9 - Hass auf die Liebe

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"Was tust du da?!" rief Kyles Stimme aufgebracht und schwach nahm ich wahr, wie er Scarlet von mir weg zog.

Schmerzen durchstroemten meinen Koerper und ich fuehlte wie warmes Blut aus der Wunde sickerte, während Kyle, Scarlet anmeckerte.

Mein Blut klebte an ihren Lippen und sie leckte es sich laessig von den Lippen.

"Kyle beruhig dich, ihr kann durch meinen Biss nichts passieren" sagte sie ruhig und grinste in meine Richtung.

"Die koennte die naechsten Tage schwindelig werden, du hast viel Blut verloren."

Ihre Stimme alleine kotzte mich an, doch ich war gefesselt und ueberhaupt zu schwach um etwas sagen zu koennen.

Sie machte auf ihrem Absatz kehrt und wuerdigte Kyle keines Blickes mehr, als sie sich zu mir herunter beugte, sodass ich zusammen zuckte.

Doch zu meinem Erstaunen loeste sie nur meine Fesseln.

"Du schmeckst koestlich." fluesterte sie mir ins Ohr bevor sie mit ihrem perfekten Hueftschwung das Haus verließ.

Zitternd starrte ich auf die Wand vor mir an und dachte daran wie es sich angefuehlt hatte.

Schmerzhaft.

Wimmernd zog ich meine Knie zu mir und stuetze mein Kinn auf ihnen ab.

Eine Woche war vergangen seit dem Biss. In dieser Woche war ich nichts weiter als ein aengstliches Haeufchen Elend gewesen.

Ich verkroch mich in meinem Zimmer und starrte die Wand an. Anfangs zuckte ich bei jedem Geraeusch zusammen, doch mittlerweile ging es mir besser.

"Iss was."

Kyles Stimme erschien in meinen Gedanken als ich an vorgestern dachte.

Ich ignorierte ihn gekonnt, konnte jedoch nichts gegen den unaufhörlichen Schmerz in meiner Brust unternehmen der immer erschien, wenn ich ihn sah.

Ich betrachtete mich im Spiegel und hob das uebergrosse Shirt leicht hoch.

Du bist zu duenn. Hoer auf so stur zu sein und iss was! Meckerte mein Unterbewusstsein und ich nickte zustimmend.

Mein Blick fiel auf die Narbe an meinem Hals und ich strich leicht drueber.

Ich hasste Scarlet.

Das Tablett stand auf dem kleinen Tisch und ich schlenderte muede dahin. Ich machte mir jeden Tag einen Plan, wie ich es schaffen sollte hier raus zu kommen. An Schlaf war nicht zu denken. Ich musste hier einfach raus.

Jetzt musst du erstmal was essen.

Augenverdrehend nahm ich einen Bissen des kalten Puerees und wuergte ihn runter.

Ich hatte keinen hunger, doch mein Koerper schrie nach einer Staerkung.

Ich zwang mich den Teller halbleer zu essen bevor ich mich wieder aufs Bett setzte.

Ich koennte ihn erstechen.

Nein das wuerdest du nicht schaffen.

Ich koennte raus rennen.

Wie beim letzten Mal? fragte mein Verstand und verspoettete mich indem es lauthals zu lachen begann.

Ich fing auch an zu lachen, aus purer Verzweiflung.

"Hallo." hoerte ich von der Tuer doch ich lachte weiter.

"Was ist so witzig?"

"Du." sagte ich und lachte lautstark weiter. Ich musste ausgesehen haben wie eine voellig Gestoerte.

SoulbreakerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt