16 - Wir müssen reden

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Mein Kopf fühlte sich tonnenschwer an, meine Augenlider wie Blei und als ich diese versuchte zu öffnen spuerte ich nur dieses nervige Stechen an meinen Schlaefen.

Unauffällig versuchte ich meinen Körper von Ty's zu nehmen, um ihn nicht zu wecken.

"Guten Morgen." fluesterte Ty nun mit seiner rauen Morgenstimme und ich biss mir auf die Lippe. Verdammt, ich wollte ihn doch nicht wecken.

"Morgen." sagte ich und erhob mich nun von seiner Brust.

"Ich hab so nen Kater." sprach Ty heiser aus und setzte sich aufrecht hin.

"Ich auch."

"Obwohl wir gestern grad mal 'ne Wodka geleert haben zusammen." murmelte er nun und gaehnte ohne sich seine Hand vor den Mund zu halten. Typisch Ty.

"Hast du Aspirin?" wollte ich müde wissen und sah kurz auf die Uhr. In zwei Stunden würde meine Schicht beginnen.

"Ich hab was besseres."

Ty verschwand kurz in der Küche und kehrte mit zwei Bierdosen und vier Aspirin zurueck.

"Alkohol gegen einen Kater hilft immer." versicherte er mir und schmiss sich zwei Aspirin in den Mund bevor er das Bier in seinen Rachen kippte.

Ich zuckte gleichgültig mit den Achseln und tat es ihm gleich.

"Wenn das nicht hilft dann bring ich dich um."

"Glaub mir, es hilft."

¤

"Hast du meine Chucks gesehen?" rief ich zu Ty der im Wohnzimmer saß, doch ich bekam keine Antwort.

Genervt lief ich zu ihm und sah nur wie er gerade meine Schuhe aus dem Fenster warf. Auf den Müllwagen, der jeden Dienstag hier entlang fuhr.

"Ich hab sie weggeschmissen."

Entgeistert starrte ich ihn an und schloss meinen Mund, der sich wie von alleine geöffnet hatte.

"Das habe ich gesehen." sagte ich trocken und starrte ihn weiterhin so perplex an.

"Und wieso hast du das genau getan?"

"Weil-" fing er an und zog das Wort in die Länge. "Ich dir Jordans gekauft habe. Ausserdem waren diese Chucks schon zerfetzt bis auf sie Naht." sprach er schnell und holte einen Karton raus.

"Das hast du nicht getan!" schrie ich und funkelte ihn sauer an. Er wusste wie sehr ich es hasste, wenn er mir was kaufte.

"Doch habe ich. Und da diese Chucks die einzigen Schuhe waren die du besitzt, musst du wohl oder übel damit auskommen." konterte er grinsend und holte beide Turnschuhe raus. Er wusste wie sehr ich diese Schuhe liebte.

Mit einem lang gezogenen Seufzer gab ich mich geschlagen.

"Ich werde dir jeden einzelnen Dollar zurueck zahlen." sagte ich gespielt ernst und zog mir dabei meine neuen Schuhe an.

"Du zahlst mir alles zurück indem du meine Freundin bist. Jetzt verschwinde endlich, ich will nicht das Diamond mich zur Sau macht weil ich dich aufgehalten habe."

Grinsend lief ich aus dem Appartment und zog die warme Luft in meine Lungen. Los Angeles ist und bleibt einfach traumhaft.

"Taxi!" rief ich laut und versuchte vergeblich ein Taxi an den Strassenrand zu rufen. Diese idiotischen Taxifahrer waren unmöglich hier.

"Soll ich dich mit nehmen?" hörte ich neben mir und sah in zwei hellbraune Augen.

"Ich bin Ty's bestester Freund auf der gaaaaaanzen Welt! Wir kannten uns schon als wir noch in den Windel waren mit dem Unterschied, dass er heute immer noch welche traegt!" lallte der augenscheinlich typische Footballspieler vor mir und legte einen Arm um meine Schulter, die Ty sofort entfernte.

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