Zeltwochenende [Teil 1]

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Ich sah Julien dabei zu, wie er versuchte sein und mein Zelt aufzubauen. Ein mulmiger Kloß bildete sich in meinen Hals, als ich erkannte das unser Zelt wirklich mickrig war. Ich mein es würde wenn wir Glück hatten vielleicht noch eine Armlänge zwischen uns passen.

Wenn wir Glück hätten...

"hier stell das mal bitte an unseren Essensplatz", meinte meine Mutter und ich tat wie geheißen und brachte die Kühlbox und den Sonnenschirm in die Mitte, zwischen dem Zelt unserer Mütter und Juliens und mein Zelt.

Ich half außerdem meiner Mutter den Tisch und die Stühle aufzubauen und schon mal dem Tisch für das Essen zu decken. Ich wollte gerade Julien riefen und drehte mich Richtung Zelt, allerdings war er dort nicht mehr.

"Mom, Julien ist nicht hier", meinte ich so neutral wie nur möglich aber kaum hatte ich diesen Satz gesagt, erkannte ich wie Julien gerade nur mit einem Handtuch bekleidet von den Duschen kam.
Ich spürte wie mir kurz der Mund  offen stehen blieb und ich nur schwer schlucken konnte. Schneller als Blitzschnell wendete ich Julien den Rücken zu und war mehr als nur stark darauf konzentriert wie die Gräser sich im Wind bewegen.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mein Mund wurde immer trockener je näher er kam. Jede Faser meines Körpers konnte seine Anwesenheit spüren, selbst wenn ich mir nicht zu 100% sicher war, wo er gerade stand.

"Für mich zum Salat bitte nur eine Gabel", hörte plötzlich seine Raue Stimme direkt an meinem Ohr. Ich wusste er stand mehr als nur verdammt nahe hinter mir.
Anfangs war ich verwirrt was er meinte, bis mir auffiel das Ich immer noch das Besteck in meinen Händen hielt.
"O.. Okay", brachte ich stammend heraus und ich wagte es gar nicht ihn anzusehen.
Ich konnte ihn lächeln spüren während er dann langsam von mir a ließ und zu unserem Zelt ging.

Erleichtert das er sich etwas anziehen würde, atmete ich aus und richtete mit unseren Müttern den Rest her.

In dem Moment in dem wir uns an Tisch setzten um Abend zu essen, kam auch Julien wieder aus dem Zelt und entgegen meiner Erwartung und Hoffnung hatte er sich immer noch kein Shirt angezogen.

Und er saß mir gegenüber.

Gezwungen das ich ihn ansehen musste, Zwang ich mich selbst wenn überhaupt nur in sein Gesicht zu sehen, bzw nicht weiter runter als bis zu seiner Brust zu sehen und so schaffte ich es auch einigermaßen mein Abend essen zu essen.

Sobald mein Teller leer war, stand ich auf und verabschiedete mich mit einer Ausrede. Da ich aber noch nicht ins Zelt wollte, holte ich mir bloß eins meiner Bücher und ging damit etwas den Campingplatz erkunden.

Wir standen an einem relativ ruhigen Ort, nur vereinzelt um uns herum erkannte man ein paar Wohnwägen und wenn man dort vorbei gegangen war kam man einen Hang herunter und von dort aus zu einer kleinen und ruhigen Lichtung, mit einem kleinen See.
Der Ort war perfekt!

Ich setzte mich an einen Felsen der in der Nähe stand und schlug mein Buch auf und begann zu lesen.

Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, als ich auf sah, da der Himmel sich verdunkelt hatte. Es war spät geworden viel mir auf und auch kühl.

Unsicherheit machte sich in mir breit, ich hatte keine Taschenlampe oder irgendwas was Licht spendet. Ich stand auf und setzte wirklich langsam einen Fuß vor den anderen und versuchte, keinen Laut zu versuchen und wirklich ganz leise zu sein. Ich schaffte es so leise zu gehen, dass ich meinen Atem hören konnte und Ich hatte Das Gefühl das er immer schneller und lauter wurde.

"Bleib bloß Ruhig Rose..." flüsterte ich mir immer wieder zu und versuchte den Weg zurück zu finden. Gerade als ich den Hang herauf gehen wollte, erkannte ich oben auf dem Hang eine Person.

Vor Schreck, da sie zu mir hinab blickte und zu mir kam und nicht erkannte wer das war, stolperte ich rückwärts. Anfangs waren es nur ein paar vereinzelte Schritte, aber irgendwann wurde es panisch, bis ich hinter meinem Fuß irgendwas spürte, was mich stolpern ließ und ich zurück auf meinen Arsch fiel.

Die Person kam langsam zu mir und ich begann leise zu Wimmern. Meine Angst war nicht mehr zu beschreiben. Ich hatte das Gefühl in einem Albtraum gefangen zu sein. Mein Herz schlug um ein Hundertfaches, mein Atem ging zu schnell und ich zitterte wie am Spieß.

"Bitte... Lass mich in Ruhe", weinte und wimmerte ich und hatte eine Hand übers Gesicht gelegt, als ich die Stimme der Person hörte.

"Rose..? ", wurde Ich gefragt und ich hielt inne. Einerseits fiel die Anspannung von mir und die Erleichterung überkam mich und andererseits war ich verwirrt. Warum hatte er nicht früher etwas gesagt?

"Ju.. Julien?", fragte ich und sah ihn nicken, bevor er mir seine Hand hin hielt die ich ergriff.
"Was war los? Du bist ja fast gestorben vor Angst..",meinte er und ich nickte nur.
"Lass uns bitte zurück gehen, ich erzähl es dir auf dem Weg", meinte ich und er nickte und wir machten uns auf den Weg, während ich ihm über meine Angst im Dunkeln erzählte  allerdings spielte ich es etwas herunter.
"Das gerade sah aber schlimmer aus als du das jetzt gesagt hast", meinte er und ich nickte nur und wendete den Blick ab und erkannte das wir zurück waren, weswegen Ich etwas erleichtert auf atmete.

Wir gingen in unser Zelt und blieben noch kurz im dunkeln während wir uns, nur von unserem Schlafsack bedeckt, unsere Schlafsachen anzogen.
Etwas komisch und unangenehm war es schon, aber umso schneller war ich wieder angezogen.

Kurz darauf kramte ich in meiner Tasche und fand schließlich meine Taschenlampe die ich an machte.

"Rose... Bitte mach das Licht aus!", meinte Julien und sah mich an aber ich schüttelte nur den Kopf und klammerte mich an meine Lampe.
"Ich kann nicht.", meinte ich und er verdrehte die Augen und griff nach meiner Lampe, riss sie aus meiner Hand und machte sie aus und versteckte sie.

"Julien!", quiekte ich aber er reagierte nicht mehr und so versuchte ich mich hin zu legen und die Augen zu schließen und zu schlafen. Aber jedes Mal wenn ich die Augen schloss sah ich etwas anderes mich holen, weswegen ich immer wieder auf wimmerte und mich immer mehr versteckte. Einzelne Tränen verließen auch meine Augen und fanden ihren Weg über meine Wange.

Plötzlich spürte ich wie sich ein Arm um mich legte und direkt vor mir EIN Lichtstrahl die Dunkelheit  erhellte. Julien hatte sie mir doch wieder gegeben?

Julien wollte sich gerade zurück ziehen, als sich meine Hand automatisch auf seinen Arm legte und ihn sanft festhielt.
"Soll ich so bei dir liegen bleiben?", fragte er und ich brachte nur ein nicken Zu stande, als ich merkte wie sein Arm sich fester um mich legte und er mich fest an seine Brust zog.

Immer noch leicht zitternd versuchte ich meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
" Keine Angst kleine Rose. Ich bin ja hier...", hörte ich ihn flüstern.

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Danke für 5k reads!! Ihr seid verrückt! 😍😍😍 danke danke danke!
LG - LeV. ❤️

Fuck - He IS Bad! *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt