Zoes Sicht:
Nachdem mich Abgail überrascht herein gelassen hatte, setzten wir uns in zwei große gemütliche Sessel in einem Raum, den ich noch nicht kannte. Er war klein und hatte sogar einen Glasofen, in dem man den tanzenden Flammen zusehen konnte.
Abigail hatte uns jeweils einen Tee gemacht und stellte die dampfenden Tassen vor uns auf einen kleinen Holztisch.
Sie zog ihre Beine in den Sessel und umschloss sie mit mit ihren Armen.
"Also, was gibts?", fragte sie schließlich.
Ich zögerte erst, dann sprach ich. "Das was ich letztens gemacht hab war komplett übertrieben. Ich hätte nicht so ausrasten sollen. Und die letzten Tage waren echt langweilig ohne euch alle."
"Wie hast du es geschafft mit Liam zusammen zu kommen?", wechselte Abigail aufeinmal das Thema.
Diese Worte ließen mein Herz sofort schneller schlagen. "Er hat mich immer wieder angeschrieben und angerufen. Irgendwann wollte er sich mit mir treffen. Und dann..."
"Jaja, okay. Keine Details, bitte. Glaubst du er meint es ernst?"
Überrascht sah ich auf. "Natürlich!"
Abigail hatte andere Gedanken im Kopf, das konnte ich sehen, doch sie sagte nichts. Auf einmal veränderte sich ihre Mine und sie sah mich bittend an.
"Darf ich dann wieder reiten, wann und wen ich will?"
Auch mein Ausdruck veränderte sich, jedoch ins Negagive. Ich wollte nicht, dass sie Prencer ritt. Konnte sein, dass ich mein jetziges Gefühl Eifersucht nennen konnte, doch das war mir egal.
Aber die Entscheidung lag nicht bei mir, sondern bei meiner Mutter.
"Also ich denke, dass meine Mum dich mal reiten sehen will, bevor sie dir alle möglichen Pferde anvertraut", erklärte ich ihr. "Und bevor du fragst, ich denke nicht, dass das mit Prencer was wird." Etwas sanfter fügte ich hinzu: "Aber ich kann ja schon mal ein gutes Wort für dich einlegen." Mit einem Lächeln nahm ich meine warme Tasse und nippte an dem heißen Tee.
Nickend sah Abigail mich an, mit ihrem typischen Blick, den ich nie deuten konnte. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Dennoch wollte ich, dass wieder alles gut zwischen uns wurde, deshalb stand ich auf und nahm meine Freundin in den Arm.
Da sie damit nicht gerechnet hatte, regte sie sich erst nicht bevor sie auch ihre Arme um mich schloss und mir ins Ohr flüsterte: "Ist schon gut, ich hab mich auch daneben benommen."
Erleichtert löste ich mich von ihr und strahlte sie an.
"Ich bekomme heute Abend noch Besuch und... wenn du schon mal da bist musst du mir helfen alles vorzubereiten." Mit einem Grinsen stand sie schwungvoll auf und zog mich auf die Beine.
Abigail führte mich alle Treppen hinauf, bis ins Dachgeschoss. "Machen wir eine Mädelsnacht hier oben?", fragte ich begeistert.
Sie schüttelte den Kopf und ihr Grinsen wurde noch breiter. "Besser!"
Sie nahm wieder meine Hand und zog mich in einen sehr schmalen Gang, der relativ versteckt im Dachgeschoss war. Eine Glastür versperrte uns nun den Weg und Abigail hielt an. Sie öffnete die gläserne Schiebetür und trat hinaus, auf eine große Dachterrasse.
Staunend sah ich mich um, es war unter freiem Himmel. Unter dem wunderschönen dämmrigen Abendhimmel Brays. Ich liebte es. Die ersten Sterne waren am rosa-roten Himmel zu sehen und die Luft war kalt und klar wie immer. Von hier oben hatte man einen gigantischen Ausblick über Wiesen und Felder, und sogar das Meer konnte man am Horizont erkennen.
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Das Geheimnis der grünen Insel
Fantasi2017 (ich war damals 13, so don't judge me please hahaha, ich hab das buch auch nicht überarbeitet, dass sind alles zitate/sätze/formulierungen aus dieser zeit, kuss geht raus <3) "Wir werden schon nicht sterben, Saphira." Ich nickte. "Dafür sind...