Love is in the Air! Abgeschlossen

21: Der Verräter!

Ich arbeitete heute Vormittag sehr schnell, da ich noch vieles abarbeiten wollte. Morgen fahren wir nach Ibbenbüren. Ich freue mich, denn ich fühlte mich in Davids Haus sehr wohl. Am Samstag würden wir dann zu seiner Mutter gehen. Shindy war aus Bietigheim-Bissingen zurückgekommen und gleich stand auch Kay wieder auf der Matte. Ich hatte ihn jetzt das erste Mal gesehen, seit er mir diese Fotos gesendet hatte.

„Kay, du Spinner, was sollten diese Fotos?“ „Ach, nur Spaß.“ „Ja, sehr lustiger Spaß.“ „Mhh, ich weiß, sorry.“ „Hast du etwa gerade sorry gesagt?“ „Ja, gewöhn dich bloß nicht dran. Haha.“ Ich wollte nicht mehr weiter über das Ganze reden. Die ganze Sache bereitete mir die letzten Wochen mehr als genug Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte. Es war endgültig aus der Welt geschafft. Aber Kay war total komisch, anders, irgendwie ängstlich und angespannt. Er saß auf einem der Sessel im Studio und blickte immer wieder erschrocken zur Ausgangstüre, wenn sich was bewegte oder man was hörte. Naja, ich hatte keine Ahnung, warum er so anders war.

„Dajana, kannst du bitte mal in Anis’ Büro kommen?“ Ich sah etwas verwirrt hinüber. Was wollte denn Shindy mit mir in Anis’ Büro besprechen? „Ja klar, ich komme sofort.“ Kay blickte zu mir und dann in Richtung Bürotüre, er rutschte nervös auf dem Sessel hin und her. Dann kamen Samra und Laas ins Studio und schlossen die Tür. Er saß auf Bushidos Stuhl und rauchte, dabei aschte er in eine Tasse. Wehh, dachte ich mir und innerlich kicherte ich, als ich daran dachte, was Anis mit ihm anstellen würde, wenn er sehen würde, dass er in seinem Büro raucht. „Shindy, was ist denn los?“

„Komm rein, mach mal bitte die Türe zu. Als Erstes möchte ich dich darum bitten, mich Michael zu nennen. Shindy ist mein Künstlername und ich werde privat ungern mit Shindy angesprochen.“

„OK, kein Problem. Also, Dajana, es geht um Kay. Ich brauche dich für eine sehr wichtige Aktion. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Du bist eine neutrale Person und du hast nix oder besser gesagt nicht so richtig was mit Rap zu tun. Die Sache ist mit Anis abgesprochen. Das Einzige, was eventuell ein Problem für dich darstellen könnte, wäre dein Macker. Sorry, Freund. Er darf nix davon erfahren und auch kein anderes Crewmitglied.“

Ich sah ihn total verwirrt und fragend an. Er grinste und hob seine Augenbraue, dann schüttelte er den Kopf. „Alles OK? Warum sagst du nix?“ „Ehm, was soll ich sagen, was ist mit Kay?“ „Ich kann dir das nur sagen, wenn du mir versprichst, bis zum Ende dabei zu sein und keinem was zu erzählen.“

„Ich kann vor David nichts geheim halten. Sorry, aber wenn ich David belügen muss, um irgendwelche krummen Dinge für euch zu machen, dann tut es mir leid. Es geht nicht.“ „Das sind keine krummen Dinge.“

„Tut mir leid, Shindy... sorry Michael, aber ich werde David nicht belügen, in keiner Hinsicht.“ „Das war deutlich. Verstehe ich nicht, aber OK. Dann bitte ich dich, mit keinem über dieses Gespräch zu reden.“

„OK, ja verstanden.“ „Alles klar. Hey und noch etwas, solltest du es dir doch anders überlegen, kannst du mir bis Donnerstag nächste Woche Bescheid geben. Dobro razmisli Dajana, trebamo tvoju pomoč! (Denke drüber nach, Dajana, wir brauchen deine Hilfe).“

Er grinste mich an und zog erneut die Augenbrauen schräg nach oben. Er hatte wohl ein wenig Serbisch von seiner Freundin gelernt und es jetzt zum ersten Mal bei mir ausprobiert. Ja, ein paar Aussprachefehler waren schon vorhanden, aber OK. Ich grinste zurück und nickte mit dem Kopf.

Ich grinste zurück und nickte mit dem Kopf. Als ich das Büro verließ, stand David vor meinem Arbeitsplatz. Er war heute Morgen, nachdem er mich ins Büro gefahren hatte, zum Fitness gegangen.

„Hey Canım (Schatz).“ „Merhaba canım, nasılsın?" (Hallo Schatz, wie geht es dir? „Teşekkür ederim, sen nasılsın?" (Danke gut, wie geht es dir)? „Gut, was hast du da drin gemacht?“ „Ach, Michael wollte nur, dass ich ihm das Programm für die Urlaubsanträge erkläre.“ „Michael, was hat denn er damit zu schaffen?“ „Du, keine Ahnung Schatz, er hat mich drum gebeten und ich hab's ihm erklärt.“ „Na, sag, bist du bereit? Morgen geht’s los!“ „Ich freu mich schon.“ „Mhh, ja ich auch.“