Was? Das kann doch nicht sein Ernst sein? Er liebt mich?!
Ungewollt stiegen mir die Tränen in die Augen und rollten meine Wangen hinunter. Ich bemerkte wie Jinxx die Luft anhielt. Er hatte so wies aussah, nicht damit gerechnet, dass ich wach war und ihn gehört hatte. Er strich mir die Tränen von der Wange. In dem Moment schlug ich die Augen auf und starrte ihn einfach nur an, während mir unzählige Tränen runter kullerten.
"H-Hast du d-das vorhin ge-gehört?", stotterte Jeremy zusammen und hatte einen leicht panischen Ausdruck in den Augen. Ich nickte nur stumm als Antwort und merkte, das immer mehr Tränen in meinen Augen brannten.
"I-ich geh besser", meinte Jinxx und stand auf. Ich hielt ihn jedoch am Arm fest und schluchzte.
"Nein, bitte geh nicht", er drehte sich wieder zu mir um und setzte sich diesmal auf mein Bett. Ich ließ seine Hand jedoch nicht los. Sein Blick war stur auf den Boden gerichtet und er sah wirklich bedrückt aus.
"Du hättest das nicht hören sollen", sprach er plötzlich und drückte meine Hand ein Wenig. Ich schniefte kurz und meinte.
"Doch hätte ich!", er sah mich an und meinte wieder.
"Nein, hättest du ni-", weiter kam er nicht, da ich meine Lippen auf seine legte und ihn so zum schweigen brachte. Mit seiner rechten Hand, drückte er meine Hand und seine linke Hand wanderte in meinen Nacken. So konnte er mich noch weiter an sich ziehen. Ich weiß gerade selber nicht was ich hier tue, aber irgendwie fühlt es sich richtig an. Jinxx löste sich von mir und sah mir tief in die Augen.
"Womit hab ich das verdient?", flüsterte er und strich mir über die Wange. Sofort verspürte ich ein Kribbeln an der Stelle. Er nahm seine Hand wieder weg und legte sie auf meine Hand. Wir verschränkten unsere Finger und sahen beide auf unsere Hände. Dann sahen wir uns wieder in die Augen. Er zog mich zu sich und hielt mich fest im Arm. Dennoch achtete er darauf, meinen eingebundenen Arm nicht zu berühren. Den kompletten Nachmittag verbrachten wir mit kuscheln, er kümmerte sich rührend um mich. Er brachte mir Tee und diesen grausigen Beerensaft. Jedes mal wenn ich ihn trinken musste, lachte sich Jinxx förmlich den Arsch ab, wegen meinen Gesichtsausdrücken die ich beim trinken machte.
******
Am nächsten Tag saß ich gerade mit Jeremy auf der Couch und wir schauten fern. Der komische Beerensaft half wirklich gegen das Fieber, ich hatte nur noch leichtes Fieber, was ich mit viel Tee und einer Kuscheldecke behandelte. Immer wenn einer der Jungs an Jinxx und mir vorbei geht, grinst er mich immer bis über beide Ohren an. Das ging mir ehrlich gesagt ein Wenig auf die Nerven aber egal.
"Heute Abend, müssen wir wieder zum Tourbus. Morgen ist das nächste Konzert. Glaubst du, dass du fit genug dafür sein wirst?", Jinxx beäugte mich besorgt und gleichzeitig kritisch.
"Dafür bin ich immer fit!", gab ich entschlossen zurück. Jinxx lächelte mich an und drückte seine zarten Lippen auf meine.
"Ey Leute! Wir sind auch noch da?!", meinte CC leicht genervt und verdrehte die Augen. Jake begann zu lachen und auch Ashley musste grinsen. Ich löste meine Lippen wieder von Jeremy's und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er umarmte mich vorsichtig und achtete wieder auf meinen Arm. Ich finde das wirklich süß, dass er so vorsichtig und zärtlich mit meinem verletzten Arm umgeht. Aber dennoch sah ich jedes mal, wenn er dort hin schaute, das er große Schuldgefühle hatte. Ich sagte ihm jedes mal, dass es nicht seine Schuld sei, sondern meine. Da ich ja die Wand berührte und nicht er. Und jedes mal gab er sich mit der Antwort zufrieden, doch man sah, das er sich in seinem tiefsten inneren, nicht damit abfand.
Um 19 Uhr abends, standen wir alle vor dem Tourbus und warteten auf Benny, unser Fahrer. Mir war eiskalt, da meine neuen Jacken in den gefühlten tausend Koffern waren. Und somit schon in den anderen Bus geladen. Ich wippte von einem Bein aufs andere, um mich ein wenig aufzuwärmen. Es brachte aber nicht wirklich was. Plötzlich spürte ich zwei Arme, die sich von hinten um mich schlangen. Jeremy legte seinen Kopf auf meine Schulter und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Man wo bleibt Benny, mir ist kalt!", meinte ich genervt.
"Ich bin hiiiiieeeer", trällerte er und rannte zum Bus.
"Tut mir Leid wegen der Verspätung", entschuldigte er sich schnell und öffnete die Türen, des Busses. Jinxx ließ mich los und ich rannte förmlich in den Bus. Wie gewohnt, war es hier schön warm. Das erste was ich jetzt machte, war wieder in mein Bett zu huschen. Davor zog ich mir noch schnell meine Jogginghose aus, darunter hatte ich noch meine Shorts an. Ich war nämlich vorhin zu faul dazu, sie auszuziehen. Ich legte mich ins Bett und deckte mich bis zur Nasenspitze zu.
"Was wird denn das?", lachte Jeremy.
"Ja ist kuschelig warm", lachte ich und zog die Decke über meinen Kopf.
"Willst du mit uns noch einen Film schauen?", fragte er und setzte sich zu mir aufs Bett.
"Hier ist's so kuschelig", lachte ich und zog die Decke wieder ein Stück runter, da ich keine Luft bekam.
"Ach das haben wir gleich"
"Neeeeeeeiiiin!!! Das wirst du jetzt ni-", und ich hatte wie üblich wieder nichts zu melden.
"Sag mal findest du das eigentlich witzig mich hier rum zu tragen?", er fing an zu grinsen und meinte.
"Jaaaa", ich verdrehte die Augen, musste aber selber grinsen. Jinxx setzte mich auf die Couch, wo die anderen sich gerade drüber streiteten, welchen Film wir schauen wollen.
"Warte ich bin gleich wieder da", meinte Jinxx und war auch schon verschwunden. Was will er denn jetzt? Meine Frage wurde beantwortet, als er mit meiner Decke zurück kam. Er setzte sich neben mich und deckte mich zu.
"Weil dir ja immer so kalt ist", lächelte er und zog mich auf ihn, so dass ich jetzt auf seinem Schoß saß. Das fand ich zwar zuerst ein wenig komisch, gewöhnte mich aber schnell daran. Die Jungs einigten sich endlich auf einen Horrorfilm. Der Film interessierte mich herzlich wenig. Und so legte ich meinen Kopf auf die Brust von Jinxx und schloss die Augen. Trotz dem Film schlief ich ein, wurde aber durch CC's Geschrei wach. Ich erschreckte mich ganz schön und hob meinen Kopf ruckartig an.
"Shhhhh schlaf weiter", flüsterte mir Jeremy ins Ohr und drückte meinen Kopf sanft zurück auf seine Brust. Ich sagte nichts mehr dazu und entspannte mich wieder. Es dauerte auch nicht lange bis mich der Rhythmus seines Herzschlages wieder einschlafen ließ.
--------