15. Kapitel

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Abigails Sicht:

Nach ein paar Minuten klarte meine Sicht wieder auf, und die Schmerzen verschwanden.

Die Katzen vergaß ich und ich ging in mein Zimmer. 17:56 Uhr, zeigte mein Handy, und trotzdem legte ich mich in mein Bett. Langsam strich ich die Bettdecke über mich und zog sie hoch zu meinem Gesicht.

Wieso passierte das alles? Ich habe in so kurzer Zeit so viel Leid erfahren, genau wie die anderen. Eine heiße Träne rollte mir über meine Wange. Meine Augenlider wurden schwer und fielen schließlich zu.

***

Am Montag in der früh streckte ich mich und gähnte ausgiebig. Ich tastete nach meinem Handy und warf einen Blick darauf. Schockiert riss ich die Augen auf. Schon so spät! Mit einem Mal war ich hellwach und stolperte halb aus dem Bett, auf dem Weg ins Badezimer.

Nach zehn Minuten war ich fertig angezogen und einigermaßen gestylt. Hastig verschlang ich mein Frühstück und schnappte mir meine Tasche. Mit dem Fahrrad ging es dann los, zur Schule. Da ich normalerweise gefahren wurde, da Dad zur Arbeit muss, hatte ich komplett vergessen, dass ich mit dem Fahrrad fahren musste, und ich somit früher aufstehen sollte.

Glücklicherweise kam ich rechtzeitig zum Unterricht. Zoe hatte mich wütend angefunkelt, doch ich ignorierte sie, auch wenn mich ihr Verhalten aufregte.

Nelly war aufgesprungen und hüpfte freudig auf mich zu. Wie konnte sie nur immer so happy sein?

"Hey! Wie gehts?", begrüßte sie Saphira und mich. Saphira hatte sich zu uns gesetzt und lächelte etwas müde.

Ich nickte nur und packte meine Schulsachen aus. Saphira meinte, dass es ihr gut ginge, doch da war ich anderer Meinung. Skeptisch musterte ich sie, und auch Nelly runzelte besorgt die Stirn.

Saphira war sehr blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen, die nicht so funkeln wie sonst, sondern eher trüb umher blickten. Kraftlos lehnte sie sich an ihren Stuhl.

"Nicht das du wieder in Ohnmacht fällst", sagte ich grinsend und setzte mich neben sie.

"Haha." Saphira verschränkte die Arme und lächelte ironisch, bevor sie wirklich lachen musste.
"Wann kommen deine Eltern eigentlich wieder?", wechselte Nelly das Thema.
"Heute", antwortete ich. "Heute Nachmittag."

"Luke kommt heute auch, hat er gesagt", meinte Saphira. "Auch wenn er sich kaum von Juniper trennen kann", fügte sie grinsend hinzu.

Als Mr Jones das Klassenzimmer betrat, nahm die ganze Klasse Platz und der Unterricht begann.

***

"Mathe. Wer braucht das bitte?" Nelly hakte sich bei Saphira und mir ein, während sie sich lauthals über den Unterricht beschwerte. Wir verließen das Klassenzimmer, gefolgt von Zoe, die sich mit anderen Mädchen der Klasse unterhielt.

"Ich verstehe diesen ganzen Mist auch nicht", stimmte Saphira ihr zu.

"Du brauchst gar nicht reden", meinte Nelly. "Du bist sowieso zu gut für das alles. Also beschwer dich nicht!"

"Und du nicht oder wie?" Ich sah ihr in die Augen und musste schließlich lachen. Auch sie stimmten mit ein, und wir gingen auf den Pausenhof.

Wie meistens gingen wir auch heute in den hintersten Teil unseres Pausenhofs, auf eine große Wiese,wo nicht so viele Schüler ihre Pause verbrachten.

"Irgendwie gehts mir nicht so gut", meinte Saphira plötzlich.

Nelly fasste ihr an die Stirn und nickte, als ob sie für Saphiras Verhalten eine völlig logische Erklärung hätte. "Ich kann nichts außergewöhnliches feststellen."

Das Geheimnis der grünen InselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt