20. Kapitel

28 7 0
                                    

Nellys Sicht:

Als ich langsam meine Augen öffnete, war es bereits morgen und ich sprang förmlich aus dem Bett. Es hatte am vergangenen Abend ewig gedauert, bis ich endlich eingeschlafen war. Und jetzt, wurde ich geweckt, von einer grässlich singenden Stimme.

Ich tappte zum Bad und stellte seufzend fest, dass die Tür verschlossen war. Von innen hörte ich rauschendes Wasser und eine singende Vanessa. Das konnte dauern...

Ich griff zu meinem Handy und tippte schnell Abys Nummer ein. Es klingelte keine drei Sekunden und schon ging sie dran.

"Ja?"

"Aby! Ist es okay wenn ich bisschen früher zu dir komme? Bis halb zwei ist noch so viel Zeit und ich weiß nicht was ich machen soll, ich bin so aufgeregt!"

"Mir gehts genauso, kein Problem, komm ruhig schon früher. Wann du willst, ich bin bereit!" Das sagte sie etwas zu euphorisch, was uns beide lachen ließ.

"Danke, dann bis später!" Ich legte auf und schmiss mein Handy aufs Bett. Gott war ich nervös! Und es war noch nicht mal annähernd abend! Ob es den anderen auch so ging?

Ich lief wieder zum Badezimmer, das immer noch verschlossen war. Meine Aufregung verlieh mir die Kraft, wütend und laut gegen die Tür zu hämmern, bis sie letztendlich sogar aufsprang.

Geschockt sah Vanessa mich in ihrem Handtuch an, doch ich ignorierte sie und scheuchte sie nach draußen. Das gab Ärger, dachte ich. Doch es gab in Moment wichtigere Sachen.

Im Bad schlüpfte ich in meine herausgesuchten Sachen, eine Jeans, einen roten Pulli.

Nach einer halben Stunde war ich fertig und ich schlüpfte hinaus um zu frühstücken. Meine Mutter räumte im Wohnzimmer auf, während mein Vater sicherlich noch schlief.

"Schon wach?", fragte mich meine Mutter. "Und fertig angezogen?", fügte sie erstaunt hinzu, als sie mich musterte.

"Ich gehe gleich zu Abigail."

"Achso, bleibst du übernacht?"
Verdammt! Ich hatte vergessen meine Sachen zu packen...

"Ja, tu ich!" Ich rannte wieder in mein Zimmer und schmiss das Nötigste in eine große Tasche. Ich hatte zwar keinen Zeitdruck, aber ich war so aufgeregt, dass ich die ganze Zeit etwas tun musste, sonst rastete ich aus!

Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr los. Über Wiesen und Felder, gelegentlich schmale Straßen. Es dauerte 20 Minuten bis ich endlich da war und es tat gut mich zu bewegen. Ich schob das Rad in die geräumige Garage und sah Abys Bruder im Garten, mit Juniper. Die beiden waren echt süß!

Nina machte die Tür auf und bat mich freundlich herein. Als ich meine Sachen ablegte, kam Mia sofort zu mir und sprang mir förmlich in den Arm. Sie war so niedlich! Spielerisch biss sie mir mit ihren kleinen Zähnen in die Finger, ohne das es mir Schmerzen bereitete. Als ich sie wieder absetzte streckte sie ihren Schwanz in die Höhe und galoppierte in die Küche, da selbst ich das Katzenfutter roch.

Aby kam die Treppe herunter. Sie trug eine schwarze Jeans und einen lockeren pastellfarben Strickpulli, der vorne in die Hose gesteckt war. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem lässigen Dutt gebunden und sie war leicht ungeschminkt. Ich ging nie ohne ein wenig Make up aus dem Haus. Doch sie tat es öfters, weshalb ich genauer musterte.

Ich ging zu ihr und umarmte sie hastig.

"Ich brauche Ablenkung! Hast du was zu futtern da?", fragte ich und sie fing an zu lachen.

"Geh nach oben ins Dachgeschoss, da wartet unser Lieblingsplatz mit vielen Leckereien, und ein sehr cooler Horrorfilm! Ich komm gleich nach!"

Freude machte sich in mir breit und ich rannte die ganzen Stufen hinauf. Sie kannte mich einfach zu gut, dafür liebte ich sie so! Grinsend schmiss ich mich in unser Decken-Kissen-Paradies und legte die DVD ein.

Das Geheimnis der grünen InselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt