50.//Du bist ganz nass...

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24?
Verwirrt schaute ich auf das Haus das vor mir stand.
Ich hatte nicht die leiseste Ahnung ob ich hier richtig war oder nicht.
Die Straße stimmt,und nun steh ich auch bei der korrekten Hausnummer.
Also,falls das wirklich Taehyung's Haus war,geschweige denn das seiner Familie,dann lebten sie schon ziemlich schön.
Ich stehe auf dem Bürgersteig eines Neubaugebietes,wo die Häuser erst frisch gebaut wurden,die Wände mit einem Kieselsteinweiß gestrichen würden und man noch das Gefühl hatte der Duft von Farbe würde in der Luft liegen.
Eigentlich sahen hier fast alle Häuser gleich aus,was mich irgendwie verwirrte.
Meiner Meinung nach fehlte hier etwas Individualität,aber wenn alles so schön sauber und minimalistisch aussieht ist es auch irgendwie beruhigend.
Ein Donnern erinnerte mich daran,dass ich im immer noch fallenden Regen stand.
Das Gute ist,dass ich garnicht mehr Nasser werden konnte.
Dennoch fände ich jetzt eine trockene Umgebung besser.
Also stiefelte ich zum Gartentor.
Es war schlicht gehalten und umrahmte das komplette Haus.
Ich drückte die Klinke hinunter und trat auf das Grundstück.
Ein flaues Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit.
Es fühlte sich irgendwie komisch an beim ihm zuhause vorbei zu schneien,obwohl vorbei regnen jetzt in meinem Fall besser passen würde.
Normalerweise hatte ich vor nicht's so schnell schiss,aber irgendwie musste ich zugeben,dass ich eigentlich lieber wegrennen würde,als zu Schellen.
Garnicht auszumalen,wenn seine Mom,oder wer auch immer auf machen würde.
Was sollte ich sagen?
„Hey."
Zu kurz.

„Annyeong,dürfte ich einmal mit ihrem Sohn sprechen? Ginge das?"
Zu Höflich.

„Is Taehyung da?"
Unhöflich.

Meine Fresse.

Ich schüttelte meinen Kopf,sodass mir erneut Regentropfen in meine Augen liefen.
Ich benahm mich einfach nur behindert..okay,dass is gar kein Ausdruck.
Vergeblich hatte ich versucht den Moment,wo ich an der Haustür stehe und klingele,hinaus zu zögern.
Aber ich wäre dann soweit.
Einmal musterte ich die weiße,große und irgendwie modern wirkende Tür,bevor ich meinen Finger auf die Klingel,die Links im Türrahmen befestigt war zubewegte.

„Kim" stand in deutlich lesbaren Buchstaben auf der Klingel,und ich fand es schon fast Klischeehaft,das Taehyung ernsthaft „Kim" mit Nachnamen hieß.
Obwohl, es eigentlich keine große Überraschung war.
Mein Finger traf den kleinen runden Knopf und ein gedämpftes Schellen hallte durch das Haus,was ich durch die Haustür deutlich hören konnte.
Unbeholfen tapste ich von dem einen auf das andere Bein.

Reinster Kindergarten den du hier abziehst,Yoongi.

Ich bemühte mich nicht wie das letzte Kleinkind hier herum zu stehen,doch bevor ich etwas gegen meine Körperhaltung unternehmen konnte wurde die Tür geöffnet,und eigentlich sollte ich froh sein,dass nicht seine Mom,oder sein Dad zur Tür gegangen ist,aber auch seine Anwesenheit machte mich nervös.

Yoongi??" fragte er mit seiner tiefen Stimme,die ich so sehr liebte.
Überrascht und irgendwie etwas ratlos schaute Taehyung mich durchdringend an.
Doch ich konnte grade nicht reagieren,denn seine eigentlich sonst glatten Brauen Haare die ihm immer in einzelnen Strähnen in's Gesicht fielen standen wild vom Kopf ab,so als wäre er grade erst aufgestanden.
Außerdem trug er ein viel zu großes,verwaschenes Superman T-Shirt,was irgendwie lustig aussah und seine Beine wurden von einer schlicht gehaltenen schwarze Jogginghose umhüllt.

Es fiel mir wirklich krankhaft schwer mein in Lichtgeschwindigkeit schlagendes Herz zu beruhigen.
Zum Glück sammelte ich mich.

„Ich bring nur Hausaufgaben." gab ich einfach Monoton von mir und zuckte mit den Achseln.
Ich hoffte ernsthaft,dass er mir meine immer mehr werdene Nervosität nicht bemerkte.
Taehyung seufzte darauf hin und musterte mich mit einem komischen Blick.
Er zog seine Stirn zusammen,so dass sie Falten bildeten und seine Mundwinkel zogen sich leicht nach unten.
„Was?" fragte ich und zog eine Augenbraue in die Luft.
„Du bist ganz nass..."sagte er mit einer leiser werden Stimme,die mir einen Schauder über den Rücken jagte.
„Ach..egal." war das einzige was ich antwortete.
Es war schwach,aber im Prinzip is es ja echt egal.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen ließ ich meinen Rucksack fallen und kramte seine Aufgaben,die ich von Hoseok bekommen hatte heraus und hielt sie ihm hin.
„Sorry für das Eselsohr."
Eine Weile schaute er mich nur komisch an,dann aber fand er sein schönes Lächeln wieder.
„Ehm...Das passt schon." grinste er und nahm mir die etwas geknickten Papiere aus der Hand.

{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt