17.//Schulfrei.

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Frustriert schaute ich zu Boden.
Taehyung telefonierte immer noch, und ich zwang mich ihn nicht anzusehen.
Das is doch bescheuert.
Ich knibbelte nervös an meinem Daumen herum.
Warum dachte ich plötzlich so?
Ich hab noch nie so genau jemanden betrachtet, vorallem keinen Jungen.
Seit wann fand ich Jungs anziehend?
Naja, oder nur Taehyung...
Eigentlich fand ich keines der beiden Geschlechter, weder männlich noch weiblich,
besonders anziehend.
Ich habe mich noch nie für sowas interessiert.
Warum auf einmal jetzt?
Und wieso gerade er?
Was war an ihm besonders?
Klar, er sah schon ganz gut aus...
Naja,total um ehrlich zu sein sah er mega aus,aber ich glaube das ist eher Geschmacksache.
Noch dazu ist er freundlich und man konnte sich sehr gut mit ihm unterhalten.
Er machte außerdem einen sehr reifen Eindruck und grinste nicht die ganze Zeit so dämlich wie dieser Hoseok.
Und wenn er doch mal lächelte sah man seine Zähne und er strahlte eine gewisse Sympathie aus, die mir irgendwie gefiel.
Ich verstand es einfach nicht, und ich hasste mich dafür.
Ich kam mit dieser Situation einfach nicht klar.
Obwohl mir bewusst war das es im Prinzip nicht's schlimmes war, stemmte sich irgendwas in mir dagegen wie ein Abwehrmechanismus.
„... Als ob ich das nicht mitbekommen habe!"
sagte er unglaubwürdig in sein Handy.
Ich schaute zu ihm.
Mit einer Hand in die Hüften gestemmt stand er da.
Taehyung sagte noch etwas, bevor er auflegte.
Er schob sein Handy in seine Hosentasche und drehte sich zu mir um.
„Was Ist?" fragte ich.
„Haha, das ist irgendwie jetzt witzig."sagte er und kratzte sich am hinter Kopf.
Ich zog nur eine Augenbraue hoch.Darauf antwortete er:
„Also, es ist so.. Morgen ist das Sportfest der Schule, und die Lehrer haben beschlossen uns den Tag davor, also heute, frei zugeben, um alles in Ruhe Organisieren zu können.
Ich wusste nicht das wir frei haben.
Und kann es irgendwie nicht glauben, dass ich nicht's von irgendjemanden mitbekommen habe.Du wusstest auch nicht Bescheid oder?"
„Nein, mir hat niemand Bescheid gesagt.."stellte ich fest, und schüttelte den Kopf.
Ich fügte noch Unglaubwürdig:
„Sportfest?",hinzu.
„Ja, Sportfest." sagte er und setzte sich wieder neben mich auf den Steinblock,die als Bank diente.
„Das ist ein Tag der einmal im Jahr statt findet.
Wir treffen uns dann mit der ganzen Schule am großen Sportplatz der Stadt und treiben dann zusammen Sport.
Es gibt verschieden Stationen.
Meistens sind es Aktivitäten wie Langstreckenlauf oder Weitsprung.
Das ganz normale Programm.
Es kann aber auch sein, dass sie was neues Einführen oder was wegstreichen.
Keine Ahnung, das sagen die uns immer erst kurz vorher was alles dran kommt."
Er holte kurz Luft und fuhr dann fort.
„Und, wie hätte es auch anders sein können... wird das alles auch noch benotet.
Aber, wenn du jetzt nicht die komplette Sportniete bist wirst du wahrscheinlich mit ner drei davon kommen.
Das Dumme is nur das dieses Fest die hälfte deiner Gesamtnote in Sport ausmacht.
Ich weiß, komisch... aber das ist warum auch immer so."
Ich starrte ihn einfach nur an.
„Nicht wirklich?" fragte ich monoton.
„Doch." antwortete er mir und lächelte.
„Bist du so schlecht in Sport?"
„Mmm, keine Ahnung. Ich würde sagen Durchschnittlich. Obwohl Basketball kann ich ganz gut, und macht mir auch Spaß.
Aber ich bezweifle,dass die das als Disziplin nehmen würden." Ich rollte mit den Augen.
„Haha, nein. Ich glaube nicht." lachte er mich an.
„Also kannst du spielen?" fragte er neugierig.
„Ehm, ja denke schon" gab ich einfach zurück.
Ich würde jetzt nicht von mir behaupten, dass ich ein Profi bin, aber die Grundkenntnisse wusste ich schon.
„Du magst also Basketball." Schlussfolgerst du auf Grund seiner Neugier.
„Ja,mein Bruder hat es mal Gespielt, und er war ziemlich gut." erzählte er mir.
„Dann frag ihn doch ob er dir was zeigt?"
Anstatt dir zu antworten schwieg er.
Sein Gesicht sah nicht so wie sonst aus.Sein sonst immer zartes lächeln war verschwunden.
Seine Miene wirkte irgendwie verletzt, und in seinen Augen spiegelte sich Schmerz.
Es tat mir weh ihn so zu sehen, vorallem weil ich wusste das ich schuld war.
„W-was hast du?" fragte ich ihn und merkte wie Sorge in meiner Stimme wieder hallte.
Wieder sagte Taeyhung nicht's.
Ich schwieg dann.
Irgendwas hatte ich gesagt, was ihn verletzt haben muss.
Aber was? Ich ging unser Gespräch nochmal im Kopf durch, aber mir fiel keine Lösung ein warum er so reagiert hatte.
Unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus.
Doch Taehyung brach sie ganz plötzlich.
Wie aus heiterem Himmel fragte er:
„Und jetzt?"
Ich schaute zu ihm.
Sein Gesicht war wieder ganz normal, dass zarte lächeln wieder da.
Der Schmerz der sich gerade noch in seinen Augen gespiegelt hat war verschwunden.
Er wirkte als ob nicht's gewesen wäre.
Perplex fragte ich zurück:"Wie und jetzt?"
„Naja,"gab er zu.
„Wir sitzen hier an der Schule obwohl wir keine Unterrichte haben. Hast du nicht Lust was zu machen?"
Warum wollte er etwas mit mir unternehmen?
„Ehm.." mehr brachte ich nicht heraus.
„Du kannst auch aussuchen was."kam er auf mich zu.
„Also eh..."
Ich überlegte, doch so auf die schnelle fiel mir nicht's sein. Mein Kopf war wie leer gefegt.
War so klar.
„Hast du vielleicht Hunger?"fragte er mich nun, als ich einfach nichts mehr raus brachte.
„...könnte was vertragen." gab ich ehrlich zu.
„Gut, ich nämlich auch. Wie wär's wenn wir uns zusammen in ein Café setzen?Ich kenne da ein ganz gutes, mit gutem Kaffee."
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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt