm anscheinend im Moment völlig egal.

"Habt ihr es ernsthaft in MEINEM SCHLAFZIMMER auf MEINEM BETT getrieben?!" fragte er lautstark nach.

"A-also...ehm...v-vielleicht?", dass ich eher so klang als würde ich ihn das fragen, war nicht gerade hilfreich, den ich wurde immer noch wütend angeschaut. Beschämt sah ich zu Boden und spielte mit meinen Fingern während ich mir wünschte im Erdboden zu versinken.

Natürlich war mir die ganze Sache peinlich, ich hatte definitiv zu viel getrunken und Sachen gemacht die ich sonst bestimmt nicht gemacht hätte aber ich hatte mich nicht unter Kontrolle so wie ich ihn davor gewarnt hatte.

"E-entschuldige..."

"Ach egal...ich muss einfach nun mein Bett verbrennen...aber nachdem was ich gestern so alles von dir gehört habe muss er ja richtig gut sein..." sein wütendes Gesicht wurde schlagartig von einem rieseigen dreckigen Grinsen abgetauscht. "Abartig gut...man hat dich noch zwei Zimmer weiter seinen Namen stöhnen hören! Warf nun auch Yugyeom mit ein als dieser im Türrahmen zu sehen war.

Verzweifelt raufte ich mir meine Haare während mein Blick sich weiterhin dem kahlen Boden widmete. Das werden sie mir für immer vorhalten. Kann ich bitte einmal den gestrigen Abend zurückspulen damit ich mich selber ohrfeigen kann? Während sie weiterhin anzügliche Witze über mich rissen, war ich Gedankenversunken dabei die gestrige Nacht noch einmal durch zu gehen.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass da gestern noch etwas anderes Passiert war. Irgendetwas war doch noch. Etwas hab ich gehört was ich nicht hätte hören sollen. Was war das nur?



"Ich liebe dich..."

Erschrocken und mit hochroten Wangen erhob ich meinen Kopf wieder und starrte ziellos an die Wand vor mir. Das kann nicht sein! Das hat er unmöglich zu mir gesagt. Er liebt mich? Nein, wieso sollte er?

"Youngjae? Was hast du den auf einmal? Hast du einen Geist gesehen oder was? Oh oder musst du dich übergeben? Hast du Zuviel getunkten?" wurde ich von Yugyeom durchlöchert, schenkte ihm jedoch kaum Aufmerksamkeit, da mein Hirn nur einen Gedanken im Kopf hatte.

"Ich liebe dich..."

"I-ich...ich muss gehen..." wie von der Tarantel gestochen sprang ich von dem Stuhl auf dem ich saß auf und stürmte schon fast Marathonartig Richtung Schlafzimmer um meine Kleider zusammen zu suchen.

Die Schönheit in seinem Bett versuchte ich Best möglichst zu ignorieren, da ich im Moment keine Ahnung hätte was ich zu ihm sagen sollte. Keine zwei Minuten später war ich halbpatzig angezogen und stürmte genau so schnell wie ich hinein kam auch wieder aus dem Zimmer.

"Hei, was hast du den plötzlich? Youngaje warte bleib gefälligst stehen! HEI?!" die rufe der beiden Ignorierend rannte ich aus seiner Wohnung an die frische Luft. Erst als ich genug weit weg war minderte ich mein Tempo und blieb nach einer Weile schweratmende stehen.

Was tue ich hier eigentlich? Was ist los mit mir? Mein Herz schlägt ununterbrochen schmerzhaft fest gegen meine Brust und das keineswegs wegen dem vielen rennen. Hab ich ihn wirklich richtig verstanden? Hat er mir wirklich seine Liebe gestanden? Unzählige Male ging ich die letzte Nacht durch und kam jedes Mal wieder auf dasselbe Ergebnis.

"Ich liebe dich..."

Kopfschüttelnd schlug ich mir meine Hände auf meine bereits glühenden Wangen um mich wieder zu beruhigen. Ich brauche definitiv jemanden zum Reden. Und ich kenne nur eine Person nebst meiner Mutter mit der ich über so etwas ernsthaft sprechen kann. Entschlossen erhob ich meinen Blick wieder während ich mich wieder in Gang setzte Richtung U-Bahn.

Angespannt blieb ich vor dem hellen Gebäude mit der Überschrift Tierpraxis Kim&Kim stehen und nahm einen großen Atemzug. Lange war es her als ich das letzte Mal hier war. Schon bevor ich von der Uni aus ein Praktikum machen musste, arbeitete ich hier als Aushilfe, da mein Bruder die Chefs dieser Praxis gut kannte. Nervös trat ich durch die gläserne Türe und blieb vor dem Empfang stehen.

"Guten Tag, wie kann...oh Youngaje das ist aber lange her." freudig wurde ich von ihrer Sekretärin begrüßt. "Hallo Jimin wie geht es dir?" wir wechselten ein paar Worte mit einander aus bevor ich von ihrem Chef begrüßt wurde.

"Oh Youngjae schön dich zu sehen. Hab ich etwa verpasst, dass du wieder ein Praktikum bei uns machst?" leicht nervös zupfte sich der einen Kopf größere Schwarzhaarige an seinem weißen Kittel während er mich freudig angrinste. "Nein, nein, keine Sorge Mr. Kim ich wollte bloß meinen Freund besuchen kommen" antwortetet ich ihm.

"Oh Gott sein dank ich dachte schon ich hätte dich vergessen..." entgegnete er mir lachend. "Wenn das so ist, du weißt ja wo er sich so rumtreibt nicht wahr?" kopfnickend lächelte ich ihn an bevor ich mich vor den beiden verbeugte und nach hinten zu den neu aufgenommenen Hunden zuging.

Mit leicht zitternden Händen und doch aufgeregter als ich es erwartet hatte, ging ich durch die schmale Glastüre auf ihn zu. Er kümmerte sich gerade um einen kleinen Border Collie Welpen und kniete mit dem Rücken zu mir vor dem kleinen Gehege.


"H-hei...ist schon eine Weile her..."

Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt