Kapitel 27 - Leiden

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~PoV Jaebum~

Von einer unheimlichen Dunkelheit umhüllt realisierte ich nicht was um mich herum geschah. Krampfhaft versuchte ich meine Augen zu öffnen und mich zu bewegen doch scheiterte ich daran. Mein Körper fühlte sich wie Blei an was mich mehr und mehr Richtung Boden riss.

Was ist passiert? Wieso sehe ich nichts?

Angestrengt versuchte ich irgendetwas wahr zu nehmen. Versuchte zu hören was um mich geschah, als ich plötzlich von weitem gedämpfte Schritte vernahm. Je mehr ich mich auf sie konzentrierte, desto näher kamen sie bevor sie von mir stoppten. Unerwartete fühlte ich wie sich zwei starke Hände um meine Knöchel schlangen um mich so über den Boden zu schleifen.

Wieso verdammt lag ich auf dem Boden?

Mit aller Kraft versuchte ich es ein weiteres Mal meine Augen zu öffnen, was mir nun auch gelang. Ich blinzelte einige Male bis ich endlich wieder klar sehen konnte und endlich realisierte, dass ich auf dem kalten Boden des Cafés entlang gezogen wurde. Ein steckender Schmerz durchdrang meinen Schädel als ich versuchte mich zu bewegen und ich hatte das Gefühl das er mir gleich abfällt, wenn ich es noch mehr versuchte.

Ich fühlte plötzlich etwas kaltes nasses an meinen Händen weshalb ich auch trotzt den Schmerzen meinen Kopf drehte um zu sehen was das ist. Gerade als ich realisierte, dass das Blut war durch das meine Hände gezogen worden packte man mich grob an den Haaren um mich gegen die Theke zu pressen. Schmerzerfüllt keuchte ich auf als mein Kopf gegen das dunkle Holz knallte und so meine Kopfschmerzen nur noch verschlimmerten.

Unfähig schnell genug zu reagieren, wurden mir die Hände und Füße unmenschlich fest mit Kabelbindern zusammengebunden bevor ich wider gewaltsam an den Haaren gezogen wurde um meinem gegenüber in die Augen zu schauen.

„Du kleine dreckige Mücke wirst ihm nie wieder zu nahe kommen" flüsterte er mir mit einem kranken Lächeln ins Ohr. Ich konnte kaum etwas von ihm erkennen, versteckte er sein Gesicht hinter einer weißen Maske und einer Kappe die tief in sein Gesicht gezogen wurde.

Was redet der da? Und wer zu Teufel...

Nein...

Das ist doch nicht etwa...

Endlich realisierte ich was hier los war. Sofort verdüsterte sich mein Gesichtsausdruck und meine Augen richteten sich nun wütend gegen ihn, was er nur belächelte.

„Weist wohl endlich wer ich bin, was?" ich würdigte ihm keine Antwort, starrte ihm aber weiterhin in seine kalten leblosen Augen. Eine monströse Wut bildete sich in mir die ich ihm am liebsten ungehemmt mit meiner Faust zeigen wollte doch ich musste mich ja fesseln lassen.

Laut lachend ignorierte er meinen wutentbrannten blick und erhob sich Richtung Türe um die Jalousien zu schließen. Langsam zog er eine nach der anderen zu während er weiter mit mir redete. „Wir werden viel Spaß zusammen haben...na gut...eher ich mit dir...denn ich werde dafür sorgen das du meinen Youngjae nie wieder anfassen wirst!"

Seinen Youngjae? Niemals werde ich es soweit kommen lassen!

Als auch die letzte geschlossen war kam er wieder auf mich zu um mir den Schlüssel zu entnehmen und auch die Türe zu verschließen als etwas Unvorhergesehenes passierte. 

Die kleine Glocke die oberhalb der Türe hing, erklang durch den ganzen Raum als Mark im Türrahmen stand.

Wieso musste mein liebevoller Kollege genau heute, sein einziges Mal im Jahr, früher kommen als sonst?

Erschrocken blieb er stehen während er mich und den Mistkerl neben mir anstarrte. Keine Sekunde später viel sein entsetzter Blick auf die kleine Blutspur die sich fast durch den ganzen Raum zog bis er wieder bei mir landete. Es schien als wäre dir Zeit kurz stehen geblieben, denn auch mein Maskierter Entführer rechnete anscheinend nicht damit das Mark schon so für hier war.

Als Mark einen Schritt zurück an die kühle Morgenluft machte, ging alles ganz schnell. Der Kerl neben mir fing sich anscheinend wieder und rannte gerade los als auch ich meine Stimme wieder fand. 

„MARK! Renn! Verschwinde von Hier!" keine Sekunde später wollte er Mark gerade überwältigen als dieser meiner Bitte gehorchte und wie ein Blitz aus dem Café rannte.

Eine kleine Erleichterung schlich sich mir an, da er nicht noch jemanden in Gefahr bringen konnte. Jedoch hielt dieses Gefühl nicht lange an da jemand anderes überhaupt nicht erfreut darüber war. Wütend schloss er die Türe ab und schlug gegen sie bevor er einige Stühle in der Gegend umher schleuderte und tobend aufschrie.

„Das ist nur deine Schuld! Du elender Dreckssack!" wutentbrannt kam er auf mich zu um mir ungehemmt seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Ein übler Schmerz durchzog mein Gesicht als er noch ein zweites und ein drittes Mal auf mich einschlug ehe er sich wieder beruhigte. Meine Kopfschmerzen stiegen langsam aber sicher auf ein gefährlich hohes Level an während mir langsam Blut über meine geschwollene Wange lief.

Er lief wieder im Raum umher, brüllte und stieß unzählige Sachen in der Gegend umher wobei er mich fast mit einer Zuckerdose getroffen hätte. Ich zuckte erschrocken zusammen als ich das Glas an der Theke zerbrechen hörte bevor ich wieder entkräftet meinen Kopf hängen lies.

„Verdammt! Ich hätte dich einfach direkt umlegen sollen, dann wäre das nicht passiert!" ich schluckte einmal schwer bei seinen Worten während sich doch langsam eine leichte Angst in mir ausbreitete. 

Nicht um mich selber, sondern um Youngjae. 

Was wird er bloß machen, wenn er ihn wirklich in die Finger kriegt. Würde er ihn umbringen? Ihn entführen und in einen dunklen Keller sperren? Oder gar schlimmeres?

Bei dem Gedanken schnürte sich mein Hals unweigerlich enger zu. Was soll ich nur tun? Denk nach Jaebum!

Gedankenversunken vernahm ich nach einer Weile in der er weiter unruhig umherlief ein mir bekanntes Geräusch war, was mir wieder ein wenig Hoffnung schenkte.

 Nicht so meinem Gegenüber. 

Dieser ging mit hastigen Schritten an die Front um nachzusehen was draußen los was. Der Klang der Sirenen kam immer wie näher, sodass ich mir sicher war was draußen passierte. Und auch seinem aufgebrachten Gesichtsausdruck zufolge, bewahrheitete sich meine Vermutung nur noch mehr weshalb nun ich derjenige war der in angrinste.

„VERDAMMT! Was grinst du so dumm?! Hast. Du. Das. Gefühl. Hier. Wieder. Lebendig. Rauszukommen?!" Zornig kam er wieder auf mich zu nur um mir bei jedem seiner Wörter seinen Fuß in den Bauch zu rammen. 

Seine Tritte wurden gröber, schmerzten mehr und mehr sodass ich stark gegen die aufkommende Ohnmacht kämpfen musste. Als er das Gefühl hatte, es reichte nun, zog er mich unsanft an meinem Hemdkragen nach oben, nur um mich wieder gegen die Theke zu pressen. 

„Das wird jetzt ganz einfach ablaufen klar?!" seine Hand glitt von meinem Kragen an meinen Hals wo er nun langsam druck ausübte und mir so die Luft nahm. „Du wirst nun Youngjae anrufen und ihn hier her bestellen. Ansonsten..." 

bedrohlich langsam zog er einen metallischen Gegenstand aus seiner Jackentasche und hielt mir diesen an den Kopf. 

„...wird es nicht gut für dich enden..."



Stalker / 2jaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt