18.//Kuchensnack.

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Wir marschierten durch die Innenstadt von Seoul.Mir war garnicht bewusst,dass sich die Schule nicht weit von der Stadtmitte, der Innenstadt, entfernt war.
Taehyung ging voraus.Ich folgte ihm.
Wir liefen an vielen kleinen Geschäften vorbei.
Modegeschäften, Schuläden, Drogeriemärkten, Eisdielen, Bäckereien und sogar mehreren Apotheken.
Ich war geschockt.
Seoul war so viel größer als meine alte Stadt.
Sehr viel größer.
Aber war zu erwarten.Ist ja schließlich ne Großstadt.
Taehyung merkte wie ich mich umschaute.
„Noch nie in der Innenstadt gewesen?"fragte er und sah kurz über seine Schulter, weil ich hinter ihm lief.
„Nein." gab ich zurück.
Alleine wäre ich hier eh nie hingegangen.
Erstens:
Zu viele Menschen.
Und zweitens:
Hätte ich mich eh Hoffnungslos verlaufen.
Auch wenn hier viele Infoschilder standen, hätte ich es nicht gerafft.
Nachdem ich mich an die Austrahlung der ganzen Geschäfte gewöhnt hatte, merkte ich wie unglaublich voll es hier war.
Trotz der frühen Uhrzeit.
Menschen drängten sich aneinander vorbei.
Jung und alt.
Groß und klein.
Hier und da sah man schräge Menschen, die Beispielsweise mit nicht's weiter als ihrer Unterwäsche bekleidet waren.
Aber das schien niemanden hier auch nur ansatzweise zu stören.
Je weiter wir liefen, um so voller wurde es auch, und um so unwohler fühlte ich mich.
Es war alles so eng und manchmal rempelte mich jemand an.
Ich hielt den Kopf gesenkt.
Wie sehr ich sowas hasste.
Taehyung musste meine Reaktion bemerkt haben.
„Alles okay?" fragte er und blieb stehen.
Um nicht den Trubel hinter uns aufzuhalten zog er mich am Arm sanft zur Seite und wir stellten uns an den Rand vor ein Schaufenster.
Erst dort antwortete ich ihm.
„Steh nicht so auf große Menschenmengen."gab ich knapp zurück.
„Achso, dass wusste ich nicht.. Mmm, das tut mir leid."Entschuldigend sah er mich an.
Ich winkte mit der Hand schon ab.
„Nicht schlimm."
„Keine Sorge es ist nicht mehr weit."
Mein Kopf nickte automatisch.
Ich erschrak plötzlich als er meine Hand in seine nahm und mich behutsam mit sich nahm.
Seine Große und warme Hand umschloss meine kalte, kleine Hand komplett.
Ich konnte nicht's unternehmen, es passierte einfach.
Ohne irgendeine weitere Reaktion ließ ich mich von ihm mit ziehen.
Die große Menschenmenge um mich herum machte mir auf einmal wenig aus.
Ich konzentriere mich allein auf Taehyung's Berührung an meiner Hand.
Nach gefühlten Sekunden ließ er meine Hand los und wir standen vor einem kleinen,schlicht gehaltenem Café.
Ein ebenfalls braunes Schild hing am Eingang an einer im hellen Braun gehaltenen Holztür.
In leserlichen Buchstaben stand auf dem Schild ^ 작은 구름 ^.
Kleine Wolke.
Der Name gefiel mir.
Zusammen gingen wir uns das Café rein.
Sofort stieg mir der Geruch von bitterem Kaffee in die Nase.
Die Atmosphäre hier war angenehm.
Es war schön warm und das ganze Café war in einem hellen Braun gehalten, was ich als beruhigend empfand.
Wir beschlossen uns an einen Tisch weiter hinten ins Café zu setzten.
Zusammen ließen wir uns in weiße Ledersessel fallen.
Zwischen uns stand ein kleiner ebenfalls weißer Tisch mit einer Menükarte in einem Ständer.
„Willst du hier was bestimmtes essen?" fragte er mich.
„Das ein oder andere Gericht kenn ich hier nämlich schon."
Ich überlegte kurz.Eigentlich schwebte mir nicht's Bestimmtes vor.
„Mir ist es eigentlich egal." sagte ich Stumpf und zuckte mit den Schultern.
„Okay," sagte er entschlossen.
„Dann such ich was für dich aus, in Ordnung."
Er lächelte mich an.
„Tu was du nicht lassen kannst." gab ich von mir und lehnte mich in meinem Sessel zurück.
Ein weiteres grinsen umspielte seine Lippen.
Anscheinend wusstet er schon was er für mich und für sich nahm, weil er die Speisekarte keines Blickes würdigte.
Es dauerte nicht lange da kam auch schon eine freundlich aussehende Kellnerin mit weißer Schürze an unseren Tisch um die Bestellungen aufzunehmen.
„Zwei Tassen Kaffee und zweimal ^Hodu Gwaja^ bitte."
Die Kellnerin schrieb etwas auf ihren kleinen Notizblock, nickte und verschwand dann.
„Hodu Gwaja?" fragte ich ihn verwirrt.
„Ja, wieso nicht?" beantwortete er meine Frage mit einer Gegenfrage.
„Was ist das?" fragte ich immer noch perplex.
„Du weißt nich was das ist?" stieß er hervor.
„N-nein, sollte ich?"
Er schaute mich skeptisch an.
„Hallo Yoongi? Das is eines der beliebtesten Wintergerichte. Hat deine Eomma dir sie nie an kalten Tagen zubereitet?"
Ich schüttelte nur Unglaubwürdig den Kopf.
„Was hattest du denn nur für eine schreckliche Kindheit? Fragte er mit viel Sarkasmus und rollte scherzhafter Weise seine Augen.
Eine schlechte.
Ich schaute ihn immer noch komisch an.
Er mich ebenfall's.
„Erklärst du mir mal was das ist?"
Taehyung seufzte kurz fing dann aber an zu erklären.
„Naja, sie sind so eine Art Kuchensnack, in Form einer Walnuss.
Gefüllt sind sie mit roter Adzukibohnenpaste und wer hätte das gedacht mit Walnüssen."
Seine Lippen formten ein Lächeln.
Und wieder wurde mir bewusst, wie toll er doch lächeln konnte.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, kam die Kellnerin von gerade mit unser Bestellung zurück.
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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt