My Girl

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"Jo Rick, dein Mädel schläft vor der Bar auf den Stufen." "Ich schlafe nicht." grummle ich. Ich bin vielleicht kurz eingeschlafen aber jetzt bin ich hell wach. Die Sonne ist bereits untergegangen und auch sonst ist nicht viel los. Die Temperaturen sind ebenfalls gesunken. Zitternd reibe ich mir meine Arme. Malcom steht im Türrahmen und mustert mich neugierig. "Megan was machst du hier?" Ein wütender Rick kommt aus der Tür, verdrängt seinen Freund und baut sich vor mir auf. Um auf Gleichstand zu kommen stehe ich auf. "Ich habe auf dich gewartet." Stelle ich das offensichtliche fest. "Ich wollte nicht das du auf mich wartest." knurrt er mich an. "Tja, ist nicht deine Entscheidung." Achselzuckend verschränke ich meine Arme.

"Ich will dich nicht hier haben im Moment." Seine Stimme ist beunruhigen leise. Ich gehe in Abwehrhaltung. "Du willst wieder das Arschloch spielen?" keife ich. Malcom ist ganz ruhig geworden, er steht schrägt hinter Rick und verfolgt unseren Schlagabtausch stumm. "Ich bin kein Arschloch ich will nur wissen wieso du nicht auf mich hörst!" Seine Stimme erhebt sich. "Weil du mir nichts zu sagen hast!" Die Luft zwischen uns ist aufgeladen. "Ich habe dich um etwas gebeten!" "Oh nein das hast du nicht. Du hast verlangt und nur das Wörtchen Bitte drangehängt. Du hast kein bisschen gebeten." "Megan." Er kommt einen Schritt auf mich zu, ich weiche einen zurück. "Nichts, Megan. Du" Ich strecke meinen Finger aus.  "Bist ein Arschloch. Ich habe auf dich gewartet und deine ersten Wörter sind: Was machst du hier?" Fragend ziehe ich beide Augenbrauen nach oben. "Ich will dich nicht in diesen Scheiß mit reinziehen.", sagt er jetzt etwas ruhiger. Aber ich bin noch immer aufgebracht. Ich habe mich richtig in dieses Thema rein gesteigert.

 "Du kannst nicht für mich entscheiden. Wenn ich das will, dann kannst du nichts daran ändern, du kannst mich nicht behandeln als sei ich 5! ""Im Geiste bist du aber 5!"

" Was?" Meine Stimme ist schneidend. "Scheiße so habe ich das nicht gemeint. Ich meinte nur du hast keine Ahnung von dem was da draußen abgeht. Du bist behütet daheim aufgewachsen mit zwei Elternteile die alles für dich tun. Du hast Freunde die auf dich aufpassen und dich nicht fürs Klauen oder Kiffen anstiften. Du bist nie von einer Schule geflogen wegen Pöbelei, du hast eine tolle Zukunft vor dir." Schnaufend atmet er aus. Ich will schon anfangen zu argumentieren doch er ist noch nicht fertig. "Dein einziges Problem in deinem bisherigen Leben war das du Angst vor dem Klavier spielen hattest. Das ist lächerlich im Gegensatz zu anderen Problemen, zu meinen Problemen." Seine letzten Worte sind draußen da werden seine Augen auch schon riesig. 

"Scheiße, Megan" Meine Wut ist verraucht. Was übrig bleibt ist Kränkung. Ich beiße auf meine Zunge und schlucke die aufkommenden Tränen runter. Ich nicke und trete noch einen Schritt nach hinten. "Das war hart, Mann." meldet sich Malcom von hinten. Rick zuckt bei seiner Stimme zusammen als hätte er alles um uns herum ausgeblendet.

"Schon gut." meine Stimme klingt kräftiger als ich mich fühle. "Weißt du was Rick? Wir brauchen keinen Kontakt mehr zu haben, wenn du der Meinung bist das ich nicht dein Leben passe, weil ich zu rein bin." Malcom nicke ich kurz zu bevor ich mich umdrehe und verschwinde.

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"Mein perfektes Date!" "hä?" Ich nehme gerade ein bissen von meiner Pizza als sich Leya neben mich plumpsen lässt. In ihrem Schlepptau hat sie Mia aus ihrem Englisch Kurs dabei. Logan ist nicht zu sehen. "Das Motto des Abschlussballs." Leya erstrahlt. "Wir müssen dringend Shoppen gehen. " mischt sich Cloe ein. Sie lässt kurz von Lewis ab um sich uns zuzuwenden. Sie hat geschwollene Lippen und auf ihrem Hals pragt ein fetter Lila Knutschfleck. Die zwei sind schlimmer als jedes Karnickel Pärchen.

"Wann ist der Ball denn?" frage ich während ich den Käse meiner Pizza langziehe. "Schon in zwei Wochen. Bald sind die guten Kleider alle weg. Ich kann am Freitag nach der Schule, wie sieht es bei euch aus?" Ich zucke mit den Schultern. " Geht klar." "Passt bei mir auch, Mia willst du mit?" Mia ist eine großgewachsene Blondine mit leicht schräggestellten Augen und kleiner Stupsnase. Sie ist heiß. Ein Wahnsinns Vorbau und einen tollen Hintern. Sie ist Cheerleaderin. "Ich habe schon ein Kleid." "Dann gehen wir am Freitag eben nur zu dritt Shoppen." beschließt Cloe bevor sie sich wieder Lewis Mund windet. Ich wende den Blick ab. Zu viele romantische Gefühle hier am Tisch.

"Mit wem wirst du hingehen, Megan?" Mit vollem Mund schaue ich rüber zu Leya. Die sticht mit ihrer Gabel in ihrem Salat rum. "Ich weiß noch nicht. Mit wem gehst du hin?" "Mit Log...." Gespannt schaue ich sie weiter an. "Ich weiß es noch nicht." Betont fröhlich stießt sie eine Tomate auf, steckt sie sich in den Mund und grinst mich an. Doch ich kenne meine beste Freundin und erkenne, dass die Trennung ihr mehr zusetzt als sie zugeben will. Ich nehme mir vor sie später nochmal darauf anzusprechen. "Mia, mit wem gehst du?" frage ich um abzulenken. "Das weiß ich noch nicht. Ich wollte eigentlich diesen Neuen fragen. Rick heißt er doch oder?" Mein eh schon aufgesetztes Lächeln verrutscht. "Hast du ihn schon gefragt?" Leya dreht sich zu ihr um. Auch ihr Gesicht ist angespannt. 

"Ne, mach ich aber noch. Er würde diesen Abend so viel aufregender machen." Sie zwinkert uns zu. "Ich habe schon so einiges gehört." Zarte Röte steigt in ihre Wangen. Ein kleiner Stich Eifersucht zieht in meinem Magen. "Was hast du denn so gehört?" erkundigt sich Leya. "Das würde mich auch interessieren." Vor Schreck zucke ich zusammen. Logan und Rick setzten sich an unseren Tisch. Logan direkt neben Leya und Rick neben Mia, direkt vor mich. Na prima.

"Wir...ähm..." stottert sie rum. Ich halte mich bedeckt und knabbere weiter an meiner Pizza. Ich meide Ricks Blick. Seit der kleinen Auseinandersetzung habe ich ihn komplett ignoriert. Zweimal hat er versucht mich anzurufen, dreimal hat er mich im Unterricht angesprochen und alle Versuche habe ich ignoriert. "Ich habe gerade davon erzählt wie unheimlich gut Rick im Bett sein soll und was er für geheime Tricks draufhat." Meine Pizza fühlt sich jetzt irgendwie ganz lappig an. Leya hat ihre Augen aufgerissen. Logan schmunzelt und Rick schaut mich an. Ich schaue Mia an. Dieses Mädchen kennt auch keinerlei Scham. "Was hat Rick den für besondere Fähigkeiten. Vielleicht habe ich die auch." Logan schnappt sich eine Tomate aus Leyas Salat. Diese ignoriert es und schaut immer noch Mia an. Dieser streicht sich ihre Haare zurück und drückt die Brust raus. Neid macht sich in meinem Bauch bemerkbar.

Sie ist einfach Heiß. Heißer als ich es sein könnte, schließlich habe ich normalgroße Brüste, einen normalen Hintern und mein Bauch ist nicht straff. "Weißt du von welchen Fähigkeiten ich spreche, Rick?" Mia setzt ein verdammt sexy grinsen auf und lehnt sich vor zu Rick. Er müsst einen super Einblick in ihr Dekolleté haben. Dieser nimmt endlich den Blick von mir und schaut seine neben an, an. "Ich kenne meine Fähigkeiten im Bett und ich weiß, dass sie gut sind. Keins der Mädchen hat sich jemals Beschwert." Seine moosgrünen Augen zwinkern Mia zu. Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her. Das Feuer das in mir brennt ist nicht angenehm. "Das glaub ich dir." Sie legt ihm eine Hand auf den Arm und streichelt ihn. Ich sehe beinahe rot. Das Gefühl in mir gefällt mir nicht, ich gefalle mir gerade nicht. Ganz und gar nicht. Ich beobachte beide ganz genau um nichts zu verpassen. Es ist masochistisch.

Kurz schaut Rick zu mir, etwas flackert in seinen Augen auf aber es verschwunden sobald ich genauer hinschauen will. "Ich kann meine Fähigkeiten gerne mal unter Beweis stellen." Ein Mundwinkel von ihm geht nach oben. Es ist ein sexy halb grinsen. Ein Grinsen das er mir auch schon geschenkt hat. Mir ist bewusst das mein Verhalten kindisch und unreif ist und ich keinerlei Anspruch auf Rick habe, trotzdem tut es verdammt weh. Mein Stuhl kratzt laut nach hinten. Ruckartig stehe ich auf. Mia und Rick schauen mich an. Leya legt ihr Kabel weg und fragt stumm ob sie mitkommen soll. Ich verneine stumm. Selbst Cloe lässt von Lewis ab und mustert erst Rick, dann mich. "Ich habe genug gehört." Flüstere ich. Ich nehme mein Tablett und gehe mit schnellen Schritten nach draußen.