27.//Herz vor Kopf.

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Stirnrunzelnd schaute ich ihn an.
Seine Miene war ernst,und ich glaube genau so meinte er die Frage auch.
Ernst.

Was ist los mit dir, Min Yoongi?"

In meinem Kopf schallte diese Frage wieder.
Noch nie hat mich jemand außer meine Eomma sowas gefragt,wieso auch? Bis jetzt ist ja auch niemandem was aufgefallen.
Ich antwortete ganz Automatisch.
"Nicht's?"
Es klang zwar Monoton, aber in mir drin tobte ein Sturm,weil ich in anlog.
Ich wollte ihn nicht anlügen.
Taehyung wusste ganz genau das ich gelogen hatte.Er ballte seine Hände zu Fäusten, und kurz musste ich glauben Angst vor ihm zu bekommen.Ich dachte sogar ernsthaft darüber nach einen Schritt zurück zu machen.
So hatte ich ihn noch nie gesehen.
Er schnaufte und ließ seine Fäuste wieder locker.
Dennoch schaute er mich so traurig an.
Warum auf einmal traurig?
Gerade war er doch noch irgendwie wütend? Oder hatte ich mich verguckt?
"Hör auf mich anzulügen..."gab er leise von sich. Es hörte sich fast wie eine Drohung an,wäre da nicht das fürsorgliche in seiner Stimme gewesen.
"Ich Lüge nicht." gab ich als weitere Lüge von mir und verschreckte meine Arme schützend vor meiner Brust.Als ob mir das was bringen würde.
"Und was ist dann das?!"
Blitzschnell stürmte er auf mich zu.
Ich wusste garnicht wie mir geschah.
Taehyung packte mich mit einem eisernen Griff an den Händen,so fest das es schon fast wehtat.Als ich realisierte,dass er mir meinen Pullover am rechtem Arm hochziehen wollte löste sich meine Starre.
Geschockt schaute ich ihn an.
"LASS DAS?!"schrie ich, aber er dachte nicht mal's daran mich los zulassen.
Ich versuchte mich sofort aus seinem Klammergriff zu befreien, aber er war einfach so viel stärker als ich,dennoch konnte er nicht einfach so gegen mich ankommen.
Wütend zischte er auf und wirbelte mich an meinen Handgelenken stark nach recht's.
Ich taumelte, aber weil er mich so stur festhielt konnte ich nicht hinfallen.
Mit einem Stumpfen Geräusch knallte ich mit dem Rücken gegen einen Baum der am Rand des Weges stand.
Die Rinde krallte sich in meinen Rücken.
Vom Aufprall schmerze mein Rücken, und ich zog die Luft ein.
Taehyung stand genau vor mir, immer noch seine Hände die meine umklammerten.
Tiefgründig schaute er mir in die Augen.
Seine Augen brannten vor Wut, aber ich konnte auch ein Schimmer Traurigkeit erkennen.Aber die Wut hatte eindeutig die überhand.
Panik überkam mich.
Ich kannte den Moment.
Er kam mir so bekannt vor.
Wut verzerrte Augen.
Ich erbärmlich im Schwitzkasten, Unfähig mich auch nur irgendwie wären zu können.
Taehyung startete einen neuen Versuch mir den Ärmel hochzuziehen. Er drückte mir seinen freien Arm auf die Brust, und schürte mir etwas die Kehle zu.
Ich gab ein leises wimmern von mir.
Ich hatte so Angst.
Warum musste er mir das antun?
Schließlich schaffte er es den Ärmel meines Pullovers bis zur Hälfte hochzuziehen.
Mein Kopf hatte ich zur Seite gedreht.
Ich wollte seinen Gesicht Ausdruck nicht sehen.
Seine Reaktion darauf was er sehen würde.
Seine Stimme durchbrach mich.
"SAG MIR WAS DAS IST?"donnerte er mir gegen den Kopf.
Er konnte so laut und Einschüchternd klingen wenn er wollte.
Auch dies erinnerte mich wieder an früher.
Und ich versuchte mich erneut irgendwie von ihm loszukriegen.
Erfolglos.
Er war viel zu stark.
Ich merkte wie mir Tränen der Angst in die Augen stiegen.
Schnell kniff ich meine Augen zu.
Nicht weinen!
Du kannst alles machen aber Wein jetzt bloß nicht!
"SAG SCHON!"donnerte seine Stimme erneut auf mich zu.
Das gab mir endgültig den Rest.
Obwohl ich meine Augen geschlossen hatte
kullerte mir die erste kalte Träne die Wange herunter.
Ein tiefer schluchzer entging mir und mein Körper zitterte.
Auf einmal lockerte sich der Griff von Brust und Kinn, und Taehyung ließ mich urplötzlich los.
Ich hustete und knickte ein bisschen in den Knien ein.
Krampfhaft hielt ich mich am Baum hinter mir fest.
Vor lauter Angst konnte ich mich immer noch nicht rühren.
Ich spürte es schon.
Ich spürte,dass mich gleich eine Faust treffen würde.
Das mein Gesicht von der Wucht des Schlages zur Seite geschleudert worden wäre und mein Körper gleich mit flog.
Ich spürte, wie ich dann hart auf dem Boden laden würde und das Bewusstsein verlieren würde.
Alles wie in alten Zeiten.
Doch anstatt eines starken,erbarmungslosen Schlag auf meiner Haut zu spüren legte sich eine große,warme Hand auf mein Gesicht.
Ich spürte wie man mir eine Träne zart aus dem Gesicht wischte.
Erneut zitterte mein Körper, obwohl es eine liebevolle Berührung war.
Mein Kopf den ich gesenkt hielt wurde behutsam nach oben gezogen.
Ich konnte direkt in seine tief brauen Augen schauen.Traurigkeit spiegelte sich deutlich sichtbar darin.
Trotz alle dem hatte ich unglaubliche Angst vor ihm.Meinen Kopf versuchte ich wieder von ihm zu wenden, doch er nahm seine andere Hand und hielt sie mir an die andere Seite meines Gesichtes.
Seine Hände umschlossen mein Gesicht behutsam, und ich war gezwungen ihm erneut in die Augen zu schauen.
Sie schimmerten wässrig.
Der Anblick machte mich sprachlos.
Ich hätte mich wären können, aber er fesselte mich.
Sein Blick fesselte mich.
Kurz drückte er seine Augen zusammen und eine kleine feine Träne sickerte aus seinem Auge.
Ich konnte ihn so nicht sehen.
Nicht er..
Meine Angst war wie weggeblasen.
Genauso wie das Zittern und schluchzten.
Meine Augen tränten auch nicht mehr.
"Hör auf..."Stieß ich heraus.
"Hör auf zu weinen..."
Meine Stimme brach bei dem "weinen" und ich dachte er hätte es nicht verstanden.
Doch er reagierte darauf.
Sein Kopf ging zur Seite und er zog seinen Mund zur einer schmalen Linie.
Seine Hände blieben aber an Ort und Stelle.
Ich war überfordert mit der Situation.Mein Gehirn hatte keine Ahnung,was es denken sollte, was jetzt angebracht war und was nicht.
Tausend Gedanken rasten auf mich ein.
"Rede mit ihm!"
"Frag was!"
"MACH EINFACH IRGENDWAS?!"
Doch einer der stärksten und lautesten Gedanken, ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

"Küss ihn!"

Ohne darüber nach zudenken schellten meine Arme nach vorne und griffen nach seinem Pullover.
Schnell, damit er sich nicht wehren konnte zog ich ihn an mich.
Seine Hände rutschten runter zu meinem Hals.
Erschrocken schaute er mich an.
Einmal kurz hielt ich noch inne und zögerte.
Doch dann war mein Herz schneller als mein Gedächtnis.
Ich schob meinen Kopf vor, und schon wenige Sekunden später berührten sich unsere warmen Lippen, und vereinten sich zu einem Kuss.

Ich schob meinen Kopf vor, und schon wenige Sekunden später berührten sich unsere warmen Lippen, und vereinten sich zu einem Kuss

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{ Your Scars are beautiful. }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt