~PoV Jaebum~
Mein Herz sackte augenblicklich zu Boden als ich seine zitternde Stimme am anderen Ende vernahm. "Y-youngjae...was ist los?" bestürzt schaute ich zu Jackson der mir einen verwunderten Blick zuwarf.
"E-er ist wieder hier...er i-ist mir nachgerannt...bitte... ich habe Angst..."seine leise flüsternde Stimme nahm mir sämtlich Luft zum Atmen. In mir zog sich alles zusammen und ich musste mich stark beherrschen meine aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
"Wo bist du? Hast du dich versteckt?" meine Stimme wurde aufgebrachter während ich meine Sachen zusammenpackte und alles in die Tasche warf.
"I-ich bin in der näher der Uni...Jaebum bitte hilf mir...e-er kommt immer wie näher...i-ich muss auflegen..."
"Nein warte...FUCK!" ohne einen klaren Gedanken zu fassen schnappte ich mir meine Tasche und rann aus dem Saal. Verdammt! Wieso bin ich nicht einfach bei ihm geblieben? Ich wusste doch das etwas nicht stimmt! Wenn ihm jetzt etwas passiert, werde ich mir das nie verzeihen können.
Wie ein wahnsinniger rannte ich in der Dunkelheit in seine beschriebene Richtung und schaute immer wieder umher in der Hoffnung ihn irgendwo zu finden. Gerade als ich an einer düsteren Seitengasse vorbei hastete blieb mein Blick an einer dunklen gekleideten Person hängen. Ruckartig blieb ich stehen und machte ein paar Schritte zurück.
Die Person schien wütend, trat gegen alles was ihm ihn den Weg kam und schaute sich orientierungslos umher. Das muss er sein. In mir ballte sich plötzlich eine gewaltige Wut gemischt mit unsäglichem Hass. Dieser Kerl war verantwortlich das Youngjae solche Angst hatte.
Wenn ich diesen Mistkerl in die Finger kriege, wird nicht mehr viel von ihm übrigbleiben. Schlagartig rannte ich auf ihn zu was aber zu meiner Ungunst bemerkt wurde und er sich so aus dem Staub machte. "Verdammt! Dieser dreckige Mistkerl!" schweratmend schaute ich mich verzweifelt in der Gasse umher und rief immer wieder nach ihm. Auf einmal hörte ich aus einer kleinen Ecke Geräusche woraufhin ich zögerlich in diese Richtung ging.
Im Dunkeln und zwischen zwei Containern fand ich ihn endlich. Total in sich zusammengezogen, schwer zitternd und leise vor sich hin weinend. Mein Herz zersprang in Stücke bei diesem Anblick. Sofort kniete ich mich zu ihm und legte vorsichtig meine Hand auf seine.
Er zuckte zusammen und blickt auf. Als er begriff, dass ich vor ihm stand liefen unweigerlich mehr Tränen über seine Wangen und warf sich sofort in meine Arme. Ich hielt ihn so fest wie ich nur konnte während ich ihm immer wieder beruhigen durch die Haare strich da er wie verrückt weinte. "Schhh...ganz ruhig kleiner...ich bin bei dir, du musst keine Angst mehr haben..." verzweifelt versuchte ich ihn so gut wie es gerade ging zu beruhigen doch nichts schien zu funktionieren.
Er zitterte kontinuierlich weiter und atmete stockend unregelmäßig. Was soll ich denn jetzt nur tun? Was würde ihn beruhigen? Plötzlich kam mir eine Idee. Soll ich es wirklich wagen?
Vorsichtig drückte ich ihn ein Stück von mir, nahm seine verweinten Wangen in meine Hände und legte behutsam meine Lippen auf seine. Geschockt von meinem Plötzlichen Handeln riss er seine Augen weit auf, entspannte sich aber nach einigen Sekunden spürbar und erwiderte meinen Kuss.
Gefühlvoll bewegte ich meine Lippen auf seinen während ich ihm immer wieder sanft über die Wange fuhr bis ich mich langsam von ihm löste. Ein leises keuchen entkam ihn während er mir mit tiefroten Wangen in die Augen schaute. "Und...hat es dich ein wenig beruhigt?" fragte ich leise lächelnd.
Beschämt nickte er mir kaum sichtbar zu und starrte den Boden dabei an. "Komm, lass uns hier verschwinden...ich bringe dich nach Hause" gerade wollte ich mich bewegen als er mich zurückhielt. "I-ich kann nicht...mein Knöchel..." verwundert schaute ich auf seinen Fuß und bemerkte erst jetzt das dieser ziemlich schlimm aussah.
"Ich bin vorhin gestürzt...deshalb bin ich auch hier gelandet..." Verständnisvoll nickte ich und drehte ihm den Rücke zu. "Dann trage ich dich..."
"W-was? N-nein bestimmt nicht...!" beleidigt verschränkte er seine Arme und schaute zur Seite. "Keine wiederrede! Du kannst so unmöglich Laufen, also komm jetzt!"
Widerwillig schlang er seine Arme um meinen Hals damit ich ihn endlich aus dieser Gasse bringen konnte. Ohne lange nachzudenken lief ich in die Richtung meiner Wohnung, die Blicke der vorbeigehenden Leute ignorierend.
Zuhause angekommen setzte ich ihn aufs Sofa ab und warf meine Sachen in eine Ecke. Danach ging ich ins Bad um meinen Verbandskasten zu holen und setzte mich vor ihn hin. "Gib mir deinen Fuß" wie befohlen steckte er ihn mir hin damit ich ihm den Schuh ausziehen konnte. Schmerzerfüllt zischte er auf und krallte seine Finger in das Sofa fest.
"Entschuldige ich versuche sanft zu sein..." vorsichtig rieb ich ihn eine Salbe drauf und verband ihn schlussendlich. Dankend lächelte er mich schwach an während ich alles wieder Verstaute. "Youngjae?" schüchtern schaute er mir in die Augen. "Erzählst du mir jetzt wer dieser Kerl ist?" sachte griff ich nach seiner Hand als ich mich neben ihn setzte. Er zögerte, fing sich wieder an zu verspannen, atmete aber tief ein um sich selber zu beruhigen.
"E-er...er ist ein Stalker...mein Stalker... meistens sehe ich ihn bloß an meinen Konzerten oder ab und zu auf dem Unigelände... aber seit ein paar Wochen bekomme ich ununterbrochen Briefe von ihm oder werde auf der Straße verfolgt...meist nur kurz bis er merkt das ich ihn gesehen habe...es wird immer wie schlimmer..." seine Stimme sackte zusammen und seine Tränen liefen ihm wieder über seine Wangen.
Geschockt über seine Worte starrte ich ihn mit offenem Mund an. Wie konnte eine Person bloß so besessen von einem werden?
"Hast du ihn angezeigt?" war das erste was ich aus mir brach nachdem ich mich wieder gefangen hatte. Traurig schüttelte er den Kopf und sah mir schwach in die Augen.
"Wie denn? Ich weiß weder seinen Namen noch wie er genau Aussieht..." Stimmt so brachte das nichts.
"Es tut mir so leid, dass ich dich damit hinein gezogen habe...das ist das letzte was ich wollte..." Bestürzt schaute ich ihn an und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Tu das nicht...Gib dir keine Schuld...das war meine eigene Entscheidung die ich selber zu verantworten habe...es ist ein makabrer Grund...aber immerhin hatte ich dadurch die Chance dich zu Küssen..." lächelnd sah ich zu wie sein Gesicht wieder rot wurde.
"D-das hättest du ruhig schon früher machen können..." erstaunt davon brauchte ich grade einen Moment um zu realisieren was er da gerade gesagt hatte. Ich legte meine Stirn auf seine und schaute ihm dabei tief in die Augen. "Wenn du willst kann ich es gerne noch einmal machen..." mein Herz schlug unglaublich schnell während seine Augen mich regelrecht hypnotisierten.
Ohne auf seine Antwort zu warten zwang ich ihm meine Lippen auf die er sofort erwiderte. Auch wenn ich ihn vorhin auch schon geküsst hatte war es zu diesem hier kein Vergleich. Hauchzart doch voller Leidenschaft bewegten wir unsere Lippen aufeinander während ich ihn näher an mich zog. Verlangend fuhr ich einige Male mit meiner Zunge über seine Lippen bis er mir zögerlich eintritt gewährte.
Auf einmal spürte ich wie er nervös an dem Saum meines Shirts zupfte um mir so andeutete das er mehr möchte. Etwas bestürzt lies ich von ihm ab und schaute ihn ermahnend in die Augen. "Youngjae so sehr ich das hier auch will...aber ich kann nicht..."
Enttäuscht erwiderte er meinen Blick. "Wieso nicht?"
"Ich habe das Gefühl, dass ich dich so ausnutzte, wenn wir es jetzt tun... und das möchte ich nicht...ich habe Angst das du jetzt etwas Unbedachtes tust und es dann morgen bereust..." besorgt wendete ich meinen Blick von ihm ab, lies meine Finger aber an seinen Wangen. Sanft nahm er sie weg um mich daraufhin unsanft gegen das Sofa zu drücken damit er sich auf mich setzten konnte.
"Glaub mir Jaebum...ich will das hier schon sehr lange machen...und ich brauche dringend Ablenkung...bitte ich will dich..."
Verdammt, das ist zu viel.So viel Selbstbeherrschung hat niemand, auch ich nicht. Ohne ein weiteres Wortzu verlieren hob ich ihn hoch wobei er seine Beine um mich schlang und lief somit ihm Richtung Schlafzimmer.
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Ich habe keinen Plan wie ich es geschaft habe von so einem Düsteren Anfang auf so ein Ende zu wechseln XD
Hoffe es ist trotzdem Akzeptabel...
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Stalker / 2jae
FanfictionJaebum lebt für seine Musik, weshalb das Studium an der Uni der Hauptstadt in seinen Augen unverzichtbar war. Ein Nebenjob im nahegelegenen Café ist perfekt für ihn, denn dort kann er neben dem verdientem Geld auch den geheimnisvollen Jungen sehen...