Die Abschluss Prüfungen nähern sich. Nicht nur, wir, als Schüler spüren es deutlich, sondern auch meine Eltern. Das Hauptthema sobald ich durch die Tür bin, was ich nach der Schule vorhabe. Jeder hat Vorstellungen was ich machen sollte, jeder, jeder bis auch ich. Meine Mutter versucht mir die Entscheidung zu überlassen aber ich merke deutlich, dass sie mich am liebsten auf ein College stecken möchte. Mein Vater hat deutlich seine Meinung dazu geäußert. Er will, dass ich Musik mache. In jede Richtung und egal was, Hauptsache ich bleibe der Musik treu. Also kurzgefasst, das Thema Schule, bringt mich zum Kotzen.
Deshalb stehe ich nun auch auf der Veranda der Bar vor Toni und schaue auf das Meer. Ich ringe mit mir, tauchen zu gehen und einfach abschalten, dafür aber das Risiko eingehen und vom Blitz getroffenen zu werden oder ich bleibe unter der Bedachung und schütze mich vor dem Gewitter. Schließlich siegt mein Verstand, widerstrebend kehre ich in die Bar zurück. Ich setzte mich auf einen Barhocker und bestelle mir bei Toni einen Eistee. "Was ist los, Sonnenblume?" Als Toni mich bei meinem Kinder Spitznamen nennt, muss ich lächeln. "Erwachsene sind mein Problem." gebe ich zu und schlürfe an meinem süßen Tee. Verhalten lacht er auf. "Mein Problem sind Teenager." "Welche Teenager nerven dich den? Du hast keine Kinder und in die Bar gehen nur alte Leute."
In diesem Moment geht die Tür zum neben Zimmer auf und ein miesgelaunter Rick erscheint. "Dieser Teenager." Toni nickt in seine Richtung, was mir ein kichern entlockt. "Welche Erwachsene nerven dich?" Er schaut besorgt wieder zu mir. Ich fange gerade an zu reden als mich jemand unterbricht. "Ich geh." Ich schaue zu dem Unterbrecher. "Wohin gehst du? Wann bist du wieder da?" fragt Toni monoton. "Geht dich nichts an. Komme Freitag wieder." Er wendet sich ab. Ich verziehe meinen Mund und schaue ihn hinterher. "Hier geblieben." Tonis Stimme ist zwar leise und ruhig, aber sie hat einen warnenden Unterton.
"Was?" Blafft Rick ihn an. "Wo willst du hin?" Ricks Blick schweift kurz zu mir, blitzschnell schaut er wieder weg. "Zu Malcom." Ich wende mich meinem Eistee zu, da ich das Gefühl habe in ein Privates Gespräch zu funken. "Morgen ist Schule." Toni greift nach einem leeren Glas und füllt es mit Wasser auf. Peinlich berührt in die Familien Situation geraten gekommen zu sein, male ich mit dem Kondenswasser auf der Theke kleine Kreise. "Blitzmerker." Damit dreht sich Rick um und verschwindet durch die Tür. Sein Onkel ruft ihm noch was hinterher, aber ihn scheint es nicht zu erreichen, er läuft einfach weiter und lässt die Tür zu fallen. Beim Knall schrecke ich zusammen. Frustriert stöhnt Toni auf und fährt sich durch die grauen Haare. Unschuldig trinke ich meinen Eistee leer und hole stattdessen meine Lern Unterlagen raus und fange an mich in die Welt der Mathematik zu versenken. Nach zwei Stunden, brummt mein Kopf. Toni räumt gerade meinen dritten Eistee weg und schaut mich mitleidig an.
Er kennt meine Schwierigkeiten in Mathe. Ich habe sowas wie LRS nur in Mathe. Zahlen verwirren mich und wenn Buchstaben dazu kommen bin ich am Ende. Stöhnend lasse ich meinen Kopf auf die Blatte fallen. So bleibe ich sitzen bis mein Handy einen Anruf anmeldet. Blind greife ich in meine Tasche und fische mein Handy heraus. "Ja?" melde ich mich. "Megan?" "Ja?" "Hörst du mich?" "Ja, Mum. Ich höre dich." Wieso fangen alle Handy Gespräche mit meiner Mum so an? "Ich wollte wissen wann du heimkommst, oder soll ich dich holen?" "Kannst du mich holen?" "Klar, bin in 10 Minuten am Parkplatz" Ich lege auf, verstaue mein Handy und Mathe Sachen in meiner Tasche und stehe auf. "Wir sehen uns morgen Toni." Ich hebe kurz die Hand um mich zu verabschieden und gehe dann durch die Tür hinter auf den Parkplatz. Unter dem Vordach bleibe ich stehen. Der Regen ist stärker geworden und vereinzelt höre ich den einen oder anderen Donner. Der Regen ist so dicht das mir meine Augen zusammen pressen muss um was zu erkennen. Ich erkenne nur mit Müh und Not eine dunkle Silhouette. Sie steht an einem Auto. Dann ertönt ein Knall. Vor Schreck zucke ich zusammen. Jemand hat die Tür des Autos zugeknallt und kommt mit großen Schritten in meine Richtung.
Beim Näherkommen erkenne ich um wen es sich handelt. "Wolltest du nicht schon längst weg sein?" frage ich ihn. "Mein scheiß Wagen springt nicht an." knurrt er. "Lass ihn reparieren und fahr Morgen oder am Wochenende, da verpasst du auch keine Schultage. " antworte ich ihm. Darauf lacht er nur. "Weil ich ja auch so viel Wert auf die Schule lege." "Solltest du aber." Murmle ich. Dann ist es still. Wir stehen eine gefühlte Ewigkeit stumm nebeneinander. "Fuck!" ruft Rick aus und rauft sich die Haare. "Bring dein Wagen zur Werkstadt und fahr Morgen." wiederhole ich mich. "Ich muss heute da noch hin." sagt er wütend. "Dieser Malcom scheint ja sehr wichtig zu sein." sage ich leise. Er hat mich trotzdem gehört. "Du hast keine Ahnung, also seih leise." zischt er mich an. Abwehrend hebe ich meine Hände. "Wenn du nicht zur Werkstatt willst dann...viel Glück heute noch dahin zu kommen." Ich sollte Still sein. "Ich komm da hin." Spricht er mehr zu sich selbst als zu mir. "Dann Viel Glück." Zwei Scheinwerfer blenden mich, dann huptes. Meine Mum.
Ich schultere meine Tasche neu, ziehe mir meine Kapuze über den Kopf und gehe durch den Regen, ohne mich zu Rick umzudrehen.
DU LIEST GERADE
My Girl
Teen Fiction"Lass das." ich packe seine beiden Hände und drücke sie wieder nach unten. "Nein." knurrt er mich an. Wieder versuchen seine Hände meinen Pulli nach oben zu schieben. "Was willst du eigentlich ?" Moosgrüne Augen richten sich auf mich. Intensiv sta...