54.//Stromausfall.

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Und einfach,weil ich mein "Ich liebe dich" an ihn noch unterstreichen wollte zog ich ihn an seinen Händen,die wir kurz vorher immer noch ineinander verschlungen hatten,an mich und drückte unsere Lippen zu einen weitern gefühlvollen Kuss zusammen.

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Klar und deutlich war ein umdrehen eines Schlüssels im Türschloss der Haustür zu hören,und Sekunden später öffnete sich die Haustür der Familie Kim.
Man hörte es donnern und auch der Regen war nun deutlicher zu hören,wie er vom Himmel herunter fiel und den Boden mit einem Plätschern traf.
„Taehyung?"
Hallte eine weibliche Stimme durch das Untergeschoss des Hauses.
„Hilfst du mir mal?"
Sofort fuhren Taehyung und ich auseinander und lösten uns von unserem Kuss.
Perplex schaute ich ihn an.
„Ehm,ja.. Komme!"
Rief er der damenhaften Stimme entgegen.
Taehyung zuckte mit den Schultern,rutschte vom Holzstuhl und lief in Richtung Flur.
Seufzend stürzte ich meinen Ellenbogen am Tisch ab und ließ mein Kopf auf meine Faust sinken.

Es war grad so schön...

Ich glaube es wird zu Gewohnheit,dass uns immer jemand stört,wenn wir uns grade küssten oder wer weiß was taten.
Ich hörte Schritte,und meine Augen schellten zur Küche,woher die Geräusche kamen.
Taehyung stiefelte mit zwei Plastiktüten,in jeder Hand einer,in Richtung Theke und stellte sie dort ab.
Kurz darauf folgte ihm eine zierliche,junge Asiatin,die mir sehr freundlich aussah.
Obwohl sie Pumps mit Absatz trug wirkte sie ziemlich klein.
Und ihr feminin ausschauendes Bürooutfit unterstrich das noch mal gründlich.
„Meine Güte was für ein Mist Wetter!"
Schimpfe die Frau,und stemmte eine ihrer Hände in die Hüften.
Die andere freie Hand ließ sie einmal über ihren Blonden Dutt streifen.
Taehyung nickte nur auf ihre schimpferei und machte sich daran,einer der Plastiktüten auszupacken.
„Nanu?" fragte eine Stimme,und ich merkte,dass sie in meine Richtung gesprochen wurde.
Ich sah von Taehyung ab und sah wie mich zwei große Freundliche Augen Ansahen.
„Ehm..."stammelte ich unbeholfen vor mich hin,weil ich keine Ahnung hatte was ich sagen sollte.
„Eomma,das ist Yoongi."sagte Taehyung deutete in meine Richtung,und rettete mich somit.
„Ach so?Dich kenn ich ja noch garnicht...Freut mich."
Ein zierliches Lächeln umspielte ihre Lippen,was mir irgendwie bekannt vor kam.
„Freut mich auch..."murmelte ich unverständlich,und ich glaube,dass sie mich garnicht gehört hat.
„Ach lass das." sagte sie zu Taehyung und hielt ihn am Arm fest,und hinderte ihn somit daran weiter die Einkäufe auszupacken.
„Ich mach das schon. Geht ihr zwei ruhig hoch."
Ein Lächeln bildete sich auf Taehyung's Lippen,worauf ich ebenfalls schmunzeln musste.
Er drehte seinen Kopf zu mir und gab mir mit einem Kopf nicken zu verstehen ihm nach oben in sein Zimmer zu folgen.
Auch ich erhob mich jetzt von meinem Stuhl,und lief in die Küche.
Als ich an seiner Eomma ankam verbeugte ich mir kurz,um nicht komplett unhöflich zu wirken.
Sie ließ kurz von den Einkäufen ab,nickte mir freundlich zu,und bevor ich noch irgendwas machen konnte packte mich Taehyung am Arm,was in mir ein leichtes kribbeln entfachte und zog mich aus dem Raum die Treppen hoch.

[...]

Nachdem wir in seinem Zimmer angekommen waren,und uns darüber unterhalten haben,ob ich unhöflich zu seiner Mom war oder nicht,meiner Meinung nach war ich es,haben wir uns es auf seinem Bett bequem gemacht und redeten über belangloses.
Viel mehr,er redete.
Taehyung saß im Schneidersitz vor mir und sabbelte in einer Tour,was mich aber nicht störte,im Gegenteil.
Ich mochte es ihm zuzuhören und einfach nur seiner tiefen Stimme zu lauschen.
Er erzählte sehr viel von früher,als er noch in Amerika gelebt hatte.
Daraus schloss ich,dass er die alte Zeit immer noch vermisste,aber wer konnte ihm das schon verübeln? Er hat sein ganzes Leben dort verbracht,Freundschaften geschlossen,Hobby's für sich entdeckt und vieles mehr,bis sich vor einem Jahr alles umgekrempelt hat.
Er muss ziemlich stark gewesen sein,sein Leben hinter sich zu lassen.
Seinen Bruder hinter sich zu lassen.
Allein der Gedanke daran,dass ich jemanden verlieren könnte,der mir viel bedeutet...
Das wäre mein Ende.
Ja guut,besonders viele wären es ja nicht.
Meine Mom,und naja... Taehyung halt.
Trotzdem wusste ich nur allzu gut,dass das Schicksal öfters zu schlägt als man vielleicht denken würde.
Ich schob meine Gedanken beiseite,weil sie mal wieder nicht zum positiven führten,und lauschte wieder Taehyung,der grade erzählte wie er Hoseok genau kennengelernt hatte.
Als er so von seinem aufgedrehten Freund sprach bemerkte ich das ständige Lächeln auf seinem Gesicht und auch sonst wirkte seine Stimme munter und erfreut.Ihm scheint echt viel an Hoseok zu liegen.
Nur... warum bemerkt Hoseok das alles nicht?
Sprich,was Taehyung bedrückt.
Mir war zwar von Anfang an klar,dass dieser Hobie vielleicht nicht die beste Anlaufstelle war um zu reden,aber wenn sie wirklich „beste Freunde" waren,dann müsste es doch eigentlich anderes laufen oder?
Auch den Gedanken,der mich wieder zu sehr fesselte aber mich eigentlich nicht's anging schob ich wie auch den davor zur Seite.
Ich erfreute mich daran,dass er wenigstens mit mir redete,und er wusste,dass er immer zu mir kommen konnte,wenn ihn etwas bedrückte.
"Erzähl' mal was über dich."
Verlangte er mit freundlichem Unterton,und schenkte mir ein kleines Lächeln.
"Da gibt's nicht viel.."antwortete ich Monoton.
"Ach komm schon."versuchte Taehyung mich zu überreden.
"Du bist doch hierher gezogen,wo hast du vorher gelebt,und so getrieben?" Versuchte er es erneut,dass er damit nur unnötig alte Wunden Aufriss konnte er nicht wissen.
"Ich lebte in Daegu,und getrieben hab ich garnicht's." Erzählte ich knapp.
"Daegu also?" Frage Taehyung quasi sich selbst.
"Soooo klein Ist die Stadt aber auch nicht,ich dachte du würdest aus irgendeinem Kaff oder so kommen,weil du mir neulich den Eindruck gemacht hast,dass du Größe Städte nicht gewohnt bist."
Sofort schoss mir die Erinnerung an Dienstag wieder in den Kopf,als ich mit Taehyung zusammen in der Innenstadt war.
"Ich wohnte etwas abseits."gab ich zu.
"Aha."neckte mich Taehyung und wackelte mit den Augenbrauen.
"Was?" Fragte ich und kreuzte meine Arme vor meiner Brust.
"Yoongi in der großen weiten Welt."
Scherzte er,doch ich verdrehte nur die Augen.
"War klar,dass du jede Gelegenheit suchst um mich auszulachen."
Gab ich trocken von mir und ich konnte nur hören wie Taehyung sein Lachen unterdrückte.
"Du bist genauso wie meine Mom,ganz ehrlich."
"Eh h-hahaha.Lacht sie dich auch immer aus oder wie?" Gluckste er lachend vor sich hin.
"Manchmal,meist macht sie sich nur mit dummen Sprüchen über mich lustig."

{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt