"Tyler? Was machst du das hier?", fragt er verschlafen. Durch den Vollmond der scheint, sehe ich genau Joshs Gesicht. Ein grün, blauer Fleck an seinem Auge und eine aufgeschlagene Lippe. Ich steige ohne
ein Wort zu sagen durch das Fenster."War das dein Vater?", frage ich und
schaue ihn genau aus. Josh nickt nur.
"Verdammt Josh, dass kann so nicht weiter gehen...Ich-ich will nicht dass er dich verletzt....""Wieso? Ich habs doch verdient..", fügt er hinzu.
"Nein hast du nicht. Niemand hat sowas verdient..."
"Wieso bist du überhaupt hier? Ich dachte du hasst mich.", meint er und ich schaue weg.
"Ich hab dich gesehen...vor 3 Jahren im Park...Ich hab nichts gemacht. Ich bin nur da gestand-" Ich konnte nicht mal fertig ausreden, da er mich umarmt. Aber kein schönes Gefühl. Kein Bauchkribbeln. Nichts. Nur eine gewöhnliche Umarmung. Josh hat mein Vertrauen gebrochen, so schnell kommt das nicht wieder. Wenn man ein Teller auf den Boden wirft und sich entschuldigt wird es auch nicht mehr ganz. Der Teller wäre in dem Fall mein Herz. Etwas traurig löse ich mich von der Umarmung.
"Ich liebe dich Tyler...", sagt er mit einem etwas traurigern Unterton.
"Ich glaube, ich dich aber nicht mehr...", schockiert von meiner Aussage schaue ich ihn an. Aber ich liebe ihn nicht mehr. Ich fühle nichts zwischen uns nicht nur einen Funken. Traurig blicke ich auf den Boden.
"Tut mir leid...", kommt es leise von meinen Lippen."Kann ich verstehen...", äußert er sich und schaut auch auf den Boden. "Das kann ich wirklich verstehen. Ich habs verkackt..." Ich küsse ihn kurz und Josh schaut mich an. Wieder habe ich nichts gespürt.
"Ich hab nichts gespürt...", meine ich und schaue wieder weg. Josh nickt verständlich.
"Vielleicht können wir noch Freunde bleiben?", frage ich vorsichtig und er nickt wieder nur traurig.
Eine recht lange Zeit stehen wir nur da und machen nichts. Wir schauen uns nicht an, wir schweigen uns gegenseitig an. Stille kann schön, jedoch auch schrecklich sein. Diese Stille ist schrecklich. Ziemlich schrecklich. Sie ist gefüllt mit Schuldgefühlen, Trauer und Verzweiflung.
_____________________________
Ich wander jetzt aus.
Hab keinen Bock mehr auf Schnee im März und trotzdem muss ich damit rechnen dass es im April wieder kurz schneien wird...Sinnlos...uff...

DU LIEST GERADE
Silence || Joshler
FanfictionTyler ist 16 und von einer Geschlossen Psychiatrie in eine Wohngemeinschaft gekommen. Er geht in eine Schule der "besondern Art". Ein stiller Junge namens Josh fällt ihm dabei besonders ins Auge, vor allem nach jenem Ereignis.