Nellys Sicht:
"Mädels!" Ich fuhr erschrocken hoch und stieß mir meinen Kopf an der Dachschräge an. Stöhnend rieb ich an der Stelle und verzog schmerzverzerrt das Gesicht.
Langsam kamen alle meine Erinnerungen vom gestrigen Tage wieder.
Nachdem Abigail mich am Abend angerufen hatte, bin ich sofort zu ihr geradelt und hatte bei ihr übernachtet. Damit sie mir alles spät in der Nacht in Ruhe erklären konnte, haben wir uns im Dachgeschoss ein riesiges Betten-Kissen-Decken-Lager hergerichtet und sind dort dann irgendwann eingeschlafen.
Neben mir atmete Abigail noch in einem gleichmäßigen Rhythmus. Um sie nicht zu wecken, schlich ich so leise ich konnte aus dem Zimmer und ging die Treppe hinunter. Im Zimmer meiner Freundin fand ich ihren Bruder Luke vor, der hektische Blicke um sich warf.
"Alles in Ordnung mit dir? Hast du grad so geschrien?" Ich gähnte ausgiebig und setzte mich auf das Bett.
"Die Katzenbabys sind da! Ihr habt alles verschlafen! Warum wart ihr denn nicht wach? Ich schreie schon den ganzen morgen nach euch, hab halt keine Lust extra hochzulaufen...", meckerte Luke und verschwand wieder.
Mit einem mal war ich hellwach. Ich sprang auf und rannte wieder nach oben. Doch diesmal achtete ich nicht im Geringsten darauf, leise zu sein. Ich riss die Tür auf und schmiss mich in alle Decken und Kissen, in der Hoffnung, das irgendwo darunter Abigail lag.
Doch diese saß wach auf einem Stuhl und starrte angestrengt auf ihr Handy. Ich unterdrückte ein genervtes Stöhnen und riss ihr das Handy aus der Hand.
"Was soll das- Gib es zurück!" Wütend versuchte Abigail ihr Handy wieder zu bekommen, doch ich richtete mich zu voller Größe auf und hielt es weit weg von ihr.
"Deine Katze hat gerade ihre Jungen bekommen. Ich nehme an, das hat dir dein tolles Handy nicht verraten", sagte ich grinsend und ließ das Handy in die Kissen fallen.
Statt einer Antwort quetschte sich Abigail an mir vorbei und rannte die Treppen hinunter. Ich folgte ihr mit federnden Schritten und ging ins Wohnzimmer.
Nina saß mit Alex, Abigails Vater am Boden und streichelte Mellow, die genießerisch die Augen geschlossen hatte. Neben ihr hatten sich zwei Fellknäule zusammen gerollt und dicht an ihre Mutter gekuschelt.
"Als wir aufgewacht sind, lagen sie schon genauso da. Ich habe vorhin beim Tierarzt angerufen und er meinte, dass wir die Jungen vorerst in Ruhe lassen sollen und Mellow das schon macht. Mütterlicher Instinkt", sagte Nina lächelnd. Luke kniete sich auf den Boden und nahm ein cremefarbenes Kätzchen hoch.
Abiagil neben mir versteifte sich. "Luke!", keifte sie. "Lass es sofort wieder runter! Das Kleine bekommt doch einen Herzinfarkt!"
Sie funkelte ihn an und Luke ließ widerwillig das kleine Baby zurück zu ihrer Mutter.
"Luke, du hast gehört was deine Mutter gesagt hat. Und du Aby, zick nicht so rum mit deinem Bruder." Alex lächelte sie aufmundernd an, doch sie starrte weiterhin Luke an, der ihr triumphierend die Zunge rausstreckte. Grinsend ging ich zu Mellow und tastete ganz vorsichtig ihre Jungen ab.
Unter dem cremefarbenen Baby lag noch ein schwarzes Fellknäul, an dem am Hals weißes Fell aufblitzte.
Die Jungen quikten kläglich auf und schmiegten sich eng an ihre Mutter.
"Wir sollten sie jetzt ein wenig in Ruhe lassen", meinte Nina und ließ von Mellow ab. Sie und Alex gingen hinaus und Luke wusste nicht recht was er machen sollte.
"Wehe du wagst dich jetzt an die Kleinen heran", warnte Abigail ihren Bruder. Ich hatte ein wenig Mitleid mit ihm, doch das schmolz dahin, als er provozierend ein kleines Kätzchen hochnahm, es kurz streichelte und wieder neben sein Geschwisterchen legte. Luke war kein Stück besser als Abigail.
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Das Geheimnis der grünen Insel
Fantastik2017 (ich war damals 13, so don't judge me please hahaha, ich hab das buch auch nicht überarbeitet, dass sind alles zitate/sätze/formulierungen aus dieser zeit, kuss geht raus <3) "Wir werden schon nicht sterben, Saphira." Ich nickte. "Dafür sind...