20.//Netflix and Chill und...Eomma.

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Als ich Zuhause ankam fiel die Wohnungstür krachend ins Schloss.
Aufgrund dessen,dass ich keine Schule hatte war ich viel früher als sonst Zuhause.
Eomma war auch noch nicht da.
Ich beschloss in mein Zimmer zu gehen.
Meinen Rucksack knallte ich in die Ecke meines Zimmer's und mich selber ließ ich auf's Bett fallen.Es ächtzte bedrohlich,aber mittlerweile hatte ich mich daran schon gewöhnt.Ich holte mein Handy aus der Tasche und schreib Taehyung meine Adresse.
Danach ließ ich mein Handy seufzten auf meine Brust fallen.
Meine Augen schloss ich.
Irgendwie konnte ich keinen richtigen Gedanken fassen, und beschloss meinen demolierten Laptop raus zu hohlen.
Ich öffnete Netflix und fing an einen Film zuschauen.
So schlug ich mir den ganzen Tag um die Ohren.
Netflix and Chill halt.
Ehrlich gesagt tat der Tag ganz gut.
Erst das Treffen mit Taehyung und jetzt den entspannten ausklang.
So könnte von mir aus mein ganzes Leben ablaufen.
An die Schule verwendete ich keinen Gedanken, und erst recht nicht an Hausaufgaben.Ich wusste,dass ich welche auf hatte, aber ganz ehrlich...
Kein Bock.
Wer brauch das schon?
Ich weiß jetzt schon, dass ich irgendwo an einer Supermarktladenkasse enden werde.
Nicht das der Job oder die Menschen schlecht waren, nur weil sie dort arbeiteten, aber naja.. wird halt nicht gut bezahlt.
Aber mir war das egal.
Ich legte ich nicht besonders viel Wert auf Geld.Ich kaufte mir generell sehr wenig. Mal'n Burger aber das war's auch.
Dieser Gedanke kam mir falsch vor.
Ein klacken ertönte.
Unsere Haustür fiel ins Schloss.
Mom musste wohl gerade nach Hause gekommen sein.
Ich versuchte relativ leise zu sein.Ich wollte nicht,dass sie schon wusste,dass ich hier war.
Doch meine Schuhe die ich vor der Haustür an unserer Garderobe ausgezogen hatte verrieten mich.
„Yoongi?"hallte die Stimme meiner Eomma durch die Wohnung.Ich konnte garnicht antworten, da stand sie schon im Türrahmen meiner Zimmertür.
„Warum bist du denn schon Zugause?"fragte sie mit einer besorgten Miene.
„Hatten Schulfrei."sagte ich knapp ohne es weiter auszuführen.
Ich konnte Zweifel in den Gesicht meiner Mom erkennen. Dennoch nickte sie und verließ ohne weiteres mein Zimmer.
Nachdem sie raus war wollte ich mich wieder meinem Film widmen, doch Eomma kam nochmal zurück und lehnte wieder am Türrahmen.Sie zögerte kurz, betrat dann aber doch mein Zimmer, und ließ sich auf das Bettende fallen.
Ich starrte sie nur emotionslos an.
Sie fing an mit ihrer Hand über mein Bein zu streicheln.Eine Liebevolle Geste, doch ich zog mein Bein langsam weg.Ich war gerade nicht in Stimmung.
Naja, okay ich war es eigentlich nie.
„Du kannst mit mir über alles reden..."flüsterte sie, und versuchte mir erneut über's Bein zu streicheln.
Ich verdrehte die Augen.Schon wieder diese Leier.
Mein Bein zog ich dieses Mal schneller Weg, so das ich ihr signalisierte, dass ich es nicht wollte.Kurz ließ sie ihre Hand noch in der Luft schweben, bevor sie sie dann auf ihren Schoß legte.
Sie wartete darauf das ich antwortete.
Irgendeine Reaktion von mir gab.
Schließlich seufzte ich.
„Ich weiß Bescheid."gab ich etwas genervt zurück, doch diese Antwort schien sie irgendwie zufrieden zu stellen.
Meine Eomma lächelte etwas schwach zu mir und erhob sich dann von meinem Bett.
Aber anstatt mein Zimmer zu verlassen kam sie zu mir an's Bett und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Als ihre Lippen meine Stirn berührten fühlte ich Fürsorge und...
Liebe.
So eine Geste bin ich ehrlich gesagt nicht gewohnt.Klar hat Mom mich schon mal geküsst, rein Mütterlich natürlich, aber sie hat es seit Ewigkeiten nicht mehr getan, und das Gefühl war einfach ungewohnt.
Ich kannte sie so einfach nicht mehr.
Dennoch vermittelte sie mir ein positives Denken.
Ich merkte,dass sie versuchte alles wieder gerade zu biegen was zerstört worden ist.
Sie versuchte unser Leben wieder aufzubauen.
Sie versuchte wieder zu mir durchzudringen wie früher, als ich noch ein kleines Kind war.
Sie versuchte mich wieder zu reparieren.
Das wird niemals passieren.
Schaltete sich eine Stimme in meinem Kopf ein.
Meine Eomma lächelte mir noch einmal zaghaft zu, bevor sie mein Zimmer wirklich verließ.Die Tür schloss sie leise.
Dieser Moment hatte etwas gutes.
Ich wusste jetzt, dass so weit es eben ging wieder alles okay zwischen mir und Mom war.
Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich sie nie wieder so wie früher behandeln konnte.
Schließlich wusste sie jetzt über mich Bescheid.
Niemand sollte über mich Bescheid wissen.
Niemand sollte mich richtig kennen.
Ich wusste, früher oder später würden sie mich eh alles verlassen.
Meine Eomma spätestens wenn sie gestorben
wäre.
Und dann wäre ich wirklich alleine.
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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt