Zeltwochenende [Teil 3]

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Als ich am nächsten Tag wach wurde, lag ich nicht mehr in Juliens Armen. Generell war er nicht mehr hier. Sein Schlafsachen und seine Klamotten lagen ordenlich zusammen gelegt auf seiner Seite, so als wäre er diese Nacht gar nicht hier gewesen. Vorischtig strich über die einzelnen Sachen und mir fielen die Bilder letzter Nacht ein und sofort hatte ich das Gefühl als würde mein Hals zum kribbeln anfangen. Einfach die Stellen, die er zuvor geküsst hatte.

Ich hatte mir das doch nicht eingebildet oder..?

Sicher war ich mir nicht.

Ich strich leicht über die Stellen und konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht legt.
Oh man ich hatte Julien wirklich oberkörper frei gesehen und wir hatten so gekuschelt...
Ich konnte es nicht glauben, dass er Interesse für mich zeigte, dass er so ruhig blieb und versuchte mir zu zeigen, dass ich keine Angst vor sowas haben brauchte und natürlich dass er mich nicht auslachte oder mich verarschte.
Nein. Er sagte mir er fand mich süß und beruhigte mich jedesmal wenn ich nervös wurde.

Warum war er denn so zu mir?

Er konnte jede haben.. Hübschere, sexiere, welche mit mehr Erfahrung, welche die nicht zurückhaltend und schüchtern sind wie ich...
Einfach bessere.

Ich fuhr mir einmal verwirrt durch meine Haare und zog mich erstmal um, bevor ich dann aus dem Zelt stieg und ich erstmal meine Augen zusammen kneifen musste, da es so unglaublich hell drausen war. Ich streckte mich erstmal kurz und lief dann zu meiner Mum und Stephanie die an unserem Tisch saßen.
Trotzdem kreisten meine Gedanken um Julien. Der außerdem nicht am Frühstückstisch saß.

"Guten Morgen Schatz, möchtest du was frühsücken?", sagte plötzlich meine Mutter zu mir und riss mich somit aus meinen Gedanken, was wahrscheinlich besser so wahr.
Na da war aber jemand gut gelaunt. Also ich meinte meine Mutter...
Schon lange hatte sie mich nicht mehr 'Schatz' genannt oder mir irgendeinen anderen Spitznamen gegeben.

Ich nickte ihr zu und gab ihr noch schnell bescheid das ich davor noch eben die Bäder des Campingplatzes aufsuchen werde und ich dann zum Frühstück kommen würde.
Ich war also eben auf dem Weg zu den Bädern und hatte jetzt schon das Gefühl beobachtet zu werden.
Dennoch ignorierte ich das Gefühl denn wir wissen alle welche Paranoia ich generell hab, dennoch konnte ich es nicht vermeiden das ich mich alle paar Meter umsah, aber ich erkannte nirgends was.

In meiner Kabine in den Bädern angekommen, wusch ich mein Gesicht erstmal mit kaltem und vor alles klaren Wasser und trocknete es ab.
"Da drausen ist nichts. Das bildest du dir ein", flüsterte ich mir leise zu und lies meine Stimme selbstbewusst klingen. Ich hatte gehört sich gut zureden, könne sowas beruhigen.

Ich entleerte noch schnell meine Blase und putzte meine Zähne, bevor ich mit einem letzten Blick in den Spiegel und einem letzten tiefen und beruhigendem Atemzug die Kabine verlies und los ging.

Mittlerweile hatte sich meine Paranoia verstärkt. Ich hatte das Gefühl irgendwas oder irgendwer wäre hinter mir oder beobachtete mich einfach nur. Auch waren jetzt keine anderen Leute mehr unterwegs. Irgendwie gruselig.

Als ich mich ein weiteres Mal umdrehte und dann weiter gehen wollten, standen plötzlich drei Jungs vor mir.
Alle sehr muskulös und relativ groß, aber der mittlere war am größten.
Alle hatten sie die Arme vor der Brust verschränkt.
Unsicher sah ich sie an und wollte dann an ihnen vorbei gehen, aber sie liesen mich nicht vorbei, im Gegenteil sie umzingelten mich und zogen mich dann in einen der hinteren Teile des Platzes. Hier war niemand.
"Was wollt ihr von mir?", fragte ich leise immer wieder, aber sie lachten nru höhnisch und nickten sich aufmunternd und anstachelnd zu.

Meine Fragen und alles wurden nicht beantwortet, dafür griffen die zwei kleineren jetzt nach meinen Armen und hielten mich fest, während der dritte, größte und stärkste sich vor mich stellte und begann mein Shirt zu zerreissen. Ich versuchte zu schreien, allerdings wurde mir kurz darauf der Mund zu gehalten und auch in die Hand zu beißen brachte nichts. Der Kerl zuckte nicht weg.
Leise begannen Tränen über mein Gesicht zu rollen und ich versuchte mich irgendwie ihnen zu entziehen, aber sie waren zu dritt und viel viel sträker als ich.

Als der eine mein Shirt zerissen hatte, richtete er sich kurz auf und gab mir einen Kinnhacken und kurz darauf spürte ich Blut in meinem Mund.
Auch wenn ich kurz benebelt war, zwang ich mich nicht zusammen zu sacken sondern stieß meine Füße in einem überraschendem Moment ab und trat nach der Brust von demjenigen der mein Shirt zerissen hatte.

Er wirkte kurz sehr überrascht, griff dann aber nach meinem Fuß und schlug mit voller Wucht darauf und ich schrie auf wie am Spieß, allerdings hielt der eine ja mein Mund zu weswegen mein Schrei erstickt wurde. Immer wieder flehte ich sie an es nicht zu tun, mich in Ruhe zu lassen aber es schien als würde ich sie nur noch mehr anstacheln.

Der gleiche Typ der mein Shirt zerissen hatte, machte sich jetzt an meiner Hose zuschaffen. Ich strampelte aber mein eines Bein, auf das er geschlagen hatte, tat unglaublich weh, dass das wahrscheinlich eher einem 'auf einem Bein hüpfen' gleichkam anstatt eines strampelns.

Immer wieder wimmerte ich, biss in die Hand, strampelte und wand mich unter den 'Berührungen', aber sie hörten nicht auf.
Ich kniff ängstlich meine Augen zusammen, als er jetzt meine Hose hinab zog.

Plötzlich wurde der Typ von mir weggerissen und er wurde verprügelt. Die Jungs die mich festhalten, wichen zurück, zogen mich aber dabei mit. Gerade als ich auf mich aufmerksam machen wollte, drehte sich mein Retter um.

Natürlich war es Julien.
Alles andere wäre komisch gewesen XD

In nicht mal einer Sekunde war er bei uns und riss einzeln die Jungs von mir weg und verschlug sie, allerdings bekam ich davon nicht viel mit, denn ich kauerte mich wie eine Kugel im Gras zusammen und konnte meine Tränen noch weniger zurückhalten, außerdem tat mir mein Bein so unglaublich weh.

"Rose.. hey Rosie", flüsterte plötzlich Julien neben mir und legte seine Hand auf mein nicht verletztes Knie, weswegen ich erschrocken zusammen zuckte, da ich einfach nicht damit gerechnet hatte.

"Ju..Julien", flüsterte ich und sah zu ihm und er lächelte mich besorgt an.

"Warte...", flüsterte er und griff vorsichtig unter mein Rücken und unter meine Knie und hob mich hoch.

"Ich bring dich zurück", flüsterte er und bettete meinen Kopf wieder an seiner Brust.


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1062 words.
- LeV.

Fuck - He IS Bad! *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt