2.//Neuanfang?

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Ich lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe unseres Autos.
Die Scheibe war kalt, was mich aber nicht besonders störte.
Draußen war es bewölkt und es tropfte der Regen vom Himmel.
Ich sah nicht besonders viel, weil die Fensterscheibe mit Regentropfen bedeckt war.
Aber ich konnte erkennen, das wir auf der Autobahn waren.
Viele Autos fuhren an uns vorbei.
Und auch LKW's bahnten sich einen Weg mit ihren nervigen 90kmh.
Wir fuhren um die 200kmh.
Warum?
Um schnell von hier weg zukommen.
Gerade als ich meine Augen geschlossen hatte um den Rest der Fahrt mit schlafen zu verbringen, riss mich meine Eomma aus dem halb Schlaf.
"Schatz, es wird alles gut."
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Aber um genau zu sein, gab sie sich mit meinem Schweigen zufrieden.
Sie konnte von mir ja nicht's anderes erwarten.
Eigentlich wollte ich ja schlafen, aber...
Meine Eomma hat mich jetzt total rausgebracht.
Mit dem Kopf immer noch an der Scheibe musterte ich meine Mom von der Seite.
Sie saß zwar links vor mir, dennoch konnte ich sie aber durch den Rückspiegel sehen.
Sie sah sehr erschöpft aus.
Müde.
Und vielleicht ein bisschen nervös.
Kann ich verstehen..
Die schwarzen Haare hatte sie zu einem lockeren Knoten hinten am Kopf zusammen gebunden. Einige Strähnen hingen ihr hin und wieder im Gesicht.
Mein Blick glitt zum Lenkrad meiner Eomma was sie mit zitterten Händen umklammerte.
Sie tut mir einfach nur leid.
Ich würde sie gerne umarmen, auch wenn das
eigentlich nicht so mein Ding ist...
Schließlich entschloss ich mich doch auf ihren Satz von vorhin zu antworten, ich glaube das brauchte sie.
"Das glaube ich auch, Mom."
Sie schaute kurz verwirrt in den Rückspiegel um mich zu sehen.
Aber dann verstand sie und nickte mir zu.
Sie brachte ein Lächeln über die Lippen.
Es war ein sehr schwaches.
Zurück Lächeln konnte ich nicht.
Das hab ich schon längst verlernt.
Aber, es war irgendwie schön zusehen, dass
meine Eomma trotzdem einen Versuch gestartet hatte.
Sie ist unglaublich stark.
Ich wandte mich wieder dem Fenster zu.
Ich Beobachte weiter die vorbei fahrenden Autos und LKW's, bis unser Auto plötzlich langsamer wurde und es schließlich zum stehen kam.
Ich richtete mich kurz auf um durch die Frontscheibe nach vorne zu gucken.
Wir konnten unmöglich schon da sein.
Die zum stehen gebliebenen Autos vor uns sagten mir das wir anscheinend im Stau standen.
Sehr schön.
Ich ließ mich wieder in meinen Sitz fallen.
Ehrlich gesagt wusste ich grade garnicht was mir lieber war.
In unserem alten Haus Schutz vor Mr. Min zu suchen, im hier und jetzt im Stau zu stehen
oder endlich in unser neuen Stadt, in unserem neuen Haus, ankommen und... in Sicherheit sein.
Ich wusste es wirklich nicht..
Gedanken verloren griff ich nach meinem IPod, der in meinem Rucksack neben mir auf dem Sitz lag. Dazu holte ich meine Kopfhörer ebenfalls raus.
Musik ist das was ich grad brauchte.
Ich ging auf meine Playlist und ließ sie einfach hoch und runter laufen. Doch schon beim ersten Song merkte ich wie meine Augen schwer wurden.
Und beim zweiten Song gab ich den Widerstand auf nicht einzuschlafen.
Wie schnell einen die Müdigkeit doch einholen konnte dachte ich als ich meine Augen schloss und einschlief.
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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt