My Girl

29

Als ich am Morgen von meinem Wecker geweckt wurde und mir klar wurde was meine Mum am Wochenende zu Rick gesagt hat, hätte ich mich am liebsten geschrien. Mit dem Gesicht unter dem Kopfkissen versuche ich das Klingeln des Weckers einfach zu überhören. Nach zwanzig Sekunden reiße ich meinen Wecker vom Nachtisch. Es hilft nichts, er klingelt weiter. Ich stöhne ein weiteres Mal. Es bringt nichts. Langsam erhebe ich mich, nehme die Batterien aus meinem Wecker raus und gehe ins Badezimmer. Nach zwanzig Minuten treffe ich meine Mutter in der Küche. Sie kommt strahlend in die Küche, ihre gelbe Bluse verstärken das Gefühl nach Freude noch mehr. Ich setzte meinen bösen Blick auf. "Guten Morgen, Liebling." flötet sie während sie Kaffee aufsetzt.

"Morgen." brumme ich. Ich stopfe mir einen Toast nach dem anderen in den Mund. "Lust am Wochenende Shoppen zu gehen? Wir brauchen noch ein Kleid für meine Gala." Sie zwinkert mir zu. "Ich werde denk ich in Jogginghose hingehen." trotzig schiebe ich meine Lippe nach vorne. "Das sagst du nur so. Du würdest nie in einer Jogginghose zu einer Gala kommen, insbesondere da du in süßer Begleitung kommst." "Mhmpf." "Du hättest es nie geschafft eine Begleitung zu bekommen, ich habe dir nur den Anstupser gegeben." Ich räume meinen Teller in die Spülmaschine während ich meine Mutter ignoriere. "Ich muss los, bye." Ich küsse sie auf die Wange, nehme mit im Flur meinen Rucksack und gehe raus.

*******************

Es ist gerade das Ende der letzten Stunde vor der Mittagspause. Ich liege mehr auf meinem Tisch als das ich sitze als plötzlich die Tür aufgerissen wird und ein total Verschwitzter Rick durch die Tür gestürmt kommt. Er starrt mit aufgerissenen Augen zu Mrs. Harper, dann zur Klasse. "Tut mir leid, wegen der Verspätung." murmelt er und setzt sich stumm auf seinen Platz hinter mich. Mrs. Harper nimmt seinen Auftritt mit einem Nicken hin dann fährt sie weiter mit ihrem Vortrag über die Französische Revolution fort. Ich sinke weiter in meinen Stuhl nach unten und verstecke mein Gähnen in der Armbeuge. Ich strenge mich stark an um nicht einzuschlafen als mich jemand von hinten antippt.

Unauffällig lehne ich mich zurück, schaue über meine Schulter zu Rick. "Ich kann dich heute mitnehmen." wispert er mir zu. Mein Kopf ruckt nach hinten zu ihm. "Wirklich?" frage ich erstaunt. Rick, der über den Tisch nach vorne gebeugt da sitz, zuckt mit den Achseln. "Warum so freundlich heute?" flüstere ich. Mein Blick ist weiterhin nach vorne gerichtet. "Darf ich nicht auch mal einen großzügigen Tag haben?" erkundigt er sich. "Dann nutze ich mal dieses Tag aus. Danke." "Kein Thema." Er lehnt sich wieder zurück und ich lege meinen Kopf wieder auf den Tisch. Bis es Klingelt zähle ich die Minuten.

***********

"Ich find das Thema gut." Quinn sitz mit uns am Tisch und führt uns die möglichen Themen für den Abschluss Ball vor. "Ich mag es nicht." Cloe rümpft ihre Nase. "Mir ist es Egal." bekenne ich mich zu dem Thema. " "Ich mische mich erst gar nicht ein. Ich überlasse das euch." Leya hebt beide Hände. "Wir können nicht in Strandmode kommen, Cloe. Abendgarderobe war jedes Jahr ein Erfolg. " Quinn schlürft an ihrer Cola, während sie unsere Freundin strafend anschaut. "Abendgarderobe ist out und ausgelutscht. Strandmode wäre eine nette Abwechslung." versucht sich Cloe zu verteidigen. 

Mir schwirrt der Kopf. Mit meinen Spagetti's drehe ich mich zu Leya. "Wo ist deine zweite Hälfte?" Leya streicht sich ihren Haaren nach hinten. "Ich weiß es nicht, vielleicht wurde er noch aufgehalten." In diesem Moment lässt jemand sein Tablett neben Leyas auf den Tisch knallen. "Wenn man vom Teufel spricht." merke ich an. "Hey Schatz, was hat so lange gedauert?" Meine beste Freundin küsst ihren Freund auf die Wange. "Rick und ich waren in einem Gespräch vertieft." Ich horche auf. "Rick ...?"

In dem Moment lässt sich jemand neben mich auf den Stuhl fallen. "Rick?" Rick Conner sitz neben mir, in der Cafeteria, an unserem Tisch. Er hat ein belegtes Brötchen vor sich liegen und lächelt mich an. "Woher kennt ihr euch?" fragt Cloe verdutzt. Sie hat das Streitgespräch mit Quinn anscheinend beendet. "Wir haben Kurse zusammen." erwidert Logan. "Logan, Rick, für welches Thema seid ihr für den Abschlussball? Abendgarderobe oder Bademode?" Sie spricht Cloes Vorschlag mit so viel Verachtung, dass ich mich nicht wagen würde überhaupt Bademode in den Mund zu nehmen. "Definitiv Abendgarderobe. Es gibt da ein paar meiner Mitschüler die ich nicht unbedingt in Bademode sehen will. "

Logan rümpft die Nase. "Außerdem kann ich dann meine wunderschöne Freundin in ihrem Sexy roten Kleid sehen." Verbliebt schaut er zu Leya, die knallrot anläuft und ihn schüchtern ein Kuss auf die Schläfe drückt. "Laaaangweilig." motz Cloe. "Rick? Bademode oder Abendgaraderobe?" "Ähm." Rick fährt sich einmal durch die Haare und schaut verunsichert in die Runde. "Ich schätze mal ich nehme auch Abendgarderobe, aber an sich ist das mir Egal." "Mit wem wirst du den dahin gehen?" Überrascht schaue ich zu Cloe. "Ich dachte du willst mit keinem bestimmten dorthin?" "Oh man Megan, ich darf doch wohl mal fragen, natürlich gehe ich mit keinem bestimmten zum Tanz. So halte ich mir alle Möglichkeiten offen."

Sie verdreht die Augen. Ich schweige zu dem Thema. "Ich hatte nicht vor hinzugehen. " gesteht Rick. Er beißt in sein Brötchen und schaut gelangweilt zu Cloe. "Ich wiederhole mich nur ungern aber: Laaaangweilig." Sie wirft ihr glänzendes Haar nach hinten und diskutiert mit Quinn weiter über den Ball. " Habe ich was falsch gemacht?" fragt mich Rick leise.

Ich schüttle den Kopf. "Nein, so ist Cloe eben." Während die anderen über den anstehenden Abschlussball reden esse ich meine Spagetti. Immer mal wieder werfe ich ein Wort oder Idee ein. Aber ansonsten verhalte ich mich ruhig. Meine Gedanken bleiben bei dem Gedanken an Moms Kunstgala hängen. Immer wieder frage ich mich ob Rick wirklich Lust hat, dahin zu gehen oder es nur macht, weil meine Mom ihn eingeladen hat. Als es zum Unterricht klingelt bin ich immer noch Ratlos.