Stalker / 2jae

Kapitel 22 - Hyung

~PoV Youngjae~

Erstaunt blieb ich stehen und musterte die Person die vor meiner Türe saß, mit großen Augen. „W-was machst du hier?" entkam es mir kaum hörbar über meine Lippen während mein Herz einen kleinen Aussetzer machte.

Lange ging es nicht bis ich von ihm bemerkt wurde, denn plötzlich erhob er erschrocken seinen Kopf von seinen Knien auf denen er verweilte und blickte mich aufgelöst an. Er brauchte anscheinend einen Moment um zu realisieren, dass ich vor ihm stand da er plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und auf mich zu kam.

Gerade als ich etwas sagen wollte, wurde ich von ihm in eine feste Umarmung gezogen. Mit einer Hand krallte er sich in meinem Rücken fest, während die andere sich schützend auf meinen Hinterkopf bettete um mich so noch näher an sich zu ziehen. Sofort vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge, wahrscheinlich damit er sich verstecken konnte, brachte ihm aber nicht viel da ich regelrecht fühlte wie seine Wangen rot wurden.

Erschrocken von seinem plötzlichen Handeln blieb ich regungslos stehen und ließ ihn einfach machen. "J-jaebum...du verdrückst mich fa..." fing ich an, wurde aber von ihm unterbrochen.

"Mach das nie wieder. Hast du gehört?" seine leise zittrige Stimme hallte in meinen Ohren was mir einen Stich ins Herz versetzte. Er klang so verängstigt und bedrückt wie ich es noch nie an ihm gehört hatte. Und das alles war meine Schuld, was mich noch reumütiger stimmte.

So wie schon oft raubte er mir mit seinem Verhalten sämtliche Worte, weshalb ich einfach stillschweigend meine Arme um ihn klammerte und endlich seine besorgte Umarmung erwiderte. Obwohl er mich fast zerdrückte und mir so ein wenig die Luft zum Atmen nahm, war sie doch so voller Liebe und Zuneigung weshalb ich ihn kaum loslassen wollte.

Erst nach gefühlten Stunden in denen wird stillschweigend so verweilten und einfach unseren Herzschlägen zuhörten, lösten wir uns doch schweren Herzens voneinander.

"Entschuldige..." mit meinen Fingern spielend und mit gesenktem Blick war das, dass erste vernünftige was ich aus mir brachte.

"Schon Okay...schreib mir das nächste Mal einfach zurück, ja?" es bildete sich ein warmes Lächeln auf seinen Lippen während er mein Gesicht in seine Hände nahm damit ich ihn ansah.

Bestürzt von seinen eisig kalten Fingern zuckte ich leicht zusammen bevor ich sie in meine nahm. "Meine Güte! Das sind ja Eiszapfen. W-wie lange wartest du schon hier?" besorgt aber mit einer gewissen strenge in meinem Blick, sah ich ihn erwartungsvoll an.

"I-ich...also...so lange war das nicht...glaube ich..." schlagartig wurde er so verlegen wie ein Kind am ersten Schultag und seine schon roten Wangen färbten sich noch eine Spur dunkler.

"So kalt wie deine Finger sind, war das definitiv zu lange! Komm, ich bring dich mal an die Wärme...und dann Pack ich dich in Hundert Decken und mach dir eine warme Schokolade und wenn du immer noch kalt hast, dann..." ohne weiteres zog ich ihn hinter mir zu meinem Eingang und öffnete die Türe als ich von meinen eigenen Worten knallrot anlief.

"Dann was...?" hauchte er mir mit seiner tiefen rauen Stimme von hinten ins Ohr. Eine riesige Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper bei seiner Stimme, blieb aber standhaft und drückte ihn unsanft in meine Wohnung.

"D-dann mach ich dir eine Bettflasche..." antwortete ich ihm spitzfindig während ich mich auszog.

Lachend tat er es mir gleich, blieb dann aber zurückhaltend im Flur stehen. "Ah, bitte fühl dich wie zu Hause" nickend folgte er mir ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa während ich meine flauschigste Decke hervorsuchte. "Hier. Die sollte dich ein wenig aufwärmen. Also was möchtest du gerne? Warme Schokolade? Ein Tee? Oder lieber einen Kaffee?"