31.//Lass mich rein!

1.2K 89 2
                                    

————————————————————
Anstatt irgendwie überrascht zu sein, und ich war wirklich überrascht,verzog sich meine Miene wütend und meine Körperhaltung spannte sich an.
„Was willst du?"fragte ich mit bissigem Unterton und schaute ihm tief in die Augen.
Dieses Mal verführten mich seine Augen nicht.
Obwohl sie so schön in einem dunklem braun gehalten waren und eigentlich etwas beruhigendes an sich hatten machten sie mich nur aggressiv.
„Ich...Ehm.."stotterte er und kratzte sich am hinter Kopf.
Ich blieb kalt und zog eine Augenbraue unbeeindruckt nach oben.
„Wenn du nicht's willst kannst du ja gehen."sagte ich Monoton und wollte ihm schon den Rücken zudrehen und die Tür schließen, aber er hielt mich am Arm fest und hinderte mich daran mich umzudrehen.
Sein Griff war zwar sanft, aber bewegen konnte ich mich nicht.
„Lass mich los."murmelte ich mit bedrohlicher Stimme.
Er seufzte hoffnungslos, versuchte aber den Blickkontakt mit mir aufzunehmen.Ich schaute an ihm vorbei ins Leere.
„Wird's bald?Lass mich los!"Stoß ich mit zusammen gepressten Zähnen hervor, und er löste seinen Arm langsam von meinem.
Taehyung machte aber keine Anstalten sich umzudrehen.
Im Gegenteil.Er blieb einfach stehen.
Was erhoffte er sich denn bitte?
Das ich ihn rein lassen würde?
Bestimmt nicht.
„Können wir drinnen weiter reden?"flüsterte er und glitt mit seinem Blick in meine Wohnung.
Ich fasse es nicht.
„Bestimmt nicht." gab ich pissig von mir.
„Bitte..."~
Flüsterte er erneut und schaute mir scheu in die Augen.
Irgendwie kam es mir so vor als ob ich hier das Arsch wäre und nicht er.
Aber ich konnte ihn nicht rein lassen.
Ich konnte es einfach nicht.
Er hat mir einfach unbewusst so weh getan.
Wie er mich angeschaut hat als ich ihn geküsst habe...
Es kam einfach nur abstoßend rüber.
Und jetzt?
Jetzt stand er vor meiner Tür im Treppenhaus, und naja... flehte mich an ihn reinzulassen.
Ich schnaubte.
„Ich will mit dir reden..."gab er von sich und knetete seine Hände.
„In Ruhe." sagte er schließlich als ihm bewusst wurde,dass ich ihm nicht antworten würde.
Sein Blick ging wieder in meine Wohnung.
Ich bewegte mich aber kein Stück vom Türrahmen weg.
„Du bist stur..."sagte er frustriert und versuchte erneut mir in die Augen zu schauen.
Es kam mir so vor als ob er das extra machen würde.Als würde er wissen,dass ich seine Augen liebte und sie mich weich machten.
Wortwörtlich weich.
Ich passte einen Moment nicht auf und schon trafen sich unsere Blicke und somit auch unsere Augen.
Ich konnte mich einfach nicht wehren.
Meine Knie wurden weich und ich spürte leichte Schmetterlinge im meinem Bauch tanzen.
Doch gleich darauf erstach mein Herz sie mit einem Dolch.
Nein!
Ich kam wieder zu Sinnen und meine Augen verengten sich zu bedrohlichen Schlitzen.
Ich ging einen Schritt auf ihn zu und tippte ihm fest mit dem Finger auf die Brust.
„Was willst du?" Stoß ich hervor und dieses Mal war ich es der ihn durchdringend ansah.
Diesmal hatte ich das sagen.
Ich wusste nicht wo plötzlich dieser Mut herkam so mit jemanden zu reden, und Taehyung wusste es anscheinend auch nicht.
Überrascht schaute er mich an.
Wenige Sekunden veränderte sich jedoch sein Blick in eine schüchterne Miene.
Ich schüchterte ihn ein?
Yoongi an die Macht.
Ich drückte mit meinem Finger fester in seine Brust und er rückte ein Stück zurück.
Seine Hände fing er wieder an zu kneten.
„Ich will nur mit dir reden...Ist das so viel verlangt? Bitte lass mich einfach rein.."
Seine Stimme brach ein wenig bei den letzten Wörtern seines Satzes.
Immer noch schüchtern drehte er seinen Kopf zur Seite.
Ich wusste nicht,was ich von ihm jetzt halten sollte.So kannte ich ihn nicht.
Anscheinend hatte ich heute mehrere neue Seiten an ihn kennen gelernt.
„Gib mir noch eine Chance..."bat er mich,dennoch war sein Blick jetzt stabiler und er schaute mir in's Gesicht.
Meinen Finger nahm ich von ihm und verschrenkte wie vorhin meine Arme schützend vor der Brust.
„Danach ist es mir egal was du von mir hälst,aber ich muss einfach jetzt mit dir reden..."versuchte er es wieder mich umzustimmen.
Meine Meinung ihn nicht reinzulassen bröckelte langsam.
Ich hatte ihm schließlich auch noch was zu sagen...
Ich seufzte unentschlossen.
„Ist das denn so schlimm mich rein zu lassen?fragte er auf meine Reaktion.
Ich nickte nur stumm.
„Ich mag nicht wenn du so bist..."flüsterte er mir entgegen.
Und damit krachte mein Vorhaben ihn nicht reinzulassen in sich zusammen.
„Wie bin ich denn?"fragte ich leise.
„Verletzt."
Überrascht schaute ich ihn an.
„Das hast du gemerkt..?"gab ich perplex aber dennoch hart von mir.
Er nickte,so das ihm eine seiner braunen Strähnen in's Gesicht fielen.
„Wehe ich bereue das..."sagte ich drohend zu ihm.
„Ich sagte ja schon...Wenn du willst kannst du mich danach ruhig hassen,aber bitte lass mich mit dir reden."
Ich musterte ihn noch einmal von oben bis unten, und überlegte ernsthaft, ob ich ihn wirklich reinlassen sollte.
Mein Herz wollte es.
Natürlich.
Aber mein Kopf wehrte sich.
Er wehrte sich gegen alles was mir zu nahe kommen wollte, und dazu gehörte definitiv Taehyung.
Ich schüttelte den Kopf.
Dennoch löste ich mich dann von meinem Platz am Türrahmen.
Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen als ich ihm Platz machte,damit er eintreten konnte.
Das Lächeln brachte mich wortwörtlich um.
Es war schwach,aber es war schön.
Taehyung ging an mir vorbei in die Wohnung.
Ich schloss die Tür meiner Mietswohnung sah wie er ratlos im Flur stand und sich schüchtern umschaute.
Ohne zu Zögern ging ich an ihm vorbei.
Seinen Blick spürte ich deutlich auf mir ruhen, und mich merkte wie meine Gefühle wieder mit mir spielten.
Wie sehr ich das hasste.
An meiner Zimmertür blieb ich stehen.
Ich merkte,dass er mir nicht gefolgt ist.
Fragend zog ich meine Augenbrauen hoch.
„Kommst du mal?"
„Achso..."gab er peinlich berührt von sich und setzte sich in Bewegung.
Irgendwie kam er mir so anderes vor als sonst.
Irgendwie...
Sanfter.
Zusammen betraten wir dann mein total unaufgeräumtes Zimmer.
Sehr schön.
Ich schob ihn etwas vor bevor ich die Tür schloss.
Auch wenn mich alles was er mir Zusagen hatte brennend interessierte versuchte ich locker zu bleiben.Meine eigenen Gedanken und fragen an Taehyung drängte ich mit Mühe zurück.Er sollte nicht merken, dass in meinem inneren unbedingt mit ihm reden wollte.
Deswegen sagte ich trocken und unbeeindruckt:

„Also, du willst reden? Dann fang an."

————————————————————

{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt