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Ein ganzer bunter Haufen an Schülern strömt nach draußen. Sie haben die buntesten Sachen an und reden, lachen oder Piesacken sich gegenseitig. Ich folge dem Strom nach draußen auf den Parkplatz. Es sind bestimmt über 30 Grad und sobald man einen Fuß ins freie gesetzt hat muss man schon schwitzen. Santa Cruz zeigt sich von der sonnigsten Seite. Jeder Schüler eilt zu ihren Autos oder zu den Bussen. Ich wäre eigentlich heute mit Leya nach Hause gefahren aber da sie nicht gut auf mich zu sprechen ist muss ich mir wohl eine andere Mitfahrgelegenheit suchen, denn bei über 30 Grad laufe ich nicht nach Hause. Suchend schaue ich mich nach einem bekannten Gesicht um. Und ich sehe Rick. Meine Beine machen sich selbstständig und laufen auf ihn zu. Er kramt gerade aus seiner Hosentasche seinen Schlüssel und schließt sein Auto auf. "Rick." Sein Kopf dreht sich zu mir "Megan." Ich mag es wie er meinen Namen ausspricht.

"Willst du mich mitnehmen?" frage ich mit etwas Verzögerung. Er schaut auf. "Wieso sollte ich das tun?" "Weil ich immer nett zu dir war und außerdem sind es über 30 Grad, wenn ich laufe bekomme ich einen Sonnenstich." Er schließt das Auto auf und geht zur Fahrerseite. Schnell stelle ich mich vor ihm und somit versperre ich ihm den Weg. Ich streiche meine Schweißverklebtes Haar nach hinten. "Ich würde dir raten was zu trinken mitzunehmen. Und jetzt verschwinde, ich will weg." Seine Lippen sind zu einer harten Linie zusammengepresst. "Jetzt sei mal bitte einmal kein Arsch und nehme mich mit." Kurz überlegt er. "Fahr doch bei deinen Freundinnen mit." "Würde ich gerne nur sind alle schon weg, hatten früher Unterrichtsschluss." lüge ich.

Er braucht nicht die Wahrheit zu erfahren. Er stöhnt auf und streicht sich wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Steig ein." Ein fettes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Danke" flüstere ich und sprinte um das Auto herum. Drinnen erwartet mich die pure Qual. Es ist so heiß hier drin, dass es einem schwer fällt zu Atmen. Außerdem verbrenne ich meine Finger und meinen Oberschenkel am Gurt. Beschweren tu ich mich aber nicht. In unangenehmer stille fahren wir vom Schulparkplatz. Erst als wir an der Kreuzung sind unterbreche ich die Stille. "Ich habe eine 3 in Mathe." platze ich heraus. Automatisch stielt sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich wage es kaum in seine Richtung zu schauen. Lange schweigt er. Ich bin dran meinen Satz zu wiederholen als er endlich was sagt. "Das ist super, Megan." Jetzt schaue ich doch zu ihm. Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet. Sein Gesicht zeigt keinerlei Regung bis auf das kleine zucken an seinem Mundwinkel und das Funkeln in seinen Augen. "Ja." Mein Lächeln wird zuversichtlicher. Rick hat definitiv ein Problem damit Gefühle zu zeigen.

Eine Weile lang beobachte ich ihn weiter von der Seite. Er hat markante Wagenknochen, volle Lippen und einen kleinen Hückel auf der Nase. Dann fällt mir das kleine Pflaster auf seiner Stirn auf. Die Prügelei. Sofort überkommt mich Enttäuschung. "Was hat Lois dir eigentlich getan?" Ich kann mit verfolgen wie seine Finger sich fester um das Lenkrad festkrallen. "Er hat Scheiße gelabert und mich provoziert." "Deswegen hast du ihn geschlagen?" Fassungslos steht mein Mund offen. "Ja." Er beißt die Zähne zusammen und schaut weiterhin geradeaus. "Ich glaube es nicht." murmle ich leise.

 "Dann kann ich mir jetzt vorstellen welche der Gerüchte Wahr sind und welche frei erfunden sind." sage ich nun etwas lauter. "Achja, welche stimmen den nach deiner Meinung, Püppchen." fragt er höhnisch. Ich hasse es, wenn er mich Püppchen nennt. Er sagt es von Oben herab. "Das du von der Schule geflogen bist wegen Körperverletzung, außerdem würde ich dir zutrauen das du schon im Jugendknast warst, so wie du drauf bist." Ich verschränke meine Arme vor der Brust und starre raus.

Die Stadt fliegt nur so an mir vorbei. Gleich sind wir da. "Du hast keine Ahnung also seih leise." spricht er mit einer bedrohlich leisen Stimme. Sie jagt mir einen Schauer über den Rücken aber keinen guten. "Ja stimmt ich habe keine Ahnung, keiner hat eine Ahnung von dir, weil du nie was von dir preisgibst. Erzähl doch mal was richtig ist und was nicht damit wir wissen was du für ein Typ bist." Rufe ich aus.

Ich höre mein Herz schlagen und mein Atmen der ganz schnell geht. "Wieso sollte ich? Vielleicht ist es mir ja scheiß Egal was andere von mir denken." "So schätze ich dich auch ein. Ein Typ dem alles am Arsch vorbei geht. Selbstsüchtig und arrogant. " Ich spucke ihm dir Beleidigungen an den Kopf. "Gut, dass mir deine Meinung am Arsch vorbei geht." Darauf weiß ich nichts zu sagen. Also bleibt es still. Erst als wir bei mir daheim angekommen sind wage ich es noch einmal was zu sagen. "Du tust mir leid, mit deinem verdorbenen Leben und deiner verdorbenen selbst Einstellung." Die Tür knallt zu und erstickt seine Antwort.

***************

Der nächste Tag versprach nicht viel besser zu werden. Mein Wecker hat nicht geklingelt und auch sonst war der Tag bis jetzt verdammt beschissen. Ich kam erst zur 3. Stunde in den Unterricht. Ich habe mir in der ersten Stunde mein Wasser über meine Hose gekippt. Ich wurde vor der Klasse Geschichte abgefragt. (Ich habe nicht gelernt) Nun wage ich mich noch nicht mal in die Cafeteria. Ich verstecke mich vor Leya. Feige ich weiß. Ich beschließe draußen meine Pause zu verbringen nur wird mir das Glück leider nicht vergönnt.

Leya sitz alleine auf einer Parkbank und isst. Sofort bekomme ich Schuldgefühle. Ich kann dagegen nichts machen. Widerwillig setzte ich mich neben sie. "Es tut mir leid." bricht es aus mir hervor. Ich kann es nicht ertragen länger als 2 Tage Streit mit ihr zu haben. "Mir tut es auch leid." Sie dreht sich zu mir. Ich sehe zuerst ihre verquollenen Augen bevor ich sie fest in den Arm nehme. Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken und sage ihr sie solle aufhören zu weinen. Leya war schon immer nahe am Wasser gebaut. "Wo ist denn Logan?" Normalerweise sieht man sie nur im Doppelpack. "Er ist krank." schnieft meine beste Freundin.

Ich halte sie weiter im Arm. Wir erzählen uns alleswas wir wissen. Wir schwelgen in Erinnerungen oder denken an die Zukunft. Es machtSpaß und lässt mich an nichts weiterdenken als an meine beste Freundin. Ichmerke wie ich die Zeiten vermisse wo es nur noch uns zwei gibt. Keine Jungs,keine Schule einfach nur wir zwei. Aber ich möchte nicht wieder dahin zurückkehren.Ja es war eine super tolle Zeit und manchmal misse ich sie auch aber ich findees so wie es jetzt ist auch ziemlich klasse

My GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt