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Rick hat es geschafft. Sie sehe ihn die ganze Woche nicht. Er hat es anscheinend geschafft zu diesem Malcom zu fahren. Ich sitze in meiner letzten Unterrichtsstunde und sehne mich nach dem letzten Gong schlag. Als er endlich ertönt, schnappe ich mir meine Sachen und verschwinde schnell aus dem Klassenraum. Auf den Weg nach draußen gehe ich noch einmal an meinem Spind vorbei um meine Bücher abzulegen. Doch als ich an meinen Spind komme steht schon ein Junge vorne dran.

"Mike." Begrüße ich ihn. "Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen." Ich lächle zu ihm auf. Letztes Jahr hatten wir ein paar Kurse zusammen, ab und an habe ich ihn auch auf den verschiedensten Feiern gesehen, auf den Schulgängen oder in den Mittagspausen haben wir uns oft Unterhalten. Aber seit den Sommerferien habe ich ihn nicht mehr gesehen. "Megan, schön dich zu sehen. Ich war sehr beschäftigt aber jetzt bin ich wieder da. " strahlt er mich an. Ich öffne meinen Spind und verstaue meine Bücher. Mike steht die ganze Zeit neben mir und beobachtet mich. "Freut mich." Ich lächle ihn nett an. "Also ich muss dann mal los. War nett dich gesehen zu haben." Ich hebe die Hand zur Verabschiedung. "Megan warte." Er eilt auf mich zu. "Ich habe mich gefragt ob du mal Lust hast mit mir einen Kaffee trinken zu gehen, oder sowas."

Verunsichert streicht er sich seine Haare aus der Stirn. Ich zögere. Seine braunen Augen, ähneln einem Teddybären, wer kann einem Teddybären nein sagen? "Na klar. " verunsichert zaubere ich mir ein Lächeln auf die Lippen. "Megs!" ruft Leya vom Ende des Ganges. Erleichtert atme ich tief durch. "Wir sehen uns." ich hebe die Hand und winke Mike zum Abschied zu. Mit eiligen Schritten gehe ich auf meine beste Freundin zu. "Was wollte er?" fragt sie sobald ich in Hörweite bin. "Er wollte sich mit mir zum Kaffee trinken treffen." "Du hasst Kaffee." Vielsagend schaut sie mich an. "Jaja ich weiß. Ich konnte nur nicht nein sagen. Es ist doch nur ein Kaffee." Ich schultere meine Tasche neu und zusammen gehen wir raus auf den Parkplatz. "Er versucht schon seit zwei Jahren mit dir auszugehen." "Ich weiß." "Findest du den nicht, dass er komisch ist?" "Können wir bitte das Thema wechseln?" Ich bleibe stehen und schaue sie an. "Klar, wo wir doch gerade bei Jungs sind. Wo ist Rick? Hab gehört er ist der Neffe von Toni?" Stöhnend werfe ich den Kopf in den Nacken. "Anderes Thema, bitte." Das bringt Leya zum Lachen. "Ich finde er ist heiß und man sollte über ihn reden." Das wiederum bringt mich zum Lachen. "Du findest auch Logan heiß, wir reden doch auch nicht ständig über ihn." zwinkere ich ihr zu. "Ha! Von wegen! Ich kann stundenlang von Logans Sexynes reden, aber er ist vergeben also macht es weniger Spaß."

"Sexynes? Ist das überhaupt ein richtiges Wort?" "Klar." Sie hackt sich bei mir unter und zusammen gehen wir zu ihr Auto. "Apropos Logan, er kommt später noch vorbei, wenn es kein Problem ist. " sie startet den Motor und schaut kurz zu mir. "Ist kein Problem, aber das Shopping steht noch, oder?" "Ja Logo! Wir düsen jetzt ins Shopping-Center, gehen neue Sommersachen einkaufen, danach gehen wir was futtern" jubelt Leya, während sie auf die Straße fährt, Richtung Stadtmitte.

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"Zu gelb." "Das hier?" "Zu Braun." "Und das?" "Igitt zu Pink." "Und wie sieht es damit aus?" "Zu Blau." Aus Frust schreie ich leise auf. "Leya. Mit dir kann man einfach nicht Shoppen gehen." "Probiere das an." Sie reicht mir, durch den Vorhang, einen dunkel grünen Pullover." "Der ist grün." Angewidert verziehe ich mein Gesicht. "Probiere es an." Ich murmle ein mürrisches ok und ziehe mir den blauen Pullover über den Kopf um. "Bist du fertig?" Ein blonder Kopf streckt sich durch den Vorhang. "Leya!" quicke ich. "Stell dich nicht so an, Süße. Ich habe deinem Körper quasi zugesehen wie er zur Frau wurde. "Ich funkle sie böse an. Mit gespielt wütender Miene ziehe ich mir das grüne Teil über den Kopf. Ich drehe mich zu dem Spiegel in der Ecke um. Ich drehe mich nach links und nach rechts. Bücke mich. Strecke mich. Drehe mich und bewege die Arme. "Was tust du da?" Leya steht inzwischen ganz in meiner Umkleide.

"Ich teste ob der Pullover sitz." Ich streiche über das weiche grün. "Aja. Er sieht schick aus. " "Ja find ich auch, ich denke ich kaufe ihn." "Wuhu." Meine beste Freundin hebt die Hände und wackelt glücklich rum. "Du Spinnerin." Grinsend ziehe ich mich wieder um, packe den Pullover und zusammen gehen wir an die Kasse. Ich bezahle, packe die Tasche und schon geht es in ein anders Geschäft. Nach 5 weiteren Geschäften, haben meine Füße Blasen, meine Hände tun vom Taschen tragen weh und ich bin Müde. "Wollen wir was Essen gehen?" Leya steuert schon auf eine Imbiss Bude zu, bevor ich antworten kann. Ich folge ihr. Da meine Füße kurz davor sind mich umzubringen gehe ich hinüber zu einem Tisch und lasse mich mit samt meinen Taschen auf den Stuhl plumpsen. Ich warte auf Leya und schaue mich derweil um. Gerade als ich mich zu Leya umdrehen will erkenne ich einen braunen Haarschopf. Mit moosgrünen Augen. Ich kneife meine Augen zusammen und ihn besser erkennen zu können. Tatsächlich, es ist Rick. Was macht er hier? Er steht vor einem Spielzeug Laden und tippt auf seinem Handy rum.

Er hat die Stirn stark gefurcht und blickt grimmig auf das Display. Ein wenig lege ich den Kopf schief. Er trägt eine schwarze Jeans und dazu ein einfaches graue T-Shirt. Auf einmal schaut er auf und direkt zu mir, als hätte er gespürt, dass ich ihn beobachte. Statt den Blick abzuwenden schaue ich weiter zu ihm. Er steckt das Handy in seine Hosentasche und schaut mich durchgehend an. Dann stellt sich jemand direkt vor ihn. "Ich habe dir was mitgebracht." Leya stellt das Tablett voller Essen vor mich hin. Kurz zuckt mein Blick zum Essen. Sobald sich Leya gesetzt hat schaue ich ein letztes Mal über ihre Schulter zum Spielzeugladen, aber Rick ist schon verschwunden. 

My GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt