32. Chapter

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"Wo ist deine Mum?" fragte ich den wohl nicht mehr ganz nüchternen Luke als ich den Kaffee aufsetzte. Luke machte sich große Mühe,  sich überhaupt noch auf den Beinen halten zu können, was mich allerdings nicht groß wundert, so besoffen er ist.

"Nicht da. Und, wie ist Ashton so im Bett?" fragte Luke während er eine Bierflasche zu seinem Mund beförderte. Wo hat er die schon wieder her? Bevor er überhaupt nur die Flasche mit dem Mund berühren konnte, schlug ich sie ihm, nicht gerade sanft, aus der Hand, sodass die Flasche in tausenden von Scherben auf dem Boden lagen.

"erstens: Ashton ist gut. Jedenfalls besser als du" fing ich an. "und zweitens: Merkst du eigentlich nicht wie dicht du schon bist, und dann saufst du auch noch weiter? Man Luke, ich muss mir echt Sorgen machen"

Darauf fing Luke an laut zu lachen und stellte sich richtig hin, Arme verschränkt vor der Brust, und angelehnt am Kühlschrank, so als hätte er nicht mal einen Tropfen Alkohol im Blut und sagte lachend: "Woher willst du wissen wie ich im Bett bin? und ich bin mehr als nüchtern. weißt du, ich hab' nur so sturz besoffen getan, um Ashton loszuwerden. Er will mich seit seinem 18. Geburtstag nicht mehr betrunken erleben, glaub mir"

Ich muss schon sagen, Luke ist ein guter Schauspieler. Eigentlich wollten wir mit diesen Spielchen aufhören, aber irgendwie machte das unsere Beziehung (natürlich freundschaftlich) so besonders. Wir dissten uns weil wir uns mochten, aber irgendwie hassten wir uns auch. Jedenfalls waren diese Spielchen Standard geworden, also hieß es für mich: keep playing games, baby.

"Aber ich muss schon zugeben, Ashtons body ist schon ziemlich sexy" sagte ich nun wieder ernst und versuchte dieses Spiel so glaubwürdig wie möglich durchzuziehen.

"Du würdest nie mit Ashton schlafen" sagte Luke nun auch ernst und starrte mir tief in die Augen, was mir ziemliche Angst bereitete. Seine Augen waren noch nie so dunkel. Sie hatten Hass, Eifersucht und noch etwas undefinierbares in sich. Creepy Hemmo is back everyone. Ich beschloss mich nicht einschüchtern zu zeigen, also spielte ich weiter.

"Was macht dich da so sicher?"

"Ich kenne dich. Ich weiß dass du deine Jungsfräulichkeit nicht an irgendjemandem verlieren willst"

"Und woher willst du wissen dass Ashton nur 'irgendjemand' für mich ist, oder ich überhaupt noch jungfrau bin?"

"Ach komm schon Selena. Wenn ich schon dein erster Kuss war, wie sollst du dann denn bitte schön noch jungfrau sein?"

Es ist wahr. Luke war mein erster richtiger Kuss, abgesehen von diesen Wahrheit-oder-Pflicht-Spielchen, aber woher weiß er dass schon wieder? Langsam bekomme ich echt angst, in Sache Gedanken-lesen bei Luke.

"Ashton und ich sind zusammen, und sowas gehört eben zu einer Beziehung. Und außerdem: Was war das denn schon wieder für ein Fabrizierunfall den du dir da vorhin geangelt hast?"

"Das ist ehm.. Cass-Cass.. Carina! Meine Freundin. Na dann, viel Spaß beim Vögeln, wünsche ich euch beiden"

"Na dann ist das mit dir und 'Cass-Cass-Carina' auch geklärt. Danke gleichfalls"

Luke antwortete nicht mehr und nahm sich die Tasse Kaffee die ich für ihn gekocht hatte, und ging nach oben in sein Zimmer. Jetzt stand ich bei meiner Lehrerin alleine in der Küche, und regte mich über ihren Sohn und seiner Cass-Cass-Carina auf. Mal ehrlich, für wie dumm muss man mich eigentlich halten, um zu denken, dass ich ihm das auch noch abkaufe? Junge, deine Mutter ist Lehrerin, da hätte ich etwas mehr Intelligenz erwartet.

Aber da ist noch eine Frage offen: Sind wir jetzt eigentlich Freunde? Also, ich meine so richtig? Wir hatten nie wirklich darüber gesprochen weshalb ich beschloss, Luke einfach mal zu fragen.

Light behind Dark|l.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt