3.//Sicherheit.

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Ein lautes hupen riss mich aus dem Schlaf.
Genervt ließ ich die Augen aber geschlossen.
Ich versuchte weiter zu schlafen, was nicht funktionierte. Das hupen hörte einfach nicht auf.
Frustriert schlug ich meine Augen auf.
Wir standen an einer großen Kreuzung an der Ampel.
Wie lange hatte ich denn geschlafen? Es hat sich angefühlt wie Minuten.
Aber Anscheinend sind wir ja schon fast da.
"Wir sind gleich da, Schatz."
Sagte meine Eomma und guckte in den Rückspiegel um mich zusehen.
Damit bestätigte sie meine Vermutung.
Sofort nach dieser Kreuzung bogen wir links in ein Wohnviertel ab.
Auf beiden Seiten Links und Rechts von mir zogen sich Häuserblöcke entlang.
Bei einem Wohnblock blieben wir stehen.
An dem Mehrfamilienhaus stand in rostigen Buchstaben eine "11".
Und ehe ich mich versehen kann, stand ich auch schon mit meiner Tasche in unserer Neuen Wohnung im zweiten Stock.
Um ehrlich zu sein gefiel unsere neue Wohnung mir eigentlich ganz gut.
Sie war klein und leblos.
Frag mich nicht wieso aber ich finde das irgendwie angenehm.
Ich schaute in die Verschiedenen Räume..
Bad.
Küche.
Und.. mein Zimmer?
Ich stand in einem kleinen Raum.
Ein klappriges Bett stand links in der hinteren Ecke des Raumes. Rechts spendete ein kleines Fenster Licht und oben an der Decke
baumelte eine Nackte Glühbirne.
Es könnte schlimmer sein.
Ich stellte meine Tasche und meinen Rucksack ab und ließ mich auf's Bett fallen. Dieses knarzte so laut,dass ich ernsthaft dachte das das Lattenrost durchbrechen würde. Wenn dieses Bett überhaupt eins besaß.
Ich schnappte mir meinen IPod aus der Hosentasche und stellte die Musik aus.
Kopfhörer und IPod verstaute ich dann in meinem Rucksack, der am Fußende des Bettes stand.
Ich atmete einmal tief ein und wieder aus.
Ich konnte es einfach nicht glauben, dass wir es wirklich geschafft hatten.
Endlich weg.
Endlich in Sicherheit.
Weg von ihm.
Weg von der Vergangenheit.
Und vor allem, weg von mir selbst.
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Am nächsten Tag:
Um ehrlich zu sein wahr ich ziemlich froh, dass meine Eomma mich erstmals nicht dazu zwang in die neue Schule zu gehen.
Sie weiß wie viel Probleme ich auf meiner alten Schule hatte, und ich schätze sehr das sie mich versteht.
Heute ist Dienstag.
Mom meinte es wäre „okay" ,wenn ich ab nächste Woche in die Schule gehen würde.
Mir wäre es recht garnicht erst hinzugehen,aber da gibt es ja ein fucking Gesetz das sich Schulpflicht nennt.
In den freien Tagen machte ich garnicht's.
Ich lag einfach nur in meinem Bett, hörte Musik, suchtete ein paar Animes durch und verließ mein Zimmer nur um mal auf's Klo zu gehen.
Aber im wesentlichen war's das auch schon.
Meine Eomma ließ mich in Ruhe.
Und das war gut so.
Ich wollte im Moment einfach niemanden sehen.
Einmal in meinem ganzen Leben wollte ich die Ruhe genießen.
Einmal im Leben wollte ich wirklich spüren wie es ist, wenn man in Sicherheit ist.
In Sicherheit...
Ja, so ganz hatte ich mich noch nicht an das Gefühl gewöhnt.
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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt