Epilog

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Drei Monate. Drei ganze Monate war es nun her, dass ich mich in meiner einsamen Festung zurück gezogen hatte. Niemanden ließ ich an mich heran, redete mit keinem so richtig.

„Ah", hörte ich ihn stöhnen - vor Schmerz.

Mein Alltag wurde grausam, blutig und ohne Erbarmen. Mit einer schnellen und schwungvollen Drehung erhob ich mein Bein und knallte meinen Fuß gegen sein Gesicht, wobei ein ekliges Knacken ertönte und er voller Wucht auf den Boden prallte. Eben war er noch auf seinen Knien und bettelte um Gnade. Ich nahm die Zügel meiner Geschäfte fester in die Hände und kämpfte mich durch das wilde Geschehen der Straßen. Morgens in der Firma, nachts auf den Straßen. Es lenkte mich ab und war eine Art Therapie für mich. Für die, die mir in die Hände fielen, war es ihr Tod. Durch das Überarbeiten war es einfacher, denn so musste ich an nichts denken, sondern lediglich nur mich auf mein Geschäft konzentrieren. Mit einer Hand griff ich hinter mich, umschloss das kalte Metall, holte es hervor, entsicherte meinen Revolver und mit einem sauberen Schuss in seinen Hinterkopf setzte ich seinem Leben ein Ende. So einfach war es! Wer er war, was er getan hatte interessierte mich nicht mehr sonderlich. Ein Grauen ging durch die Straßen, jeder fürchtete den skrupellosen Boss, welchen niemand zur Gesicht bekommen hatte. Gerüchte gingen herum, dass es keiner aus seinen Zwängen lebendig heraus schaffte.

Blutverschmiert marschierte ich aus der Halle, lief zu meinem Wagen, setzte mich hinein und fuhr nach Hause. Es war nun egal, wie ich dort ankam, denn keiner wartete auf mich. Ich konnte mit diesen mit Blut befleckten Klamotten ins Haus, in mein Zimmer und mich erst dort sauber machen. Geduldig wartete ich. Ich wartete bis ich ihn fangen konnte, denn die Rechnung stand noch offen. Mein Ziel war es nur noch ihn gefangen zu nehmen und mit bloßen Hände sein Leben auszulöschen, denn seit geraumer Zeit raubte er mir jeglichen Frieden, den ich haben könnte, ohne dass ich eine Ahnung davon hatte. Tief in meiner Rachsucht und den Gedanken versunken kam ich an, parkte einfach wild in der Einfahrt und lief in mein Zimmer. Die Treppen hoch gestiegen, den Korridor entlang gelaufen kam ich auch schon an, betrat das Zimmer und lief direkt ins Bad. Der Raum sah einfach nur chaotisch aus, überall lagen Sachen herum. Noch nie war ich so unordentlich gewesen, aber ich erlaubte auch niemandem, in mein Zimmer zu gehen. Keiner sollte es betreten! Den blutigen Anzug schmiss ich auf den Boden, wo sich schon etliche Klamotten gesammelt hatten und stieg unter die Dusche. Kaltes Wasser prasselte auf mich. Meine Haut brannte durch die Kälte, aber ich wollte es so, denn das bewies mir, dass ich noch am Leben war, wie schwachsinnig das auch klingen mochte.

Die Sonne war schon längst untergegangen, die Nacht passte sich perfekt meiner Stimmung an. In letzter Zeit war ich fast nur noch nachts unterwegs, denn ich fand in diesem Bett - wohlgemerkt alleine - keine Ruhe, an Schlaf war erst recht nicht zu denken. Rot sammelte sich das Wasser an meinen Füßen, als das vertrocknete Blut sich von meiner Haut löste. Nach meiner Dusche zog ich mir eine Jeans und ein Shirt an. Danach ging ich auch schon los. Wie jede Nacht fuhr ich in das Pub im nahe liegenden Dorf. Hier kannte mich niemand, außer dass sie mich in diesen Monaten neu kennengelernt hatten. Ich wurde ja auch mittlerweile zum Stammgast und ließ jedes Mal ordentlich Trinkgeld liegen, sodass der Besitzer sich immer freute, wenn er mich durch die Schwingtüren eintreten sah. Und so geschah es auch heute.

Das Gesicht des fetten Mannes hellte sich auf, als ich die Tür aufstieß, zu ihm lief, mich auf einen der hohen Hocker hinsetzte und ihm zunickte.

„Abend", grüßte er mich, wobei sich sein Doppelkinn bewegte, „das gleiche?"

Mit einem Nicken meinerseits bestätigte ich ihm meine Bestellung, woraufhin er ein Glas nahm, dieses mit einer braunen Flüssigkeit füllte und auf dem Tresen zu mir schob. In einem Zug leerte ich das Glas und schob es wieder in seine Richtung.

Zwei Frauen✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt