"Glaubst du an die Unsterblichkeit?" fragte er leise und sah tief in meine Augen, sodass ich wieder unter seinen Blicken weich wurde.
"Kyle, du bist das beste Beispiel."
"Aber glaubst du daran?"
"Ich sehe es, also muss ich es ja wohl glauben." antwortete ich zickig und dachte an den gestrigen Tag, ich sollte Kyle nicht vertrauen und doch tat ich es. Alle Alarmglocken in meinem Körper schlugen laut und trotzdem achteteich auf keine einzige. Dafür mochte ich ihn zu sehr. Mir gefiel der Gedanke, dass ich ihn wohlmöglich zusehr mochte nicht. Ich sollte ihn doch verabscheuen und nicht mögen!
"Glaube bedeutet nicht zu sehen, es bedeutet zu glauben." sprach er und wirtke älter als er war. Oder vielleicht doch nicht, schliesslich war er.. 132 Jahre alt.
Ich seufzte und zog meine Brauen hoch, ich hatte keine Lust auf dieses Thema, ich hatte keine Lust über Unsterblichkeit nachzudenken. Ich hatte ja noch nicht mal zugestimmt, doch anscheinend war es ihm egal. Vielleicht dachte er aber auch, ich würde es sowieso machen.
"Kyle." murmelte ich nach einer langen Stille zwischen uns, die langsam aber sicher unangenehm wurde.
Ein leises "Mhm" kam von ihm und er sah mir wieder in die Augen.
"Woran denkst du?" fragte ich als ich merkte wie tief er in Gedanken versunken gewesen war doch er winkte geschickt ab und schenkte mir wieder seine gesamte Aufmerksamkeit.
"Ich freu mich nur, dass wir bald unsterblich sein werden."
"Ich hab aber noch nicht zugestimmt." nuschelte ich und sein Gesichtsausdruck veränderte sich, er fing an zu grinsen. Wie ein Honigkuchenpferd saß er vor mir und grinste mich an.
"Was?" wollte ich verwirrt wissen. Hatte ich was im Gesicht? Zwischen den Zähnen? Was war so lustig?
"Du bist so unglaublich stur." sagte er und grinste weiterhin so, "Und genau das liebe ich so an dir."
Liebe, murmelte mein Herz und machte einen Freudentanz Regen, ich sag ja, vertrau ihm.
"Was?" brachte ich gerade mal raus ohne wie wild nach Luft schnappen zu müssen.
"Du hast schon verstanden." hauchte er dicht an meinem Gesicht. Mir war garnicht bewusst gewesen, wie nah er gekommen war.
"Wovor hast du Angst?" wollte er im selben Tonfall wissen und beabsichtigte nicht, einen Abstand zwischen uns zu bringen.
"Angst?"
Meine Stimme kratzte ab und ich verfluchte mich dafuer, nicht die Fassung bewahren zu koennen.
Wovor hatte ich eigentlich Angst?
Da konnte ich eine verdammt lange Liste machen.
Ich hab Angst, dass du mich nur benutzt um an deine Unsterblichkeit zu kommen.
Ich hab Angst, dass ich mich in dich verliebe.
Ich hab Angst, dass es weh tut.
Ich habe Angst, dass ich mich bereits in dich verliebt habe.
"Ich habe Angst von dir verletzt zu werden." platzte es aus mir heraus bevor ich es verhindern konnte.
Verdammt, wieso hatte ich das jetzt gesagt? Er wuerde mich fuer schwach halten. Und verletzlich. Ein schwaches, verletzliches Maedchen.
"Du hast Angst, dass ich dich verletze?" fragte er verwirrt und kniff die Augen ein wenig zusammen, als koennte er es nicht verstehen.
"Vergess was ich gesagt hab-" stammelte ich schnell und spuerte seinen warmen Atem an meinem Gesicht. "Das war dumm und unueberlegt und ich hab nicht-"
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Soulbreaker
FantasyIst ja so einfach, mit einer toten Mutter und einem Alkoholiker als Vater klarzukommen, mussten ja unbedingt noch Dämonen dazu kommen. Als hätte Choice es nicht schon schwer genug, häufen sich ihre Probleme, angefangen bei Kyle, dem heißen Dämon, d...